Open Source auf dem Desktop

So klappt die Linux-Migration

16.08.2011
Von Dr. Frank  Siebert
Ist Linux reif für den Desktop im Business-Umfeld? Die ersten Projekterfahrungen sind jedenfalls positiv.
Kein exotischer Weg mehr: Die Vorteile von Linux in Unternehmen werden immer häufiger erkannt.
Kein exotischer Weg mehr: Die Vorteile von Linux in Unternehmen werden immer häufiger erkannt.
Foto: LiquidImage/Fotolia

In den letzten Jahren hat sich Linux auf den Desktops vieler Privatanwender durchgesetzt. Eine ähnliche Entwicklung steht im professionellen Umfeld noch aus. Hier haben viele Unternehmen Vorbehalte vor dem Wechsel zum quelloffenen Desktop-Betriebssystem.

Während Linux auf Web-, Datei- und Druck-Servern einen inzwischen hohen und stark wachsenden Anteil stellt, hinkt sein Einsatz auf den Desktop-Rechnern der Unternehmen deutlich hinterher. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen.

Im Desktop-Betrieb ist ein breites Spektrum an Applikationen anzutreffen, das migriert werden muss. Die meisten Client-Applikationen im professionellen Umfeld setzen immer noch auf Windows-Plattformen auf. Zudem beherrscht Microsoft mit dem Office-Paket den Markt für Bürokommunikationssoftware. Anders als in der Server-Welt ist die Desktop-Hardware in den meisten Unternehmen sehr heterogen.

Auch die Anforderungen und Gewohnheiten der Anwender spielen bei einer Server-Migration keine so bedeutende Rolle wie bei einem Wechsel des Desktop-Betriebssystems. Die Nutzer sind in der Regel die Windows-Welt gewohnt. Schließlich existieren für Server-Betriebssysteme inzwischen zahlreiche professionelle Support-Lösungen, die man im Client-Umfeld auf Applikationsebene oft noch vergeblich sucht.

Dem stehen handfeste Vorteile eines Linux-basierenden Clients gegenüber. Dazu zählen zum Beispiel die deutlich höhere Sicherheit, die einfache und performante Administration, die gute Anpassbarkeit, die günstigen Betriebskosten sowie die Herstellerunabhängigkeit durch den Einsatz von Open-Source-Software (OSS) und offenen Standards. Um diese Vorzüge zu nutzen und gleichzeitig die lauernden Untiefen zu umschiffen, bedarf es gründlicher Vorbereitung und einer detaillierten Planung.
Folgende Tipps können dabei helfen:
1. Kommunizieren Sie rechtzeitig und umfassend mit allen Betroffenen! So schaffen Sie Vertrauen und sichern Akzeptanz.
2. Geizen Sie nicht bei der Migrationsanalyse! Eine optimale Vorbereitung spart Ihnen während der Migration viel Geld.
3. Migrieren Sie erst, wenn Sie tatsächlich vorbereitet sind! Ansonsten könnte es teuer werden.
4. Konsolidieren und standardisieren Sie im Vorfeld! So reduzieren Sie den Migrationsaufwand enorm.
5. Machen Sie aus der Migration ein Upgrade und begeistern Sie damit die Anwender!

Zur Startseite