1924 fand in Berlin die erste Funkausstellung statt und lange sah es danach aus, dass es nach fast hundert Jahren Schluss damit sein sollte. Der Streit um die künftige Ausrichtung der CE-Messe mit gegenseitigen Schuldzuweisungen, Intrigen, Spionagevorwürfen und dem Vorwurf der Vetternwirtschaft, lies stellenweise bezweifeln, ob sich die Kontrahenten noch auf ein gemeinsames Konzept einigen können (ChannelPartner berichtete). Auch auf der Auftaktpressekonferenz der diesjährigen IFA unter dem Berliner Funkturm herrschte eher Eiszeit.
Nun haben sich die Vertragsparteien mit der GfU Consumer & Home Electronics GmbH gemeinsam mit weltweit agierenden Event-Veranstalter Clarion auf der einen und der Messe Berlin auf der anderen Seite doch noch geeinigt, die IFA weiterhin in Berlin zu veranstalten. Die Veranstaltung wird von der neu gegründeten IFA Management GmbH ausgerichtet. Hierbei handelt es sich um ein Joint Venture zwischen GfU und Clarion. "Ich freue mich, dass die IFA in Berlin bleibt. Die Kompetenz der Messe Berlin bei der Durchführung einer Messe dieser Größenordnung und das Potenzial der neuen IFA Management GmbH werden entscheidend dazu beitragen, dass die IFA auch in den kommenden Jahren erfolgreich bleiben wird", meint dazu GfU-Geschäftsführerin Sara Warneke.
Wichtiger Wirtschaftsfaktor für Berlin
Das neue IFA-Team soll von Clarion-Manager Oliver Merlin geleitet werden. Er wird dazu ein eigenes Büro in Berlin einrichten und damit "neue Initiativen" vorantreiben. Simon Kimble, Board Director Clarion, sowie Chris Gallon, Geschäftsführer von Clarion EMEA, treten in den Beirat des Joint Ventures ein.
Ziel der Zusammenarbeit zwischen GfU und Clarion ist dabei, die IFA zukünftig sowohl als Live- als auch als Digitalevent stattfinden zu lassen. Wichtige IFA-Aussteller sollen bei diesem Konzept eng eingebunden werden. So glaubt man, "das volle Potenzial" der Messe ausschöpfen zu können.
Bei der Messe Berlin und in der Politik ist man erleichtert, dass es in der Bundeshauptstadt mit der CE-Schau weitergeht. "Als eine der führenden Veranstaltungen in der Stadt liefert die IFA einen wichtigen wirtschaftlichen Impuls für den Messestandort Berlin, sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene", bekräftigt der Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Berlin, Martin Ecknig. Laut Messechef bleibt die IFA nun für die nächsten zehn Jahre in Berlin.
Nach zweijähriger Pandemiepause konnte die IFA dieses Jahr einen zwar reduzierten, aber dennoch respektablen Neustart hinlegen. Insgesamt 161.000 Besucher konnten die Veranstalter auf dem Messegelände unter dem Funkturm zählen.
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