Die Ergebnisse einer von IBMs X-Force Security-Team durchgeführten Studie lassen aufhorchen. Festgestellt wurde eine beispiellose Anzahl von Sicherheitsrisiken im Netz. Allen voran explodierte die Anzahl schädlicher Links. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres beobachteten die X-Force-Sicherheitsexperten im ersten Halbjahr 2009 einen Anstieg von 508 Prozent. "Diese Zahl halte ich zwar für etwas hoch gegriffen, aber eine deutliche Zunahme kann ich bestätigen", sagt Sicherheitsexperte Ralf Benzmüller von G Data.
Derartige Links finden sich nicht mehr nur auf dubiosen Seiten sondern auch auf gesicherten Websites wie Blogs, Suchmaschinen, Foren oder Online-Magazinen. Hauptziel solcher Links ist nach wie vor der nicht autorisierte Zugriff auf Systeme, um dort Daten zu manipulieren. "Die im Report beobachteten Trends scheinen darauf hinzuweisen, dass das Internet letztlich zu einer Art Wilder Westen geworden ist, in dem man niemandem trauen kann", sagt X-Force-Leiter Kris Lamb.
Einen massiven Anstieg schädlichen Codes orteten die Sicherheitsexperten bei manipulierten PDF-Dateien sowie Web-Anwendungen. Die Anzahl schädlicher PDFs überstieg bereits im ersten Halbjahr 2009 jene des gesamten Vorjahrs. Auch bei schädlichen Web-Anwendungen wurde eine massive Steigerung beobachtet. SQL-Injection-Attacks, also die Manipulation des Codes seriöser Websites mit dem Ziel, die Nutzer zu infizieren, erlebten einen regelrechten Boom.
Im ersten Quartal 2009 stieg die Anzahl solcher Angriffe gegenüber dem vierten Quartal 2008 um 50 Prozent. Vom ersten auf das zweite Quartal dieses Jahres verdoppelten sie sich sogar. "Wir haben einen Punkt erreicht, an dem jede Website als potenziell gefährlich und jeder Nutzer als potenzielles Opfer betrachtet werden müssen. Das Zusammenspiel verschiedener Gefahren verstärkt die Möglichkeiten krimineller Aktivitäten", sagt Lamb.