Vor zweieinhalb Jahren wäre es für Sonicwall-Präsident Matt Madeiros noch undenkbar gewesen, was seinem Unternehmen vergangene Woche gelang: Der Sicherheitsspezialist versammelte auf seinem jährlichen Partnertreffen für den DACH-Raum, das diesmal in einem Frankfurter Kongresshotel stattfand, erstmals über 200 Fachhändler und Systemhausmitarbeiter.
Madeiros, der eigens aus Kalifornien angereist kam, hatte eine Menge zu tun: Gemeinsam mit Deutschland-Chef Sven Janssen galt es aktuelle Wachstumszahlen, Portfolio- und Strategieveränderungen vorzustellen, wobei es in allen drei Themenbereichen eine Menge zu berichten gab.
60 Prozent Umsatzwachstum in Deutschland
So erfuhren die angereisten Fachhändler, dass der Sicherheitsspezialist im vergangenen Jahr seinen weltweiten Umsatz um 30 Prozent, den deutschlandweiten gar um 60 Prozent erhöhen konnte. Damit liegt der geschätzte Gesamtertrag von Sonicwall derzeit bei zirka 250 Millionen Dollar pro Jahr bei einer weltweiten Mitarbeiterzahl von über 500 Personen - nicht wenig für ein Unternehmen, dass sein Geld einst mit dem bloßem Verkauf von Gateway-Firewalls verdiente.
Diese Zeiten sind vorbei: Bereits in den vergangenen Jahren hatte der Hersteller vor allem durch Zukäufe sein Portfolio Schritt für Schritt erweitert: Dank den Lösungen gekauften E-Mail-Security-Spezialisten Mailfrontier liefert Sonicwall mittlerweile eine Reihe von E-Mail-Filter-Appliances aus, auch Storage-Produkte und High-End-Lösungen finden sich im Portfolio des Sicherheitsspezialisten. Der neueste Clou gelang dem Unternehmen Mitte Juni 2007, als man die Übernahme von Aventail verkündigen konnte:
Aventail gilt als Spezialist für SSL-VPN-Verbindungen, ein Lösungsbereich, den Sonicwall eigentlich schon mit den hauseigenen, für "Rundumschutz" sorgenden UTM-Appliances abdeckt. Wie Madeiros gegenüber ChannelPartner am Rande der Veranstaltung betonte, könne sein Unternehmen dank der übernommenen Technik in diesem Bereich nun aber richtig "angreifen": Aventail liefere "visionäre Lösungen" im Bereich SSL, die stark skalierbar sein und sich gleichzeitig für mobile Anwendungen eigneten - Welche konkreten Produkte er im Kopf habe, äußerte er aber nicht.