Produkte und Lösungen rund ums Drucken hatten bei Also immer einen großen Stellenwert. Nun ist es etwas ruhig geworden. Verliert das Segment bei Ihnen an Bedeutung?
Michael Müller: Wir hatten die letzten fast zwei Jahre eine besondere Situation. Die Pandemie hat massive Auswirkungen auf den gesamten Bereich gehabt. Also war im Vergleich tatsächlich weniger stark betroffen als der Markt. Also ist für fast alle Druckerhersteller die Nummer Eins in der europäischen Distribution. Und für unsere Reseller-Partner sind wir definitiv nach wie vor die Bezugsquelle Nummer Eins.
Der Druckermarkt stagniert oder ist in manchen Bereichen sogar rückläufig. Was können Sie als Distributor tun, damit zumindest bei Ihnen Wachstum generiert wird?
Müller: Wir haben schon vor zehn Jahren begonnen, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Der Aufbau unseres Solutions- und Service-Geschäfts ging einher mit dem grundlegenden Shift des gesamten Business. Das betrifft auch den Bereich der Drucker, wo die Services immer mehr in den Vordergrund rücken. Zum einen setzen wir auf Plattformen: 2017 haben wir bereits WePrintSmarter eingeführt, einem selbst entwickelten Online-Druckservice mit innovativen, modular aufgebauten Mehrwertdiensten. WePrintSmarter hilft Resellern, das Management des Druckbedarfs ihrer Kunden zu optimieren. Die zweite Plattform, Link2Ink, werden wir im Frühjahr 2022 launchen und damit Resellern ein Tool an die Hand geben, mit dem sie ihre Kunden mit einem Abo-basierten Service optimal mit Verbrauchsmaterial versorgen und gleichzeitig ihre Kundenbindung stärken können. WaaS und DaaS sind weitere as-a-Service-Bereiche, mit denen wir auch das Thema Printing abdecken. Denn Drucken gehört immer noch zu einem modernen Arbeitsplatz.
In den letzten Jahren soll es Anpassungen in der Lagerhaltung gegeben haben, die zu geringeren Verfügbarkeiten geführt haben sollen. Dies deckt sich mit der Aussage von Herstellern, die verstärkt Ware zu kleineren und mittelgroßen Distributoren allokiert haben. Wie ist Ihre Sichtweise der Situation?
Müller: Die Hersteller verschlanken ihre Channel-Landschaft. Es findet eine Konsolidierung ihrer Distributionspartner statt. Was wir sehen ist, dass die Überdistribution der letzten Jahre aktiv gestoppt wurde. Dies spiegelt sich auch darin wider, dass das Angebot von Ware im Graumarkt stark zurück gegangen ist.
Wie stellt sich gegenwärtig die Liefersituation bei Drucker-Hardware sowie bei Supplies dar?
Müller: Sicherlich ist diese Frage besser bei den Herstellern aufgehoben. Alles, was wir dazu sagen können ist, dass das Also-Ökosystem hier enorme Vorteile bietet, da wir europaweit über ein sehr breites Angebot von Produkten und Lösungen verfügen.
Wagen Sie mit uns einen Blick in die Zukunft: Wie wird sich der Bereich bei Ihnen weiterentwickeln und welche Schwerpunkte werden Sie mittelfristig setzen?
Müller: Die Zukunft ist hybrid, bezogen auf das Drucken heißt das, es wird eine Mischung aus Kauf und as-a-Service-Geschäft sein. In beiden Bereichen haben wir relevante Angebote für unsere Kunden. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Nachhaltigkeit im Druckerbereich. Das heißt sowohl, dass wir uns aktiv mit den Herstellern über eine nachhaltige Produktion und Distribution auseinandersetzen als auch, dass wir uns verstärkt um das Thema Refurbishment im Druckerbereich kümmern wollen. Und es gibt einen weiteren Bereich, wenn wir über das Drucken reden, der stark an Bedeutung gewinnen wird, gerade unter nachhaltigen Gesichtspunkten, das ist der 3D/4D-Druck.
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