BigTech

FTC will mehr über Übernahmen kleiner Firmen wissen

Peter Müller ist der Ansicht, dass ein Apple täglich den Arzt erspart. Sei es iMac, Macbook, iPhone oder iPad, was anderes kommt nicht auf den Tisch oder in die Tasche. Seit 1998 beobachtet er die Szene rund um den Hersteller von hochwertigen IT-Produkten in Cupertino genau. Weil er schon so lange dabei ist, kennt er die Apple-Geschichte genau genug, um auch die Gegenwart des Mac-Herstellers kritisch und fair einordnen zu können. Ausgeschlafene Zeitgenossen kennen und schätzen seine Beiträge im Macwelt-Morgenmagazin, die die Leser werktags pünktlich um acht Uhr morgens in den nächsten Tag mit Apfel und ohne Doktor begleiten. Privat schlägt sein Herz für die Familie, den FC Bayern, sechs Saiten, Blues-Skalen und Triolen im Shuffle-Rhythmus.
Verstößt BigTech gegen Wettbewerbsrecht, indem es prophylaktisch Unternehmen kauft, bevor diese groß und zur Gefahr werden? Das will die Handelsbehörde nun genauer wissen.

Die Federal Trade Commission (FTC) hat bei den fünf großen IT-Unternehmen Apple, Alphabet/Google, Amazon, Facebook und Microsoft Daten über Firmenkäufe angefordert, deren Volumen zu klein für eine Meldung bei den Wettbewerbsbehörden war. Die FTC will untersuchen, ob diese Akquisen gewissermaßen vorausschauend den Wettbewerb behinderten, weil die großen fünf aufstrebende und potentiell für sie gefährliche Konkurrenten aufkauften. "Diese Initiative wird die Kommission in die Lage versetzen, Übernahmen in diesem wichtigen Sektor genauer zu prüfen und auch zu bewerten, ob die Bundesbehörden angemessen über Transaktionen informiert werden, die dem Wettbewerb schaden könnten", erklärt der FTC-Vorsitzende Joe Simons.

Es ist Apples gängige Floskel, "von Zeit zu Zeit kleinere Firmen" zu übernehmen und nichts über den Zweck der Übernahme zu sagen, doch auch andere Großunternehmen kaufen sich Know-how, Produkte, Services, Patente und Mitarbeiter bei derartigen Akquisen hinzu. Größere Übernahmen müssen immer erst genehmigt werden. So hatte Apple etwa im Mai 2014 angekündigt, Beats für rund drei Milliarden US-Dollar zu kaufen, erst im August 2014 wurde die Übernahme nach Freigabe des Kartellamtes abgeschlossen.

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