Parallels Desktop 7 for Mac

Virtualisiert den Löwen - auf dem Löwen

01.09.2011
Parallels Desktop ist in Version 7 nicht nur besser an Mac OS X 10.7 Lion angepasst, es kann Lion auch als virtuelle Maschine starten.
Foto: xyz xyz

Parallels Desktop for Mac ist in Version 7 nicht nur besser an Mac OS X 10.7 Lion angepasst, es kann Lion auch als virtuelle Maschine starten.

Möglich macht dies weniger der technische Fortschritt, sondern vielmehr veränderte Lizenzbedingungen bei Apple, die nun auch die Virtualisierung der Desktop-Variante des Betriebssystems erlauben. Bei Mac OS X 10.6 Snow Leopard dufte nur die Server-Version als VM betrieben werden.

Die Möglichkeit, Lion zu virtualisieren, ist vor allem für Nutzer interessant, die noch auf Power-PC-Software angewiesen sind. Diese läuft mangels Rosetta unter Lion nicht mehr, wohl aber unter dem Vorgänger. So kann der Anwender also bei Snow Leopard bleiben und gleichzeitig in einer VM die Vorteile von Lion nutzen.

Virtuelle Maschinen mit Chrome, Fedora und Ubuntu sind bereits vorkonfiguriert.
Virtuelle Maschinen mit Chrome, Fedora und Ubuntu sind bereits vorkonfiguriert.

Insgesamt soll PD 7 neben verbesserter Performance und Stabilität 90 neue Funktionen aufweisen. Darunter finden sich zum Beispiel zwei vorkonfigurierte Linux-Distributionen (Unbuntu und Fedora), die sich neben der bereits bekannten Chrome-VM direkt als virtuelle Maschine starten lassen. Damit entfällt das Gefrickel, das beim Aufsetzen einer Linux-VM meist vonnöten ist.

Da die Benutzeroberfläche nun komplett im 64-Bit-Modus läuft, sollen Starten und Aufwachen aus dem Ruhemodus von VMs deutlich schneller erfolgen. Laut Hersteller geht das Aufwachen um 60 Prozent schneller, 3D-Grafikanwendungen laufen um 45 Prozent schneller als in Version 6. Der Anwender kann nun bis zu 1 GB an Grafikspeicher einer VM zuweisen, in PD 6 waren es nur 256 MB.

Der Hersteller hat außerdem die Integration der Webcam verbessert. Musste man sich in PD 6 noch entscheiden, ob die "iSight"- oder "FaceTime"-Kamera dem Host oder der virtuellen Maschine zur Verfügung stehen soll, kann sie nun von beiden Systemen parallel verwendet werden.

Dank einer Kooperation mit Reiner SCT können Kunden deren zertifizierte Lesegeräte für den elektronischen Personalausweis auch am Mac nutzen.

Die App Parallels Mobile kann mehr als bisher, ist dafür aber nicht mehr umsonst.
Die App Parallels Mobile kann mehr als bisher, ist dafür aber nicht mehr umsonst.

Auch der mobile Zugriff über iPhone oder iPad mit der App "Parallels Mobile" wurde verbessert. Der Nutzer kann nun auf den Host zugreifen und die Zwischenablage verwenden. Da jetzt auch die Tonübertragung unterstützt wird, kann ein Anwender beispielsweise Flash-Videos mit Ton auf dem iPad ansehen, indem er über die App auf den Internet Explorer unter Windows zugreift. Das hat allerdings auch seinen Preis - und zwar im wahrsten Sinn des Wortes: Während die App nämlich bisher kostenlos war, muss der Anwender im iTunes App Store nun 3,99 Euro dafür bezahlen. Immerhin können alle bisherigen Nutzer von Parallels Mobile ihre Version kostenlos aktualisieren.

Parallels Desktop to Mac ist ab sofort als Upgrade verfügbar, die Boxversion ist über die Distributoren Comline, Ingram Micro und Tech Data erhältlich. Der offizielle Verkaufsstart für die Download- und die Boxversion ist der 06.09.2011. Dann wird es auch eine kostenlose Trial-Version zum Download geben.

Die Preise sind gleich geblieben. Der UVP liegt bei knapp 80 Euro, Schüler und Studenten zahlen rund 40 Euro. Nutzer der Vorgängerversion und Umsteiger von VMware Fusion erhalten Parallels Desktop für rund 50 Euro. Kunden, die seit dem 1. August 2011 Version 6 bei einem autorisierten Reseller erworben haben, erhalten das Upgrade ohne zusätzliche Kosten. Eine Switch-to-Mac-Edition inklusive USB-Kabel und Lernvideos gibt es auch wieder. Sie kostet knapp 100 Euro.

Für Großkunden und Firmen sind die Volumen- und Site-Lizenzen der Enterprise Edition gedacht. Weitere Informationen dazu unter http://www.parallels.com/desktop/volume-licensing. Anders als bisher gibt es im Übrigen keine unterschiedliche Sprach- oder Volumen-Editionen, sondern nur noch einen Build zum Download. Der jeweilige Funktionsumfang beziehungsweise die Lokalisierung wird über Lizenz-Codes geregelt.

Besucher der IFA 2011 können sich Parallels Desktop 7 und die Parallels-Mobile-App in der iZone (Halle 15.1, Stand 130, bei Kaspersky) und im Canon Zelt auf dem Freigelände (vor den Hallen 11 und 18) ansehen. (haf)

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