SaaS (Software as a Service) ist derzeit groß in Mode, Anbieter derartiger Dienste behaupten, Kunden würden sich mit "Software on demand" Lizenzkosten sparen. Reseller könnten dabei als Hoster, Vermittler oder Geschäfts-Prozess-Berater auftreten.
Doch ist die Nachfrage nach SaaS in der Rezession tatsächlich gestiegen? Betrachtet man sich die nackten Geschäftszahlen des "CRM on demand"-Anbieters Salesoforce.com oberflächlich, könnte man diese Frage bejahen. Frank Naujoks vom Marktforscher is2 analysiert die gegenwärtige SaaS-Entwicklung:
"Auf den ersten Blick klingen die Zahlen, die Salesforce.com am 20. August 2009 veröffentlicht hat, mitten in der Krise super: 32 Prozent mehr Kunden als im Vorjahresquartal, 20 Prozent mehr Umsatz als im Vorjahresquartal, 50 Prozent mehr operative Marge als im Vorjahresquartal. Ungeachtet der Erfolge, lohnen sich ein kritischer Blick auf die Ergebnisse und ein paar Vergleiche.
Setzt man das Kundenwachstum ins Verhältnis mit dem Umsatzwachstum, scheint es eine deutliche Preiserosion zu geben. Denn die Kundenanzahl liegt zwölf Prozentpunkte über dem Umsatzwachstum. Es scheint Salesforce.com nicht gelungen zu sein, die Kunden von den hoch preisigen Paketen umfassend zu überzeugen. Zusätzlich scheint sich der Markteintritt von Microsoft in den USA, aber auch die Aktivitäten Sage oder lokalen Anbietern wie CAS in den Preisen niederzuschlagen.
Ein Wort noch zur Marge: Ein Plus von 50 Prozent, gerade bei einer unterdurchschnittlichen Umsatzentwicklung, ist sehr ordentlich. Trotzdem liegt die Marge nur bei 9,3 Prozent, also bei einem für die Softwareindustrie eher unterdurchschnittlichem Wert. Die viel gescholtene SAP kommt in ihrem letzten Quartalsergebnis immerhin auf eine operative Marge von 25,1 Prozent.
Dennoch: In der momentanen Wirtschaftsstimmung ein ordentliches Ergebnis. Salesforce.com will das Wachstum auch aufrecht erhalten und erhöht die Prognose für das laufende Jahr." (rw)