Faltbares Smartphone zum erschwinglichen Preis

Motorola Razr 50 im Test

17.10.2024
Von  und Jon Mundy
Denise Bergert ist Fotografin und IT-Journalistin aus Chemnitz.

Akkulaufzeit & Aufladen

  • 4.200-mAh-Akku

  • 30 Watt bei kabelgebundenem Laden

  • 15 Watt bei kabellosem Laden

Motorola hat sich beim Razr 50 für den gleichen 4.200-Milliamperestunden-Akku entschieden wie beim Razr 40. Damit bekommen Sie sogar einen größeren Akku als beim Razr 50 Ultra (4.000 Milliamperestunden). Leider führen diese technischen Voraussetzungen nicht zu einer besseren Akkulaufzeit.

In unserem standardmäßigen PCMark-Akkutest schaffte das Razr 50 10 Stunden und 41 Minuten. Das sind etwa 25 Minuten länger als beim Razr 40, aber mehr als 2 Stunden weniger als beim Razr 50 Ultra. In Anbetracht der Tatsache, dass das Ultra ein größeres, flüssigeres externes Display zu versorgen hat, kann ich nur zu dem Schluss kommen, dass der energieeffizientere Prozessor des Ultra diese zusätzlichen Stunden erreicht.

Dieser Test spiegelt intensivere Bedingungen wider. Bei meiner eigenen praktischen Nutzung, die ich als eher moderat bezeichnen würde, konnte ich routinemäßig einen ganzen Tag mit einer Rest-Akkulaufzeit von etwa 50 Prozent überstehen. Das Razr 50 hat echtes 2-Tage-Potenzial, wenn Sie Ihr Smartphone nicht ganz so häufig in die Hand nehmen. Damit zählen Sie auch zu genau der Zielgruppe, die Motorola mit seinem kompakten Falt-Smartphone ansprechen will.

Ich konnte einen ganzen Tag mit einer Rest-Akkuladung von etwa 50 Prozent überstehen.

Die kabelgebundene Ladefunktion ist mit 30 Watt solide. Leider ist aber kein Ladegerät im Lieferumfang enthalten. Mit einem 30-Watt-Ladegerät von Asus konnte ich das Handy in einer halben Stunde von leer auf 63 Prozent bringen und in etwas weniger als einer Stunde voll aufladen. Das kabellose Laden hat sich im Vergleich zum Razr 40 leicht verbessert (von 5 Watt auf 15 Watt). Hierfür benötigen Sie aber ein geeignetes Qi-Ladegerät.

Software & Apps

  • Android 14

  • Sauber und ziemlich nah an Stock-Android

  • Drei Betriebssystem-Updates, vier Jahre Sicherheitsupdates

Das Razr 50 läuft auf Android 14, mit einigen geringen Verschönerungen von Motorola. Die Software ist jedoch nicht ganz frei von Bloatware. Vorinstalliert sind unter anderem Opera, Spotify, LinkedIn, Tiktok und Facebook. Motorolas Anpassungen sind zurückhaltend und nützlich – vor allem die Moto App. Das Tool gibt eine Einführung in alles, was Motorola zusätzlich zu bieten hat.

Sie können über diese App auf alle verfügbaren Gesten zugreifen, um etwa mit einem Doppeltipp die Taschenlampe einzuschalten oder mit einer doppelten Drehung die Kamera-App aufzurufen. Sie können das Handy außerdem Anheben zum Entsperren, Umdrehen für die Nicht-Stören-Funktion und andere praktische physische Aktionen aktivieren.

Schauen wir uns außerdem noch die Software auf dem Cover-Screen an. Hier finden Sie eine geschrumpfte Version der Haupt-Benutzeroberfläche, mit einem Dropdown-Kontrollzentrum und einem Menü zum Wechseln von Apps durch Streichen und Halten.

Auf dem 3,6-Zoll-Display des Razr 50 können Sie eine Reihe von Apps in reduzierter Form ausführen, darunter Google-Apps wie Fotos, Gmail, Maps und Nachrichten. Über das Cover-Display können Sie außerdem den KI-Assistenten Gemini von Google aufrufen, was Sie auf dem Galaxy Z Flip 6 nicht können.

Trotzdem eignet sich das Cover-Display aufgrund seiner Größe besser für Widgets und einfache Benachrichtigungen als für Apps. Was die Widgets betrifft, so können Sie bildschirmfüllende Applets für Wetter, Kalender und den von Ihnen gewählten Musikplayer hinzufügen.

Das Motorola Razr 50 wird mit dem Versprechen ausgeliefert, dass es drei große Android-Betriebssystem-Updates und vier Jahre lang Sicherheitsupdates erhält. Das ist für die meisten Nutzer in Ordnung, aber nicht herausragend. Zum Vergleich: Das Galaxy Z Flip 6 bietet sieben Jahre von beidem.

Preis & Verfügbarkeit

In Deutschland ist das Motorola Razr 50 bei Amazon ab 876 Euro erhältlich. Im Vergleich dazu kostet das Razr 50 Ultra 1.080 Euro. Für das Samsung Galaxy Z Flip 6 zahlen Sie 1.199 Euro. Mit diesem Preis ist das Razr 50 zwar immer noch ein teures Smartphone, für ein faltbares Gerät ist es jedoch ziemlich günstig. Das einzige Smartphone, das diesen Preis unterbieten kann, ist das Nubia Flip 5G. Für den Schnäppchenpreis von 499 Euro müssen Sie hier jedoch noch mehr Kompromisse eingehen als beim Razr 50.

Sollten Sie das Motorola Razr 50 kaufen?

Mit dem Razr 50 hat Motorola sein faltbares Einsteigermodell stärker an das Premium-Handy Razr 50 Ultra angeglichen. Der größere und funktionellere Cover-Screen macht das Razr 50 zu einer brauchbaren Alternative. Die Hauptkamera ist mit dem 50-Megapixel-Sensor im Ultra-Modell identisch. Durch den schwächeren Prozessor und die fehlenden fortschrittlichen Verarbeitungsfunktionen bekommen Sie jedoch schlechtere Ergebnisse. Auch die Leistung des Razr 50 ist enttäuschend.

Trotz all seiner Schwächen bleibt das Razr 50 das überzeugendste faltbare Einsteigermodell auf dem Markt. Es unterbietet das weitgehend vergleichbare Flip 6 von Samsung und bietet gleichzeitig eine bessere Handhabung.

Specs

  • Android 14

  • 6,9-Zoll-FHD+, OLED, 120 Hertz, faltbares Display

  • Seitlich angebrachter Fingerabdrucksensor

  • Mediatek Dimensity 7300X

  • 8 GB RAM

  • 256 GB Speicher

  • 50 MP, f/1,7 Hauptkamera

  • 13 MP f/2,2 Ultraweitwinkel-Kamera

  • Bis zu 4K bei 30 fps für Videos mit Hauptkamera

  • 32-MP-Frontkamera

  • Stereo-Lautsprecher

  • Dual-SIM

  • Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac/6e

  • Bluetooth 5.4

  • 4.200-mAh-Akku

  • 30 W Aufladung (kabelgebunden)

  • 73,99 x 171,30 x 7,25 mm (offen), 73,99 x 88,08 x 15,85 mm (zusammengeklappt)

  • 188 Gramm

  • Farben: Spritz Orange, Koala Grey, Beach Sand

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