Für Sportler: Fitnessprogramme und GPS-Empfänger
Die Grenze zwischen alltagstauglichen Trackern und Spezialgeräten für Sportler ist oft fließend. So ist durchaus die eine oder andere Funktion, über die sich Sportler freuen, bereits in den „normalen“ Fitnessarmbändern zu finden. Andere wiederum müssen Sie speziell suchen, wenn Sie Wert darauf legen.
Automatische Aktivitätserkennung: Eine der nützlichen Funktionen, die Sie auch schon in den Alltagstrackern finden, ist die automatische Aktivitätserkennung. Sie müssen dem Gadget also nicht vor dem Joggen, Radfahren oder Crosstraining extra sagen, dass Sie besagte Tätigkeit nun durchführen werden. Stattdessen erkennt der Tracker nach einer bestimmten Zeit von selbst, um welche Aktivität es sich handelt.
Allerdings kann die Anzahl der erkennbaren Aktivitäten eingeschränkt sein, die manuelle Eingabe ist also in manchen Fällen noch nötig. Fitbit bietet für diesen Fall die Möglichkeit, beim Charge 2 ein Training per Tastendruck direkt am Tracker zu starten. Garmin bietet Tracker, die Sie auch zum Schwimmen und Golfen einsetzen können. Die entsprechenden Trainingsprogramme müssen Sie dann manuell starten. Ein spezielles Lauf-Trainingsprogramm für fünf oder zehn Kilometer, Halbmarathon beziehungsweise Marathon finden Sie bei Polar.
GPS: Ist Laufen Ihre Hauptsportart, kann ein eingebauter GPS-Empfänger in Ihrem zukünftigen Tracker sinnvoll sein. Dann lässt sich Ihre Route später detailliert nachverfolgen. Einige Tracker bieten auch ein sogenanntes „assisted GPS“. Das bedeutet, dass die Armbänder selbst keinen GPS-Empfänger haben, sondern über die Bluetooth-Verbindung auf das GPS des Smartphones zugreifen, um die Strecke zu erfassen. Das funktioniert in der Praxis sehr gut, geht allerdings auf Kosten des Tracker- und des Smartphone-Akkus.
Wasserdichte: Optimalerweise ist ein Fitnesstracker wasserfest. Denn egal, ob Sie beim Laufen in den Regen kommen, den Tracker zum Schwimmen verwenden oder einfach schweißtreibend trainieren – das Gerät sollte das aushalten und nicht dadurch ausfallen. Leider ist es bei Trackern nicht so einfach, die Wasserfestigkeit herauszufinden, vor allem, wenn diese nicht wie das Fitbit Flex 2 oder das iHealth Wave als explizite Schwimmtracker gekennzeichnet sind. Dann steht unter den technischen Daten bestenfalls der Vermerk „5 ATM“ – was bedeutet, dass das Gerät auf eine Wasserdichtigkeit bis 5 bar geprüft wurde. Das entspricht wiederum dem Wasserdruck einer Wassersäule von 50 Metern und reicht laut Wikipedia, um ein entsprechendes Gerät beim Baden, Duschen oder Händewaschen zu tragen, nicht jedoch zum Schwimmen.
Garmin definiert „5 ATM“ dagegen anders: Laut deren Definition halten „5 ATM“-Geräte Spritzwasser, Regen oder Schnee, Duschen, Schwimmen, Tauchen und Schnorcheln aus, nicht jedoch Sporttauchen und Hochgeschwindigkeits-Wassersportarten. Fitbit erklärt explizit, dass beispielsweise das Fitbit Charge 2 schweiß-, regen- und spritzwasserfest ist, jedoch nicht beim Schwimmen getragen werden sollte. Wenn Sie also Wert auf einen wasserfesten Fitnesstracker legen, sollten Sie sich die technischen Daten der Kandidaten ganz genau durchlesen und Fachbegriffe wie IPX-Klassen oder ATM-Angaben hinterfragen.
Besonderheiten: Wechselarmbänder, In-Ears und mehr
Wer jedoch glaubt, ein Fitnesstracker bestehe immer aus einem schwarzen Armband mit klobiger Trackereinheit, der irrt sich. Zwar halten die Hersteller weiterhin am klassisch-schwarzen Armbanddesign fest. Es gibt jedoch mittlerweile viele Modelle, deren Armbänder sich nach Wunsch wechseln lassen oder deren Kernstück Sie gar in Anhänger oder anderen Schmuck integrieren können.
Wechselbare Armbänder finden Sie etwa bei den Modellen Fitbit Alta HR und Charge 2, Misfit Ray und Shine 2, Polar M200, Samsung Charm und Withings Go. Noch mehr Optionen haben Sie beim Fitbit Flex: Neben Wechselarmbändern können Sie den Core in eine Armspange oder einen Anhänger stecken.
Auch beim Misfit Swarovski Activity Crystal handelt es sich um einen Anhänger, der Fitnessdaten erhebt. Gleichzeitig ist er was für’s Auge. Ebenfalls etwas abseits der „normalen“ Fitnesstracker agiert der Spire der gleichnami- gen Firma. Der steinförmige Clip zählt zwar auch Ihre Schritte, analysiert jedoch in erster Linie Ihre Atmung und macht Sie so auf Stresssituationen aufmerksam.
Wer gänzlich weg von Armband, Clip oder Anhänger will, der findet mit Bragi The Dash eine mögliche Lösung. Hier hat der Hersteller Fitness-Features samt Herzfrequenzmesser in kabellose In-Ear-Kopfhörer gepackt. Die Ohrhörer sind wasserfest, eignen sich zum Schwimmen und geben natürlich auch Ihre Musik und Ihre Telefonate wieder.
Besondere Funktionen bieten dagegen der Withings Pulse Ox mit der Erhebung des Blutsauerstoff gehalts sowie der Tomtom Touch, der auf Knopfdruck Körperfett und Muskelmasse misst.
Fazit: An den eigenen Fitnessanspruch anpassen
Ein Fitnesstracker kann Ihnen beim Abnehmen helfen und die Gesundheit fördern. Das setzt jedoch voraus, dass Sie das Gerät möglichst rund um die Uhr tragen. Wählen Sie daher ein Modell, das Ihren Ansprüchen entspricht. Wer sich nur im Alltag mehr bewegen möchte, greift zu einem Tracker mit Pulsmesser und Nahrungserfassung. Beides hilft auch beim Gewichtsverlust. Möchten Sie Ihre Trainings analysieren, sollte Ihr zukünftiger Tracker mit Trainingsprogrammen und GPS ausgestattet sein. Ansonsten: Gehen Sie auch nach der Optik! Denn wenn Ihnen ein Tracker zu klobig ist, werden Sie ihn nicht tragen – und dann ist der gute Vorsatz auch schon egal. (PC-Welt)