2010 soll das "Jahr der Ernte" sein
Natürlich ist er auf Gegenargumente wie Komplettheit des Cisco-Portfolios, die umfassenden Möglichkeiten der Erweiterungen, etwa in Richtung Virtualisierung und Datacenter, ein umfassendes Netzwerk-Management und die fehlende Menge an zertifizierten H3C-Netzwerkexperten und Partnern vorbereitet. Er sagt: "Wir wollen die bestehende Netzwerk-Infrastruktur nicht ersetzen, sondern in Teilen erneuern."
Das könne H3C mit seinem derzeitigen Portfolio leicht realisieren, versichert Schenk und verweist auf den immerhin 50seitigen Katalog seiner Firma. Auch dass die Netzkomponenten in China entwickelt werden, sieht er nicht als Nachteil: "Wir beschäftigen rund 3.000 Spezialisten", und deren Erfolge in China, wo etwa acht der zwölf Internet-Backbones mit H3C-Komponenten betrieben werden, und dem asiatischen Raum zeigten, dass sich H3C neben Cisco, Juniper Networks und anderen Netzwerkern durchaus behaupten könne. Selbstverständlich seien Support, Trainings und Netzwerk-Know how gewährleistet..
Infolge dessen plant Schenk ein, dass die 3Com-Tochter "im nächsten Jahr die Früchte des Tuns ernten" könne.
Aktuell sei H3C mit einigen Systemintegratoren im Gespräch; der Netzwerker habe in der Schweiz mit dem TK-Anbieter Swisscom einen wichtigen Partner gewonnen, und Analysten wie etwa Gartner würden in Enterprise-Rankings H3C weit vorne platzieren, egal ob es sich um Funktionalität, Betriebskosten oder Green IT handle.
Dennoch lastet auf H3C die Hypothek der 3Com-Geschichte. Und so steht der dritte Versuch 3Coms, wieder ins Enterprise-Geschäft zu kommen, im Moment da, wo er aufgrund der Geschichte des Netzwerkers naheliegenderweise nur angesiedelt sein kann: im Stadium des Versuchs. Scheitern inbegriffen. Aber das kennt Schenk ja. (wl)