Die Integration von SAP-Prozessen in Lotus Notes dürfte eine Menge von Unternehmen interessieren. Laut IBM könnten es weltweit rund 30.000 Kunden sein. Folglich haben sich die beiden IT-Konzertne zusammengetan und die Software "Alloy" (Legierung) entwickelt. Alloy, im vorigen Jahr als Projekt "Atlantic" angekündigt, ermöglicht den Zugriff auf SAP-Systeme direkt aus Lotus Notes heraus. Vor allem sogenannte "Power-User", also diejenigen, bei denen Emails, Meetings und entsprechende Vorbereitungen sowie Entscheidungen im mittleren Management im Mittelpunkt der Arbeit stehen, würden mit der Version 1 angesprochen, erklärte IBM.
SAP unterhält seit 2006 mit Microsoft eine ähnliche Kooperation; das Produkt, Duet, Version 1, verbindet Office und SAP - etwa ERP, CRM, Netweaver - mit Office, Version 2003 über den Exchange-Server.
Doch im Unterschied zu dem statischen "Duet" können mit der Software "Alloy" Standardwerkzeuge von Lotus und SAP verwendet werden, um kundenspezifische und standortunabhängige rollenbasierte Workflows einzurichten und sie von einer gemeinsamen Oberfläche ("Dashboards") aus zu bearbeiten.
IBM zufolge basiert die Software darauf, Code von "SAP-Business-Objekte" in Notes-Objekte integrieren zu können, wobei die Kommunikation mit der ERP-Umgebung über XML-Aufrufe passiert.
Mit dieser Kapselung von Objekten haben die beiden Softwerker die Grundlage für den weiteren Ausbau der Software gelegt. Im Rahmen der Anstrengungen von Big Blue, das Thema "wissensangeleitete Zusammenarbeit und Kommunikation" ("Collaboration") in Unternehmen voranzutreiben, stellt Alloy einen wichtigen Beitrag dar. Für SAP dürfte die Software ein gutes Argument sein, wie man die Komplexität der ERP-Software im täglichen Umgang verringern kann.
Zum zu erwartenden Partnergeschäft der Software sagte IBM, vor allem ISVs könnten Applikationen dazu beitragen und in Eigenregie verkaufen. Alloy soll in diesem Quartal ausgeliefert werden. Es setzt Lotus Notes, Version 8, und SAP "ERP 6.0" beziehungsweise "Netweaver" voraus. (wl)