Was ist IPv6?
Im Jahr 1981 stammten die einzigen Computer mit Internetzugriff entweder vom Militär oder von großen Forschungseinrichtungen. In der 8-Bit-Umgebung schien die 32-Bit Adresse der Internet Protocol Version 4 (IPv4) unendliche Möglichkeiten zu gestatten. Schließlich können beinahe 4 Milliarden mögliche Adressen, 2 hoch 32, für via Netzwerk verbundene Geräte zur Verfügung gestellt werden. Springen wir nun in die Gegenwart, so erkennen wir mit vielen hundert Millionen neuen Internetnutzern, dass das Ende der verfügbaren Adressen bald in Sicht ist. Sobald alle Adressen vergeben sind, so die Theorie, kann sich kein neues Gerät mit dem Internet in Verbindung setzen.
Eine Reihe kreativer, oft aber nicht legaler, Problembehebungen für den beschränkten Adressplatz existieren schon. Einige große Internetanbieter fangen damit an, ihr riesiges Netzwerk hinter einer kleinen Anzahl öffentlicher IP-Adressen zu verstecken. Sie nutzen das Network Address Translation (NAT) Verfahren, so wie es Privatleute und kleine Unternehmen auch machen. Während diese Problemumgehung zwar mehr Platz für Geräte im Internet schafft, ist jedoch so ein NAT eine sehr komplexe Angelegenheit, die dem gesamten Netzwerk-Leistungsvermögen schaden könnte. Andere Anbieter, vor allem diejenigen in Entwicklungsländern, haben einen "Schwarzmarkt" für IP-Adress-Versteigerungen etabliert, um Unternehmen und andere Internetanbieter zu versorgen.
IP-Adressen im IPv4-Format bestehen aus einem Zahlenquartett, wie beispielsweise 70.42.185.10. Eine URL wie www.channelpartner.de wird erst über einen Domain Name System (DNS) Server in eine IP-Adresse umgewandelt, die ein Rechner dann ansteuern kann. Eine einzelne URL kann zu mehreren IP-Adressen gehören und mehrere URLs können auf eine IP-Adresse zuweisen.
Im Jahr 1998 hat die ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers - das Internet-Unternehmen, das sich um die Bereitstellung der Namen und Adressen kümmert) ein neues Internetprotokoll IPv6 angekündigt. IP-Adressen im IPv6-Format sind 128-Bit groß und in Hexadezimal-Gruppen unterteilt, was 340 mal 10 hoch 36 (360 mit 36 Nullen dahinter) Kombinationsmöglichkeiten ergibt. Diese Adress-Ausweitung ist notwendig, damit das Internet weiter wachsen kann.