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Die besten VPN-Apps für Mac 2025

Stephan Wiesend schreibt für die Computerwoche als Experte zu den Themen Mac-OS, iOS, Software und Praxis. Nach Studium, Volontariat und Redakteursstelle bei dem Magazin Macwelt arbeitet er seit 2003 als freier Autor in München. Er schreibt regelmäßig für die Magazine Macwelt, iPhonewelt und iPadwelt.
VPN-Dienste bieten Schutz vor Hackern und Behörden, beliebt sind VPN-Apps aber auch bei Fans von US-Serien und der Champions League.

WLAN-Netze sind komfortabel, aber nicht wirklich sicher. Hacker finden immer wieder neue Sicherheitslücken – etwa in WLAN-Routern selbst. Wer zudem fremde Hotspots wie Hotel-WLAN oder Internetcafés nutzt, dem raten auch die Experten des BSI zur Nutzung eines VPN-Dienstes. Ein solches Tool bietet zusätzlichen Schutz für Ihre Daten und sichert Sie beim Surfen effektiv gegen Hackerangriffe ab.

Längst nutzen auch immer mehr iPhone- und Macbook-Nutzer diese Technik – viele aber nicht nur aus Sicherheitsgründen: Auch Fans von US-TV-Serien, Formel-1-Rennen oder Champions-League-Spielen gehören zu den Profiteuren von VPN-Anbietern.

Warum ein VPN-Dienst sinnvoll für Streaming-Fans ist

Dank eines VPNs können Sie einen anderen Standort vortäuschen und so sonst geblockte BBC-Serien sehen, indem Sie einen Server in England wählen oder amerikanische Medien, die wegen der DSGVO den Zugriff aus der EU gesperrt haben. Mit diesem Tool können Sie auch im Ausland wie gewohnt auf ARD- und ZDF-Angebote zugreifen – selbst dann, wenn diese außerhalb der EU durch Geoblocking gesperrt sind.

Oder Sie schauen die US-Version von Netflix mit einem virtuellen Standort in den USA, da dort einige Filme und Serien laufen, die deutschen Netflix-Abonnenten nicht zur Verfügung stehen.

Dank VPN können Sie außerdem bei Abos bestimmter Dienste deutlich sparen, die in anderen Ländern massiv günstiger sind – etwa Youtube Premium für unter 2 Euro statt 14 Euro oder auch Adobe Creative Cloud für nur 11 statt 62 Euro monatlich.

Ohne viel Rücksicht auf die Verwerter werben viele VPN-Dienste damit recht offen oder bieten alternativ einen günstigeren Proxyserverdienst ohne Verschlüsselung an. Allerdings sind solche Tricks auch den Firmen bekannt, so überprüft Adobe mittlerweile den Standort ihrer Nutzer und auch Youtube und Netflix ergreifen Gegenmaßnahmen.

Mehr Sicherheit beim Surfen

Surfen Sie häufig in offenen oder schlecht gesicherten WLANs? Dann ist ein VPN-Dienst ebenfalls eine sinnvolle Ergänzung. In ungeschützten Netzwerken könnten Hacker theoretisch Ihren Datenverkehr abfangen und an sensible Informationen wie Passwörter oder Finanzdaten gelangen. So bleiben Sie auch beim Online-Trading oder Ebay-Shopping im WLAN-Café geschützt und können unbesorgt surfen. Die meisten großen VPN-Anbieter bieten nicht nur Versionen für Mac und PC, sondern auch Apps für Android und iOS an.

Doch benötigen Sie beim privaten Surfen tatsächlich immer einen VPN-Schutz, um Seiten wie Macwelt.de aufzurufen? Für den Alltag ist das nicht notwendig. Befinden Sie sich jedoch im Urlaub und nutzen Sie das Hotel-WLAN, kann der zusätzliche Schutz hilfreich sein.

Ein VPN garantiert auch mehr Privatsphäre. Da der VPN-Tunnel auch Ihre IP-Adresse verbirgt, können Sie Ihre Identität im Internet verschleiern.

Worauf Sie ebenfalls achten sollten, ist ein Kill-Switch. Das Problem: Unter Umständen kann eine VPN-Verbindung abbrechen, Sie surfen dann unter Umständen plötzlich ohne VPN-Verschlüsselung. Ein Kill-Switch beendet dann sofort die Internetverbindung, um Ihre Daten zu schützen. Das bieten nicht alle VPN-Dienste, so müssen Nutzer des Dienstes von Norton auf diese Option verzichten.

Für Unternehmen ist der Einsatz eines VPN-Dienstes aus Sicherheitsgründen oft Pflicht – Industriespionage ist keine Seltenheit.

Im folgenden Artikel erklären wir die wichtigsten Hintergründe von VPN und stellen die wichtigsten Apps und Dienste vor. Vorab aber hier einige Empfehlungen.

Die sechs besten VPN-Dienste für macOS und iOS

1. NordVPN – Unsere Empfehlung für beste Performance und Sicherheit

NordVPN ist einer der größten und bekanntesten VPN-Dienste und wird vom Hersteller auch intensiv beworben. Zu bieten hat der Dienst aber viel: Er liefert in unseren Tests die beste Performance und stellt ein riesiges Netz aus schnellen VPN-Servern zur Verfügung.

Die Bedienung ist komfortabel und übersichtlich, die Mac- als auch die iOS-Version eignen sich auch für Einsteiger. Es gibt sogar eine Version für das Apple-TV. Für Profis stehen fortgeschrittene Funktionen zur Verfügung, so können Sie etwa mit anderen Nutzern ein sogenanntes Meshnet bilden – ein abgeschirmtes Netz für LAN-Partys.

Bei Redaktionsschluss konnten Sie aus 5.300 Servern in über 60 Ländern auswählen, das ermöglicht die Nutzung auch selten benötigter Standorte wie Nepal oder Ukraine.

Ausgezeichnet sind auch die Sicherheitsfunktionen, ein Kill-Switch schützt Sie vor versehentlichen Verbindungsabbrüchen. NordVPN verspricht, keine Nutzerdaten zu speichern, der Firmenstandort Panama soll zudem mehr Schutz vor Staatseingriffen garantieren.

Der Dienst ist nicht billig, vor allem der reguläre Preis ist sehr hoch. Es gibt aber häufig Rabattangebote und Preis-Nachlässe. Besonders günstig sind die 2-Jahres-Abos, was bei vielen VPN-Diensten üblich ist. Gegen Aufpreis können Sie weitere Funktionen wie einen Dark Web Monitor ergänzen (dieser überprüft laufend, ob Ihre Daten im Darknet kursieren), auch eine Anti-Malware und Tracker

2. CyberGhost – Unsere Empfehlung für Streaming-Fans

Der ursprüngliche aus Deutschland stammende Dienst hat heute seinen Sitz in Rumänien und gehört heute wie ExpressVPN und Intego zum Unternehmen Kape. In einem Test der Kollegen von der PC-Welt schnitt der Dienst bei der Nutzung von Streaming-Diensten wie Netflix und Disney Plus besonders gut ab. So bietet Cyberghost etwa spezielle Server für US-Streaming-Anbieter wie Neflix, HBO, Disney und Hulu.

Etwa 10.000 Server stehen zur Auswahl, allerdings gehören dazu auch viele recht lahme Gegenstellen. Ungewöhnlich: An seinem Standort Rumänien betreibt der Dienst firmeneigene Server, die besonders sicher und leistungsfähig sein sollen.

Bei den Sicherheitseinstellungen bietet Cyberghost eher Durchschnitt, es gibt aber den wichtigen Kill Switch, der bei einem Verbindungsabbruch automatisch die Verbindung stoppt. Eine No-Logs-Richtlinie wird versprochen und auch von einem Gutachter zertifiziert. Das nützliche Split-Tunneling bleibt bisher leider Android und PC vorbehalten.

Der Preis ist relativ niedrig, außerdem gibt häufig Sonderangebote. Geboten werden auch einige kostenpflichtige Zusatzdienste: Bei teureren Abos erhalten Sie auf Wunsch etwa eine feste IP-Adresse zugewiesen.

3. Mullvad – Unsere Empfehlung, wenn Sie auf Datenschutz und Sicherheit achten

Geht es um Datenschutz und Anonymität, gibt es bei kostenpflichtigen VPN-Anbietern ein Problem: Bei einer Bezahlung mit Paypal oder Kreditkarte können Sie zumindest vom Anbieter problemlos identifiziert werden. Dies umgeht der vor allem auf Datenschutz spezialisierte Dienst Mullvad mit einer simplen Lösung: Sie können sich bei Amazon eine Guthabenkarte kaufen, sechs Monate kosten 30 Euro.

Als Bezahlvariante werden aber auch Bitcoin, Bitcoin Cash, Banküberweisung, Kreditkarte, Swish, Eps-Überweisung, Bancontact, iDEAL und Przelewy24 unterstützt – und Bargeld in einem Briefumschlag.

Der Dienst erfüllt aber auch in anderen Bereichen höchste SiSicherheitsstandards. So bietet er für Mac und PC einen Browser auf Basis von Firefox, der zusammen mit dem TOR-Projekt entwickelt wurde. Dass Mullvad außerdem keine Daten speichert, wird durch regelmäßige Audits nachgewiesen.

Auch Split-Tunneling und ein Kill Switch sind verfügbar, zumindest auf dem Desktop. Eine neue Option sind besondere WireGuard-Tunnel (ein VPN-Protokoll), die sogar gegen Angriffe mit Quanten-Computern sicher sein sollen.

680 Server waren bei Redaktionsschluss verfügbar, 50 Länder werden unterstützt. Das ist deutlich weniger als bei den größeren Diensten. Netflix und andere Streaming-Dienste sind weniger im Fokus von Mullvad, hier ist man mit Cyberghost oder NordVPN oft erfolgreicher.

Ungewöhnlich ist auch das simple Preismodell: Ein Monat kostet immer 5 Euro, auf Jahresabos gibt es keinen Rabatt. (10 Prozent Rabatt gibt es allerdings bei Bezahlung mit Kryptowährungen)

4. Surfshark – Unsere Empfehlung für Familien

Surfshark ist wie NordVPN und Cyberghost einer der großen VPN-Dienste mit vielen Nutzern und zahlreichen Servern. Aus mehr als 3000 Servern in etwa 100 Ländern können Sie bei dem Dienst auswählen, alle üblichen Plattformen werden unterstützt. Ungewöhnlich ist bei dem Dienst, dass keine Beschränkung der Gerätezahl existiert, das macht den Dienst etwa für Familien interessant.

Surfshark unterstützt mehrere Protokolle und bietet eine exzellente Verschlüsselung sowie eine datenschutzfreundliche No-Logs-Politik. Die Einhalten dieser Datenschutz-Politik wird auch regelmäßig überprüft. Der obligatorische Kill Switch ist ebenfalls enthalten.

Der Preis für ein Zwei-Jahres-Abo beginnt bei 2,91 Euro pro Monat und ist somit eines der günstigsten Angebote. Wie üblich gibt es teurere Pakete mit Zusatzfunktionen, dazu gehören auf dem Desktop ein Malware-Scanner und ein Schutz vor Datenlecks. Die Topversion One+ enthält sogar den Dienst Incogni, der Personendaten aktiv löscht, etwa Daten bei Datenbrokern.

5. ExpressVPN – Unsere Empfehlung für einen leistungsfähigen Dienst mit hoher Kompatibilität

Passend zum Thema: Fraunhofer EU

Seinen Namen ExpressVPN trägt der gleichnamige VPN-Dienst nicht ohne Berechtigung: Neben NordVPN bietet ExpressVPN die besten Leistungen und verlangsamt Downloads und Seitenzugriffe nur mäßig. Der Dienst gehört zu den größten Anbietern im Markt und bietet Zugriff auf ein besonders umfangreiches Angebot an Servern aus 105 Ländern. Laut Tests der Kollegen von der PC-Welt werden Streaming-Dienste wie Netflix gut unterstützt, er eignet sich folglich gut für Streaming-Fans.

Die Mac-Version zeichnet sich durch eine besonders aufgeräumte und einfach bedienbare Oberfläche aus, auch die iOS-App ist sehr komfortabel nutzbar. Umfangreich ist die Unterstützung von Plattformen, so werden neben iOS, macOS, Windows und Android auch zahlreiche alternative Geräte wie Apple TV, Fire TV und Chrome unterstützt.

Was die Sicherheit betrifft, ist Express ohne Tadel, die No-Log-Politik wird durch Audits überprüft. Ein eigenes Bug-Bounty-Programm soll unentdeckte Sicherheitslücken aufspüren, Schutz vor staatlichen Eingriffen soll zudem der Firmensitz auf den Britischen Jungferninseln garantieren. Ein Kill-Switch – der bei abgebrochenen VPN-Verbindungen aktiv wird – ist ebenfalls integriert.

ExpressVPN ist nicht ganz billig, pro Monat zahlen Sie bei einem Ein-Jahres-Abo umgerechnet 6,35 Euro (bezahlt wird in Dollar), bei einem Zwei-Jahres-Abo sind es 5,63 Euro. Unterschiedliche Pakete gibt es nicht, auf Zusatzfunktionen wie Antivirus oder Aufräumtool müssen Sie verzichten. Gut: Bis zu acht Geräte können mit einem Account genutzt werden. Premium-VPN Express ab umgerechnet 4,76 Euro monatlich

6. ClearVPN – Unsere Empfehlung für Einsteiger und Streaming-Fans

Auf einfache Bedienung legt die Lösung ClearVPN ihren Schwerpunkt, bietet aber trotzdem einen guten Funktionsumfang. Gut gelungen sind auch die Versionen für iOS und iPad, die einfach zu bedienen sind. Ab 50 Euro pro Jahr kostet die Nutzung.

Die Desktop-Version bietet einige interessante Optionen, so können Sie hier die verfügbaren Servern nach sogenannten Themen sortieren. Für das Thema “#Kostenersparnis” empfiehlt der Dienst Server in der Türkei, Brasilien und Indien, sind hier doch Cloud-Dienste deutlich günstiger als in Deutschland.

Wollen Sie das VPN für das Überlisten von Streaming-Anwendern nutzen, können Sie gezielt Server für BBC iPlayer” ESPN und Amazon Prime UK auswählen. In einem Blog gibt es auch eine Reihe an Tipps für den Zugriff auf Dienste wie Peacock oder NFL.

(Für Ukrainer ist die Lösung kostenlos, auch wenn sie sich außerhalb der Ukraine aufhalten.)

Übersicht der wichtigsten Anbieter

Im App Store finden Sie unzählige VPN-Anbieter, wir haben für Sie eine Liste der namhaften Anbieter zusammengestellt.

Achtung: Die ersten ein oder zwei Jahre sind oft deutlich günstiger als die Folgejahre. Dies sollten Sie bedenken, da sich die Abonnements in der Regel automatisch verlängern. Und dann entfällt der Rabatt …

Ebenfalls zu beachten: Die günstigsten Angebote von Norton und F-Secure gelten nur für ein Gerät, die teureren für bis zu fünf Geräte. Beim Kauf über den App Store können außerdem andere Preise gelten.

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VPN-Dienst

Kosten (niedrigster Angebotspreis mit Erhöhung im Folgejahr)

Anbieter ansehen

Cyberghost

68 Euro für 2 Jahre + 2 Monate

zu Cyberghost

Surfshark

57 Euro / Jahr (oder 70 Euro für 2 Jahre)

zu Surfshark

NordVPN

82 Euro / Jahr (oder 99 Euro für 2 Jahre)

zu NordVPN

Avast

52 Euro / Jahr

zu Avast

Bitdefender

35 Euro / Jahr

zu Bitdefender

Norton

20 Euro / Jahr

zu Norton

Intego Privacy Protection

20 Euro / Jahr

zu Intego

Express VPN

100 US-Dollar (oder 140 Dollar für 2 Jahre)

zu Express VPN

Mullard VPN

60 Euro / Jahr

zu Mullard VPN

F-Secure VPN

50 Euro / Jahr (oder 89 Euro für 2 Jahre)

zu F-Secure VPN

mySteganos Online Shield

40 Euro / Jahr

zu Steganos

Pure VPN

44 Euro / Jahr

zu Pure VPN

Hide.me

65 Euro / Jahr (oder 83 Euro für 2 Jahre + 2 Monate)

zu Hideme.me

Vyprvpn

60 Euro / Jahr (teurere Premiumversion mit Zusatzfunktionen)

zu Vyprvpn

VPN Unlimited

60 US-Dollar/Jahr (oder 200 US-Dollar für Lifetime-Abo)

zu VPN Unlimited

IPvanish

42 Euro / Jahr (oder 55 Euro für 2 Jahre)

zu IPvanish

Opera VPN Pro

48 Euro / Jahr

zu Opera VPN Pro

So installieren Sie einen VPN-Dienst

Bei vielen Diensten ist die Nutzung auf Mac und iPhone im Abo enthalten, die jeweilige iOS-App erhalten Sie per App Store. Was Sie bei der Installation unter iOS wissen sollten: Ein VPN-Dienst wird unter iOS fast wie jede andere App installiert.

Die Besonderheit: Beim ersten Programmstart muss ein sogenanntes Profil installiert werden. Das sind Befehle, über die der VPN-Dienst konfiguriert wird. Sie werden deshalb vom System per Pop-up gefragt, ob Sie der Installation zustimmen. Später können Sie über die App dann diesen Dienst ein- und ausschalten – fast wie WLAN oder Mobilfunk.

Bei einer Installation unter macOS müssen Sie ebenfalls die Installation ausdrücklich bestätigen, das System fragt Sie bei der Installation außerdem um Erlaubnis, eine VPN-Konfiguration hinzuzufügen.

Tipp: Eine aktive VPN-Verbindung erkennen Sie über ein VPN-Symbol neben dem WLAN und Mobilfunk-Symbol. Es ist aus Platzgründen aber meist nur bei Aufruf des Kontrollzentrums zu sehen.

Aber Vorsicht auf Reisen: VPN-Dienste sind in Ländern wie China oder Saudi-Arabien verboten, VPN-Dienste werden zudem auf nationaler Ebene blockiert, was in China auch als Great Firewall bekannt ist. Die (versuchte) Nutzung eines VPN-Dienstes kann Sie hier sogar verdächtig machen. VPN wird in diesen Ländern aber oft genutzt, um auf Dienste und Medien zuzugreifen, die vor Ort gesperrt sind. Einige Dienste bieten deshalb Zusatzfunktionen wie Shadowserver und Multihop, über die ein VPN-Dienst nicht mehr erkannt werden soll.

Per VPN kann man etwa auf das Schweizer Fernsehen zugreifen.
Per VPN kann man etwa auf das Schweizer Fernsehen zugreifen.

Was ist ein VPN überhaupt?

Beim Thema VPN dreht sich alles um drei Hauptanwendungsbereiche: den Schutz von Firmen vor Angriffen, das Vortäuschen eines anderen Standorts und den Schutz der Privatsphäre im öffentlichen WLAN.

Der gemeinsame Nenner: Durch den sogenannten VPN-Tunnel wird eine Schutzschicht um die Datenverbindung gelegt, die Sie vor dem Rest des Internets abschirmt. Statt direkt mit einer Webseite zu kommunizieren, läuft die Verbindung über einen VPN-Server, der alles verschlüsselt. So können Dissidenten sicher kommunizieren, BBC-Liebhaber geografische Sperren umgehen und Mitarbeitende sicher auf Firmennetzwerke zugreifen.

Ob VPNs jedoch tatsächlich kritische Journalisten in autoritären Staaten schützen können, ist fraglich. In Ländern wie Dubai oder China sind VPN-Dienste sogar vollständig verboten.

Ein Grundproblem, das die VPN-Dienste lösen wollen: Jeder Surfer kann über seine IP-Adresse und weitere Browser-Daten identifiziert werden. Der Internetanbieter kann nämlich über die IP-Adresse den Nutzer identifizieren, der Serverbetreiber erfährt Wohnort, Betriebssystem und Browser-Modell.

Da die Verbindung mit dem VPN-Server verschlüsselt wird, kann aber nichts “mitgeschnitten” werden. Auch Werbeanbieter nutzen diese Daten für “Profiling”, um Surfer mit zielgerichteter Werbung anzuzeigen – etwa lokalen Angeboten.

VPN-Dienste für das iPhone blieben übrigens nicht ohne Kritik: Aus technischen Gründen gibt es nämlich unter iOS einige Schwachstellen, die von Fachleuten kritisiert werden. Sicherheitslücken wie Tunnelvision und Tunnelcrack sind aber in der Praxis eher wenig von Bedeutung.

Gibt es kostenlose Alternativen?

Für VPN-Dienste gilt der alte Grundsatz “There is no free lunch”. Den Betrieb eines leistungsfähigen Servers muss der Betreiber schließlich finanzieren, da der entstehende Traffic bezahlt werden muss.

Es gibt zwar kostenlose Dienste, oft sind diese aber langsam und auf niedrige Datenraten beschränkt. So ist schließlich auch das Tor-Netzwerk dazu konzipiert, freien Informationsaustausch in Diktaturen zu ermöglichen – nicht, um kostenlos US-Serien zu streamen. Einige kommerzielle Anbieter bieten eine Freeware-Version, meist mit beschränkter Datenrate.

Tipp: Geht es einem um mehr Datensicherheit, nicht den Zugriff auf Netflix, ist auf dem iPhone und Mac die App 1.1.1.1 interessant. Sie können damit keinen Standort auswählen, haben aber einen schnellen, unbeschränkt nutzbaren VPN-Dienst zur Verfügung. Bereitgestellt wird der Dienst WARP von Cloudflare, einem renommierten IT-Riesen. Opera bietet für seinen Browser ebenfalls kostenlose VPN-Dienste, aber nur für Nutzer des gleichnamigen Browsers. Und volle Leistung bietet auch hier nur die kostenpflichtige Version VPN Pro …

Auch der DNS-Server wird hier verschlüsselt, eine kostenpflichtige Version gibt es ebenso. Apple-Kunden mit kostenpflichtigem iCloud-Abo sollten außerdem den Apple-Dienst iCloud Private Relay nicht vergessen.

Haben Sie iCloud+, lässt sich mit Private Relay die IP-Adresse vor allen Webseiten verbergen
Haben Sie iCloud+, lässt sich mit Private Relay die IP-Adresse vor allen Webseiten verbergen

Geht es um Datensicherheit, sollten Sie auch auf den Firmensitz des Anbieters achten – die VPN-Server stehen zwar in den jeweiligen Ländern, die Vermittlung übernimmt aber ein Zentralserver der Firma. US-Firmen und Unternehmen in England stehen etwa unter starker staatlicher Kontrolle, ebenso deutsche Anbieter.

Nicht ohne Grund hat deshalb Cyberghost seinen Firmensitz von Deutschland nach Rumänien verlegt, NordVPN setzt auf den Standort Panama. Viel Wert auf Datenschutz legt anscheinend auch das finnische Unternehmen F-Secure. Üblich ist auch eine sogenannte No-Log-Policy. Viele der Anbieter wollen dies durch Prüfungen belegen, so verweist NordVPN auf sogenannten Audits, hier Prüfungen durch PWC.

Achten Sie bei Abschluss des Vertragsabschlusses auf die Kosten im zweiten Jahr

Wichtig ist die Performance der Server. So sinkt bei einigen Billiganbietern an unserer Testanbindung (VDSL) die Download-Rate nach Auswahl eines US-VPN-Servers schnell auf ein Zwanzigstel. In der Praxis störend ist auch die verringerte Latenz, also die Reaktionsgeschwindigkeit der Verbindung. Da diese oft auf sehr niedrige Werte sinkt, sind etwa Online-Spiele kaum möglich, aber auch die Bedienung von Webseiten ist manchmal sehr träge.

Wenn Sie einen Server wählen, der näher an Ihrem Standort ist, bleibt die Leistung in etwa gleich. Wer die Download- und Upload-Werte mit einem Tool wie Internet.io misst, muss übrigens mit großen Schwankungen der Messwerte rechnen – je nach angeschlossenem Server und Entfernung.

VPN für Firmenangehörige

Um von zu Hause aus auf Firmendaten zugreifen zu können, nutzen Firmenanwender in der Regel einen VPN-Server des Unternehmens. Grundsätzlich benötigt der einzelne Nutzer keine eigene Zugangssoftware für die Nutzung von VPN. Er erhält von seinem Unternehmen eine sogenannte Profildatei und muss deren Installation nur noch bestätigen.

VPN-Tools wie Viscosity oder VPN Tracker werden dann interessant, wenn ein Unternehmen spezielle VPN-Server einsetzt oder mehr Komfort und Sicherheit gewährleisten will. Obwohl es plattformübergreifende Standards gibt, kann die Konfiguration zum Problem werden – etwa wenn die Open-Source-Version OpenVPN zum Einsatz kommt oder das für die VPN-Verbindung zuständige VPN-Gateway spezielle Konfigurationseinstellungen benötigt.

Abhilfe auf dem Mac versprechen Tools wie der VPN-Tracker von Equinux, der Konfigurationsprofile für viele Hersteller und VPN-Gateways bietet. Jedes moderne System wie OS X und Windows, aber auch Android und iOS unterstützen die verbreitetsten VPN-Protokolle. iOS und Android verstehen sich beispielsweise auf (das als unsicher geltende) PPTP, L2TP/IPSec, iOS kann außerdem Cisco IPSec nutzen.

Gute OpenVPN-Unterstützung bietet ebenso die Freeware Tunnelblick.

Fazit

VPN-Dienste sind ein gutes Geschäft für die Anbieter. Neben dem Zugriff auf Streaming-Dienste ist aber auch die verbesserte Sicherheit ein Verkaufsargument. So bieten nicht zufällig immer mehr Hersteller von Antivirus-Programmen als Zusatzangebot VPN-Abos an.

Die Nutzung eines VPN-Dienstes im Heimnetz ist allerdings nur selten gerechtfertigt. Die zusätzliche Sicherheit ist nach unserer Einschätzung aber bei Nutzung eines unsicheren WLAN-Netzes gerechtfertigt.

(PC-Welt/kk)

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