Anwender sorgen sich um Supportqualität
Kunden von Sun Microsystems machen sich Sorgen, die Supportqualität könnte unter der Oracle-Übernahme leiden. Alfonso Rivera, Manager beim Telekommunikations- und Internet-Service-Provider Embarq Corp. aus Florida, betont die Vorzüge der Sun-Plattform: Ein stabiles Betriebssystem, hochverfügbare Server und ein erstklassiger Support hätten in der Vergangenheit die höheren Kosten gerechtfertigt. Rivera befürchtet, Oracle könnte die Sun-Kultur untergraben und die Servicequalität aushöhlen. "Sollte das passieren, sind die hohen Preise nicht mehr gerechtfertigt."
Allerdings sehen nicht alle Kunden den Deal so kritisch. Susan Walker, verantwortlich für die IT-Services im St. Lukes Episcopal Hospital in Houston, geht davon aus, dass die Akquisition dem Wettbewerb im weltweiten IT-Markt guttun wird. "Die Übernahme haucht Sun neues Leben ein", meint die IT-Managerin. "Oracle plus Sun ist aber auch interessant für die gesamte IT-Industrie, weil dadurch eine ernst zu nehmende Konkurrenz gegen IBM entsteht."
Auch die Oracle-Anwender sehen den Deal positiv. "Oracle kann geniale Synergien zu Sun nutzen", meint Fried Saacke, Vorstand und Geschäftsführer der Deutschen Oracle Anwendergruppe (Doag). Darüber hinaus sei der Hersteller nun in der Lage, mehr aus einer Hand zu liefern, was das Unternehmen interessanter mache. "Für die Anwender - von Oracle und Sun gleichermaßen - ist entscheidend, dass Investitionssicherheit gegeben ist und die Preisentwicklung vorhersehbar bleibt." Christian Trieb, Leiter der Special Interest Group (SIG) Database, ergänzt: "Die Anwender erwarten, dass die Oracle-Software auch weiterhin mehrere Hardwareplattformen unterstützt und nicht auf die von Sun fokussiert sein wird."