Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW)

Im Digitalbereich droht ein wachsender Fachkräftemangel

21.02.2023
Digitalexperten könnten in den kommenden Jahren in Deutschland noch knapper werden, heißt es in einer neuen Studie. Das dürfte Folgen für die Wirtschaft insgesamt haben.
Digitalisierungsberufe sind für den Erfolg der digitalen Transformation in Deutschlands essenziell, doch insbesondere in diesem Schlüsselbereich fehlen besonders viele Fachkräfte.
Digitalisierungsberufe sind für den Erfolg der digitalen Transformation in Deutschlands essenziell, doch insbesondere in diesem Schlüsselbereich fehlen besonders viele Fachkräfte.
Foto: Dean Drobot - shutterstock.com

Ein wachsender Fachkräftemangel im Digitalbereich droht einer Studie zufolge in den nächsten Jahren zum Bremsklotz für die deutsche Wirtschaft zu werden. "Der Fachkräftemangel bremst den Beschäftigungsaufbau", warnt das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in einer aktuellen Untersuchung.

Laut IW könnten bis zum Jahr 2026 in der Bundesrepublik knapp 106.000 qualifizierte Arbeitskräfte in Digitalisierungsberufen fehlen. Damit würde der bisherige Höchststand von fast 100.000 fehlenden Digitalexperten im Jahr 2018 noch einmal deutlich übertroffen und drei von fünf offenen Stellen könnten rechnerisch nicht mehr besetzt werden, hieß es. Zuvor hatte der "Spiegel" darüber berichtet.

"Digitalisierungsberufe sind für den Erfolg der digitalen Transformation und die digitale Souveränität Deutschlands essenziell", heißt es in der Studie. Hier gehe es um Kompetenzen, die benötigt würden, um neue digitale Schlüsseltechnologien zu entwickeln und herzustellen oder deren Nutzung zu ermöglichen. Das IW forderte deshalb rasche Maßnahmen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Im Rahmen der Berufsorientierung müssten mehr junge Menschen für digitale Elektroberufe begeistert werden. Außerdem könnten die Zuwanderungsregeln für Elektro-Fachkräfte vereinfacht werden.

Im Bereich "Digitalisierung" fehlen überdurchschnittlich viele Fachkräfte.
Im Bereich "Digitalisierung" fehlen überdurchschnittlich viele Fachkräfte.
Foto: Institutd der deutschen Wirtschaft (IW)

Insgesamt arbeiteten 2021 laut IW rund 2,64 Millionen Beschäftigte von der Bauelektrik-Fachkraft bis zum Software-Entwickler in einem Digitalisierungsberuf. Wenn sich die bisherigen Trends fortsetzen, könne die Zahl bis 2026 um weitere 11,2 Prozent auf fast drei Millionen steigen, prognostizierten die Experten.

Das Wachstum werde getrieben von der Nachfrage nach IT-Fachkräften, die für grob ein Drittel der Beschäftigten in Digitalisierungsberufen stehen. Besonders viele zusätzliche Beschäftigte dürfte es demnach bis 2026 bei hoch qualifizierten Softwareentwicklungsexperten und IT-Consultants sowie Informatik-Fachkräften mit Berufsausbildung geben.

Der größte Teil der Fachkräftelücke werde aber auf Fachkräfte mit Berufsausbildung entfallen. So dürften laut IW Fachkräfte im Ausbildungsberuf "Elektroniker für Betriebstechnik" und ähnlichen Berufsfeldern 2026 händeringend gesucht werden. (dpa/rw)

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