Nachhaltige, regionale Rechenzentren

Thomas-Krenn gründet mit Baufirma Rechenzentrums-Joint-Venture

Peter Marwan lotet kontinuierlich aus, welche Chancen neue Technologien in den Bereichen IT-Security, Cloud, Netzwerk und Rechenzentren dem ITK-Channel bieten. Themen rund um Einhaltung von Richtlinien und Gesetzen bei der Nutzung der neuen Angebote durch Reseller oder Kunden greift er ebenfalls gerne auf. Da durch die Entwicklung der vergangenen Jahre lukrative Nischen für europäische Anbieter entstanden sind, die im IT-Channel noch wenig bekannt sind, gilt ihnen ein besonderes Augenmerk.
Der deutsche Server-Anbieter Thomas-Krenn und die Hochtief PPP Solutions aus Essen wollen mit dem Joint-Venture Yorizon mit Fokus auf Nachhaltigkeit regionale Cloud-Rechenzentren mit großer Flexibilität bei der Virtualisierung aufbauen. Ein Partner-Netzwerk ist in Vorbereitung.
Die Geschäftsführung von Yorizon haben Gernot Hofstetter und Andreas Schweinar übernommen. Hofstetter wird sich auf Produktentwicklung, Marketing, Vertrieb und Kundenservice konzentrieren, Schweinar kümmert sich um Infrastruktur, Implementierung nachhaltiger Technologien und Einhaltung von Zertifizierungsstandards.
Die Geschäftsführung von Yorizon haben Gernot Hofstetter und Andreas Schweinar übernommen. Hofstetter wird sich auf Produktentwicklung, Marketing, Vertrieb und Kundenservice konzentrieren, Schweinar kümmert sich um Infrastruktur, Implementierung nachhaltiger Technologien und Einhaltung von Zertifizierungsstandards.
Foto: Pixelcoma

Der Bau von Rechenzentren erfordert das Zusammenspiel vieler Gewerke. Das macht ihn aufwändig und kompliziert - zumal viele, die ein Rechenzentrum benötigen, das nicht jedes Jahr bauen. Es fehlt daher die Erfahrung. Hier setzt das neu gegründete Unternehmen Yorizon an. Die gemeinsame Geschäftsführung übernehmen Gernot Hofstetter, zuvor CCO bei Nfon, und Andreas Schweinar, früher COO bei RSBG Infrastructure Technologies.

Das Joint Venture aus der Thomas-Krenn AG und Hochtief PP Solutions, einer Tochter des Baukonzerns Hochtief, bringt die jeweilige Expertise ein, um "alle Komponenten eines Cloud-Anbieters aus einer Hand" bereitstellen zu können. Yorizon verspricht zudem - derzeit nicht unwichtig - bei Wahl und Anpassung der Virtualisierungstechnologie "maximale Flexibilität" sowie einen starken Fokus auf Nachhaltigkeit.

Zielkunden und Partnerstrategie von Yorizon

Zielgruppe sind Software- und Plattformanbieter, die ihre Services aus eigenen Rechenzentren erbringen möchten, kommunale Einrichtungen, die regionale Rechenzentren bevorzugen sowie mittelständische und große Unternehmen. Ein Partnerökosystem aus Beratern und IT-Dienstleistern soll die Migration der Daten in die Yorizon-Cloud-Infrastruktur begleiten.

Details zur Zusammenarbeit mit Partnern will das Unternehmen auch beim ChannelPartner Kongress am 16. und 17. September in Düsseldorf nennen. Mehr zur Strategie erklärt Gernot Hofstetter im Interview mit ChannelPartner.

"YEXIO" als Marke für nachhaltige Edge-Rechenzentren

Die Gesellschafter stellen "alle Komponenten eines Cloud-Anbieters aus einer Hand bereit" und wollen dazu auch ein Netzwerk aus nachhaltigen, lokal integrierten Rechenzentren in ganz Europa aufbauen. Das Angebot "Yorizon IaaS" (Infrastructure as a Service) soll skalierbare Rechenleistung in der Cloud ab 1. Februar 2025 anbieten. Dazu bauen die Partner unter der Marke "YEXIO" Rechenzentren auf.

Yorizon will nach dem Muster des derzeit in Heiligenhaus im Kreis Mettmann (NRW) entstenden Rechenzentrums zahlreiche weitere Edge-Rechenzentren mit Fokus auf Nachhaltigkeit und digitaler Souveränität in Deutschland aufbauen.
Yorizon will nach dem Muster des derzeit in Heiligenhaus im Kreis Mettmann (NRW) entstenden Rechenzentrums zahlreiche weitere Edge-Rechenzentren mit Fokus auf Nachhaltigkeit und digitaler Souveränität in Deutschland aufbauen.
Foto: Hochtief

Die orientieren sich am Konzept des in Heiligenhaus im Kreis Mettmann (NRW) in Bau befindlichen Pilotprojekts. Dort entsteht auf einem 9.000 Quadratmeter großen Grundstück ein Edge-Rechenzentrum in Holzbauweise nach höchsten Energieeffizienzstandards, mit besonders sparsamen Wasserkühlsystem, Einbindung lokal erzeugter erneuerbarer Energien und einem Konzept zur Nutzung der Abwärme. Testzugänge sollen in der zweiten Jahreshälfte 2024 an potenzielle Partner und Kunden vergeben werden.

Große Pläne für 2025

Ab 2025 will Yorizon neben Infrastructure as a Service (IaaS), Platform as a Service (PaaS), Unified Management Dashboards auch einen Marketplace für integrierte Microservices und Produkte der Partner anbieten. Auch ein White-Label-Angebot für Partner ist in Vorbereitung.

"Das Angebot richtet sich neben Unternehmen, die auf anpassungsfähige Cloud-Lösungen und flexible IT-Infrastruktur angewiesen sind, vor allem auch an Managed Service Provider, Systemhäuser, Telekommunikationsunternehmen, Softwareanbieter und die öffentliche Hand", teilt Yorizon mit.

Hard- und Software-Expertise von Thomas-Krenn

"Höchste Sicherheit und Compliance werden dadurch sichergestellt, dass sämtliche Software an deutsche Standards gebunden ist und die Daten ausschließlich auf Servern in Deutschland gespeichert sind", sagt Christoph Maier, CEO der Thomas-Krenn AG. Die Server-Technologie sei so ausgelegt, dass flexibel die jeweils aktuell am Markt verfügbare Chip-Technologie verwendet werden kann. Da der Hardware somit stets die neueste CPU-Generation zur Verfügung stehe, sei sie zukunftssicher und nachhaltig.

Die Software wird spezifisch an die Umgebung des Rechenzentrums angepasst. Yorizon setzt dabei auf eine Dual-Vendor-Option bei der sowohl Enterprise-Grade-Hypervisor- als auch SCS-kompatible Open-Source-Software zur Verfügung stehen, die Hybrid-Cloud, Multi-Cloud- und Poly-Cloud-Systemarchitekturen unterstützt.

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