Abschied von IPv4

IPv6 – was zu tun ist

10.08.2010

Die ersten Schritte

Wie auch bei den Gegenmaßnahmen zum Jahr-2000-Problem werden Unternehmen und Provider den Löwenanteil der Umstellung tragen müssen. ISPs werden sich um die Privatnutzer kümmern müssen, während größere Unternehmen eigene IT-Teams zusammenstellen werden, die dann die Umstellung koordinieren sollen. Ein kleines Unternehmen muss sichergehen, dass die gesamte Netzwerkausrüstung und Software bereit und aktualisiert ist, sodass bei die Umstellung auf IPv6 per Knopfdruck passiert. Vorausplanung wird dabei helfen Unterbrechungen zu wichtigen Verbindungen im Internet vorzubeugen. Jetzt können Sie auch noch Ausrüstung und Dienstleistungen zu verhandelbaren und günstigen Konditionen anbieten. Anders wird es aussehen, wenn Ihr Kunde die Umstellung verschläft und Sie dann eine Art Notfallplan aus dem Hut zaubern müssen. Dieser wird dann wohl auf "Koste was es wolle"-Basis ausgehandelt.

Zunächst sollten Sie eine Liste aller Netzwerkgeräte Ihres Kunden anfertigen und danach ordnen, inwieweit die Geräte IPv6-kompatibel sind. Ein wichtiger Unterschied besteht bei der IPv6 "Überführungs"-Möglichkeit und der vollen eingebauten IPv6-Verarbeitungsfähigkeit. Letzteres ist das, was Sie auf lange Sicht haben wollen.

Wenn ein kleines Unternehmen das Internet hauptsächlich für E-Mail und Instant Messaging nutzt, dann reicht es vollkommen aus, dass Sie überprüfen, ob die Netzwerkgeräte IPv6-kompatibel sind. Wenn Ihr Unternehmen allerdings schon erste Schritte in Richtung der Applikationen gegangen ist und Internetapplikationen mit Zulieferern, Geschäftspartnern und Kunden teilt, dann sollten Sie sich auf Mehrarbeit gefasst machen. Hier ist eine noch sorgfältigere Planung notwendig, um Gefahren, die das ganze Unternehmen in den Abgrund stürzten können, zu vermeiden.

Für die Umstellung auf IPv6 müssen der Internetprovider, die Netzwerk-Infrastruktur und die Server, Workstations und alle anderen Geräte, auf die Mitarbeiter zugreifen, angepasst werden. Themen, die den ISP betreffen, sind zwar sehr wichtig, liegen aber womöglich außerhalb Ihrer Zuständigkeitsreichweite.

Wenn der Provider und die Netzwerk-Infrastruktur IPv6-Kompatibel sind, dann sind es auch meistens die Workstations und die Server. Problemen auf dem Server, der Workstation oder den Geräten werden meist mit aktuellen Windows-, Linux- und Mac-Betriebssystemen behoben, sodass die Geräte mit aktuellem OS auch mit IPv6-Adressen und Netzwerken zurechtkommen können. Windows 7 enthält IPv6 beispielsweise schon als Basis-Protokoll, das schon so voreingestellt ist wie das IPv4-Protokoll. Also bleibt die Netzwerk-Infrastruktur als schwächster Punkt im Unternehmen, den Sie am besten anpacken, indem Sie erst mal die anfangs erwähnte Liste erstellen. Näheres folgt auf der nächsten Seite.

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