Kaum Wachstum bei Hard- und Software

Oracle enttäuscht maßlos

21.12.2011
Wirkt sich bei Oracle die Schuldenkrise aus oder sind es hausgemachte Probleme? Zum ersten Mal seit zwei Jahren verfehlt der SAP-Rivale Oracle die hochgesteckten Erwartungen der Börsianer. Hardware und auch Software verkaufen sich schleppend.
In Erklärungsnot: Oracle-CEO Larry Ellison
In Erklärungsnot: Oracle-CEO Larry Ellison
Foto: Oracle

Wirkt sich bei Oracle die Schuldenkrise aus oder sind es hausgemachte Probleme? Zum ersten Mal seit zwei Jahren verfehlt der SAP-Rivale Oracle die hochgesteckten Erwartungen der Börsianer. Hardware und auch Software verkaufen sich schleppend.
Während das Geschäft beim deutschen Software-Konzern SAP zuletzt glänzend lief, schwächelt der US-Erzrivale Oracle überraschenderweise: Das vom streitbaren Milliardär Larry Ellison geführte Unternehmen verfehlte im zweiten Geschäftsquartal (September bis November) deutlich die Erwartungen der Analysten. Am Dienstag stürzte die Aktie nachbörslich um mehr als 7 Prozent ab.

Der Umsatz legte um magere 2 Prozent auf 8,8 Milliarden Dollar zu (6,7 Mrd. Euro). Börsianer sind hier prozentual zweistellige Sprünge von Oracle gewohnt. Doch der Konzern konnte die Verkäufe von Software-Lizenzen gegenüber dem Vorjahreszeitraum kaum noch steigern; das zugekaufte Geschäft mit leistungsstarken Firmenrechnern schrumpfte sogar. Unterm Strich stieg der Gewinn dank Einsparungen immerhin noch um 17 Prozent auf 2,2 Milliarden Dollar.

Oracle nannte zunächst keine Gründe für das enttäuschende Abschneiden. Möglicherweise schlagen sich die Unsicherheiten der Schuldenkrise nieder. Oracle hat als weltgrößter Anbieter von Datenbanken viele Kunden in der gebeutelten Finanzwelt sitzen. Der Konzern konnte die Anleger nicht einmal mit der Ankündigung beruhigen, für weitere 5 Milliarden Dollar eigene Aktien zurückkaufen zu wollen. Das treibt üblicherweise den Kurs.

Oracle fährt seit Jahren einen rasanten Wachstumskurs mit Zukäufen am laufenden Band. Neben so bekannten Softwarefirmen wie Siebel oder PeopleSoft verleibte sich Oracle für 7,4 Milliarden Dollar auch den Server-Spezialisten Sun Microsystems ein. Bislang schien die Strategie auch aufzugehen. Zuletzt hatte Oracle nach den Daten des Finanzdienstleisters Bloomberg vor zwei Jahren die Erwartungen enttäuscht.

(dpa / rb)

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