Managed und Hosted Security
Derzeit denken immer mehr Unternehmen darüber nach, ihre komplette IT-Security-Infrastruktur auszulagern. "Outsourcing-Modelle wie Managed oder Hosted Security Services sind derzeit sehr gefragt", hat Symantecs Channel-Direktor Neff beobachtet. Der Kunde kann dabei vielfach profitieren: "Seine Anschaffungskosten sinken, er benötigt weniger speziell geschultes Personal, kann aber trotzdem von der Expertise eines Sicherheits-Profis profitieren - und das zu überschaubaren monatlichen Fixkosten."
Auch Trend Micros Zentraleuropa-Chef Schwittay glaubt an SaaS (Security-as-a-Service): "Sicherheit lässt sich heute speziell im Mittelstand komplett auslagern - und das unter Einhaltung aller rechtlichen Bestimmungen." Derartige Dienste offeriert Trend Micro im eigenen Rechenzentrum in Deutschland. Doch bleibt dabei der Fachhandel nicht auf der Strecke? "Nein", behauptet Schwittay. "Der Security-Partner managt weiterhin die Sicherheitsinfrastruktur des Endkunden und passt diese gegebenenfalls an." Größeren Kunden bietet Trend Micro "Threat Management Services" an. Hiermit können Systemintegratoren Bedrohungen bei Kunden erkennen und beseitigen.
Security aus der Wolke offeriert auch McAfee und argumentiert, dass der Kunde mit diesem Service gegenüber einer Vor-Ort-Lösung billiger davonkommt. Sogar die Kontrolle der Endgeräte (Endpoint Protection) ist bei McAfee im SaaS-Verfahren erhältlich. "Gerade kleine und mittelständische Kunden fragen verstärkt Managed Security Services bei unseren VARs nach", vermeldet Jetter. Laut dem F-Secure-D-A-CH-Chef möchten sich diese Firmen nicht mehr als nötig mit dem Thema IT-Security auseinandersetzen. Für Kaspersky Lab sind herkömmliche Sicherheitslösungen derzeit noch nicht komplett durch SaaS ersetzbar, deshalb fährt hier der russische Anbieter ebenfalls zweigleisig: Security als Produkt und als Service.
Für Lindner von Panda ist Security-as-a-Service (SaaS) ist definitiv das Modell, das sich 2010 durchsetzen wird. Und seiner Meinung nach sollten Reseller dabei auf jeden Fall mit ins Boot: "Mit unserer Cloud Protection bieten wir unseren Fachhändlern die Möglichkeit, ihren Kunden umfangreichen Schutz zu liefern". Das SaaS-Konzept hat für ihn zusätzlich den Charme, dass der Managed-Service-Kunde keine zusätzlichen Investitionen in Hard- und Software tätigen muss und in seinen täglichen Betriebsabläufen durch IT-Security überhaupt nicht "gestört" wird.
Abseits von SaaS und Managed Services sieht Rehwald weiteres Dienstleistungspotential für Security-Reseller, etwa im Erstellen von Sicherheitsrichtlinien beim Kunden. "Besonders im sensitiven SMB-Marktsegment gibt es hier noch großen Nachholbedarf", so G Datas Channel-Verantwortlicher. "Systemhäuser und Fachhändler, die in der Lage sind, ein umfassendes und abgestimmtes Sicherheitskonzept anzubieten, werden sicherlich Vorteile gegenüber ihren Mitbewerbern haben", lautet sein Fazit.
Innerhalb der Unternehmen selbst sieht auch BitDefender-Vertriebsdirektor Symanofsky noch viel Arbeit auf die Security-Dienstleister zukommen: "Mitarbeiter können häufig auf Daten zugreifen, die durch interne Sicherheitsrichtlinien eigentlich für sie unerreichbar sein sollten." Daher nimmt für BitDefender der interne Schutz vertraulicher Daten einen hohen Stellenwert ein. Auch dem Thema "Endpoint Security" räumt Symanofsky einen hohen Stellenwert ein. Seiner Ansicht nach kann es nicht angehen, dass Angestellte unternehmenskritische Daten auf USB-Sticks oder auf anderen portablen Medien einfach so nach Hause mitnehmen können. (rw)
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