Was plant Avaya mit seine VoIP-Partnern?
Nun sind Beobachter, Partner und Kunden des Netzwerkers gespannt, was die Käufer mit ihren Neuerwerbungen anstellen werden.
Am Dienstag kommender Woche will Avaya erklären, wie es die VoIP-Abteilung aufstellen und die zahlreichen, sich überlappenden Produkte ausrichten will. Bis jetzt ist nur klar, dass die neuen Nortel-Kunden von Avaya erwarten, dass sie in den kommenden 18 Monaten die volle Unterstützung erhalten.
Das betrifft nicht nur die Software-Switches und Sicherheits-Werkzeuge, sondern auch die wichtigen Unified Communications-Produkte für Büros und Unternehmensfilialen. Nortels diesbezügliches Angebot ist nämlich vollständig - ein Umstand, der es Avaya schwer machen dürfte, die Produkte vor ihrer Abschreibung aus dem Verkehr zu ziehen oder Migrationsvorschläge zu Partnerprodukten wie denen von Brocade, Extreme Networks und Juniper Networks zu machen.
Klar erscheint, dass Avaya ein vorsichtiges Konzept bevorzugen muss, um die zahlreichen Kunden nicht zu verprellen. Damit ist aber auch klar, dass es für Avaya keine schnelle Amortisation des Kaufes geben kann, weshalb Beobachter und Analysten derzeit auch rätseln, welche Rolle Avayas Eigner, die beiden Finanzinvestoren Silver Lake und TPG Capital, jetzt spielen werden. Immerhin können Nortel und Avaya zusammen rund 42 Prozent aller in Nordamerika verkauften Telefonanlagen für sich reklamieren - ein Bestand, den anzutasten sich Avaya hüten wird.
Ob solche Vorgehensweise auch für die zahlreichen Partner der beiden Unternehmen gelten wird, ist derzeit offen. Während die Partner sorgfältig darauf achten werden, welche Channel-Strategie Avaya wählen wird, um ihre Investitionen und ihr Engagement zu bewahren, muss Avaya umgekehrt darauf achten, den Zielen seiner Investoren zu genügen.
Ciena, Ericsson und Genband hingegen haben mehr Zeit. Während Ericsson, das mit Hans Vestberg gerade einen neuen CEO installiert hat, im Moment nur damit rechnen muss, in ruinöse Wettbewerbe um CDMA und LTE hineingezogen zu werden, muss Ciena erst mal die Neuerwerbung sortieren. Das gilt auch für Genband, wobei es nun mit Kunden wie AT&T und Verizon zu tun haben wird.
Das momentane Fazit: Nur für Avaya, seine Partner und die neuen Partner von Nortel wird es jetzt ernst. Das weiß man bei Avaya, das wissen die Partner und die Kunden. (wl)
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