Erzfeind Google dürfte keinen unwesentlichen Anteil an den diversen Cloud-Aktivitäten von Microsoft gehabt haben: Mit Google Docs und Wave zeigte der Suchmaschinenkonzern in der jüngsten Zeit eindrucksvoll, wie einfach und funktionsreich das Arbeiten mit Dokumenten sowie die Zusammenarbeit vieler Teammitglieder in der Cloud aussehen kann. Dabei hatte Microsoft solche Szenarien bereits mit Office 2003 versprochen, welches erstmals als „Office-Serversystem“ vermarktet wurde. Doch nur wenige Benutzer kamen in den Genuss Server-basierender Office-Szenarien, meist blieb es Firmenanwendern mit ausreichendem IT-Budget und innovativem Implementierungspartner vorbehalten. Von einem Browser-Office aus dem Hause Microsoft wagte damals niemand zu träumen.
Mit Office 365 soll nun alles anders werden. Klotzen, nicht kleckern schien die Devise zu sein, und so haben die Redmonder eine regelrechte Wundertüte zusammengestellt. Eigentlich ist Office 365 schnell erklärt: Es enthält die Online-Versionen der Office-Server, nämlich Sharepoint Online, Exchange Online und Lync Online, garniert mit dem Browser-Frontend Office Web Apps. Als i-Tüpfelchen erhalten Benutzer noch die kompletten Office 2010 Professional-Clients obendrauf. Das Ganze wird in einem simplen Mietmodell angeboten, bei dem der Kunde pro Monat und angemeldetem Benutzer bezahlt.
Doch damit ist lediglich die maximale Ausbaustufe beschrieben. Denn unterhalb dieses Komplettpakets haben die Produktmanager bei Microsoft eine nahezu unüberschaubare Fülle an Produkt-Bundles geschnürt, die neben gewünschten Funktionen auch noch individuelle Situationen wie bestehende Lizenzverträge, Unternehmensgröße oder das erforderliche Migrationsszenario (etwa vom bisherigen BPOS) berücksichtigen. Mit dem „Kiosk Modus“ wird es sogar ein Minimalpaket geben, das lediglich Basis-E-Mail-Dienste enthält. Florian Müller, der bei Microsoft Deutschland das Office 365-Marketing verantwortet, sieht diese Differenzierung als logische Antwort auf die Marktanforderungen: „Die Kunden wollen möglichst individuelle Office-Services mieten. Mit Office 365 können wir hier eine Vielfalt bieten, bei der kein Konkurrent mithalten kann.“
- Office 365-Homepage in der Small Business Version
Der Benutzer erhält einen Überblick über alle Verfügbaren Services wie Outlook Email oder Sharepoint Teamsites und erhält Hilfestellungen zu möglichen Aktivitäten. - Gemeinsame Terminverwaltung
Outlook als Frontend von Office 365 bietet einfache Möglichkeiten für die Terminplanung in Teams oder das publizieren von Kalendern. - Online-Konferenzen mit Lync
Chat, Video und geteilter Desktop. - Social Networking im Unternehmen
MyProfile und MySite in Sharepoint bieten Facebook-ähnliche Funktionen im nichtöffentlichen Bereich. - Sharepoint Team Site
Über Team Sites werden Office-Dokumente verwaltet und gemeinsame Aufgaben, Termine und Kontakte gespeichert. - Administrationskonsole
Im Gegensatz zum Vorgänger BPOS vereint Office 365 alle Verwaltungsaufgaben auf einer Oberfläche. Hier sind die Support-Optionen wie Telefon, Onlinehilfe oder Foren zu sehen. - Systemstatus im Überblick
Das Health Dashboard bietet einen Überblick über die einzelnen Services von Office 365 und zeigt den aktuellen Status an.