Deutliche Umsatzsteigerung in 2024

Onlinehandel kehrt zum Vor-Corona-Wachstum zurück



Matthias Hell ist Experte in Sachen E-Commerce und Retail sowie  Buchautor. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in renommierten Handelsmagazinen und E-Commerce-Blogs. Zuletzt erschien seine Buchveröffentlichung "Local Heroes 2.0 – Neues von den digitalen Vorreitern im Einzelhandel".
Um bis zu 4,1 Prozent ist der B2C-Onlinehandel in Deutschland laut aktuellen Prognosen des IFH Köln 2024 gewachsen. Damit kehrt die E-Commerce-Branche nach zwischenzeitlichen Schwankungen durch die Corona-Krise auf ihren ursprünglichen Wachstumskurs zurück.
Nach Corona-Boom und Krisen-Knick ist der deutsche Onlinehandel wieder auf Kurs
Nach Corona-Boom und Krisen-Knick ist der deutsche Onlinehandel wieder auf Kurs
Foto: IFH Köln

2024 war für den Handel rund um wirtschaftliche und politische Krisen ein herausforderndes Jahr. Zeigen sich diese Krisen auch im Onlinehandel? Das IFH Köln legt mit dem Branchenreport Onlinehandel neue Daten vor und resümiert: "Back on track!" Trotz multipler Herausforderungen steigt der Umsatz im B2C-E-Commerce nach dem deutlichen Rückgang 2022 und der Seitwärtsbewegung im vergangenen Jahr nun 2024 wieder klar an.

Die neuesten Hochrechnungen der IFH Köln beziffern das Wachstum auf bis zu 4,1 Prozent, was einem Marktvolumen von 104,7 Milliarden Euro entspricht. Damit kehrt der Onlinehandel auf seinen vorpandemischen Wachstumskurs zurück und landet 2024 leicht über dem bisherigen Rekordhoch von 2021.

Die unterschiedlichen Handelsbranchen entwickeln sich online dynamisch entsprechend ihren Gesamt-Branchenprognosen. Dabei liegen alle Handelsbranchen online zumindest leicht im Plus. Größter Online-Gewinner ist auch 2024 wieder FMCG (bis zu +7,6 %), aber auch die zweite Nachzüglerbranche Heimwerken/Garten (bis zu +3,6 %), die beide im Vergleich zu anderen Branchen niedrigere Onlineanteile aufweisen und von Nachholeffekten profitieren.

Fazit: Größeres Onlinewachstum als Gesamtwachstum. Auch die Handelsbranche mit den größten Verlusten insgesamt - Wohnen und Einrichten - kann durch moderates Online-Plus (bis zu +2,6 %) Verluste ausgleichen.

Prognose bleibt positiv

"Die Wachstumstreiber im Onlinehandel sind nicht nur die Nachzüglerbranchen FMCG und DIY oder der zunehmende Anspruch an Convenience-Shopping - auch neue Anbieter spielen eine wichtige Rolle. Wenn wir vom Onlinehandel sprechen, kommen wir um die asiatischen Billig-Plattformen Temu, Shein und Co. nicht mehr herum, die die Spielregeln um Preis, Schnelligkeit und Zielgruppenansprache ganz neu definieren", so Hansjürgen Heinick, Onlinemarktexperte des IFH Köln."

Das IFH Köln gibt die Entwicklung des Onlinehandels in Deutschland mit einer Szenario-Rechnung in drei verschiedenen Varianten an. Bei allen dreien: weiteres Wachstum! Bei Fortführung der aktuellen Trend-Dynamik, der mittleren Variante, liegt das jährliche Wachstum bis 2028 bei 3,8 Prozent - womit die Onlineumsätze 2028 bei 120 Milliarden liegen würden. Selbst in der unteren Variante, welche eine abnehmende Dynamik voraussetzt, verzeichnet der Onlinehandel leichte jährliche Zuwächse von 1,5 Prozent.

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