Zwei Top-Geräte mit starker Ausstattung, aber zwei völlig unterschiedliche Preise: 400 Euro gegen 800 Euro. Ist das ein fairer Vergleich? Aber ja, denn OnePlus schickt einen echten Flaggschiff-Killer ins Rennen mit ähnlicher guter Hardware zum Samsung Galaxy S7 Edge, aber einem deutlichen Preisvorteil - zumindest in der Theorie. Deshalb checken wir, ob das OnePlus 3 auch in der Praxis mit dem S7 Edge mithalten kann.
Fazit: Kann das OnePlus 3 mit dem S7 Edge mithalten?
Das OnePlus 3 ist mit starker Hard- und aktueller Software ausgestattet. Die Kamera ist gut, der Akku ausdauernd und das Design ist schick. Das China-Smartphone kann also tatsächlich in den meisten Punkten mit dem etablierten Flaggschiff-Spitzenreiter Samsung Galaxy S7 Edge mithalten. Wermutstropfen sind die fehlende Speichererweiterung und das Handy ist gegenüber dem S7 nicht wasserdicht.
Allerdings kostet das OnePlus 3 mit 400 Euro UVP auch nur die Hälfte des S7 Edge. Sollten Sie derzeit auf der Suche nach einem neuen Android-Smartphone sein, können wir für das Handy getrost eine Kaufempfehlung aussprechen. Das Gerät ist ein sehr faierer Deal!
Design: Alu gegen Glas
Das Unibody-Gehäuse des OnePlus 3 besteht aus hochwertigem Aluminium. Beim Galaxy S7 Edge ist dagegen nur der Rahmen aus Alu, Vorder- und Rückseite sind komplett aus Glas gefertigt, wodurch ebenfalls eine sehr elegante Optik entsteht. Das OnePlus 3 ist aber trotz identischer Display-Größe von 5,5 Zoll geringfügig höher und breiter als das S7 Edge - aber beide sind gleich schwer. Das S7 Edge liegt insgesamt etwas besser in der Hand, außerdem ist das Gerät, wenn auch nur minimal, rutschfester als das OnePlus 3.
Während das OnePlus 3 einen Soft-Touch-Home-Button besitzt, setzt Samsung auf eine klassische Home-Taste. Die Soft-Touch-Lösung finden wir tatsächlich eleganter, denn ein reicht ein kurzer leichter Druck wie beim HTC 10. Beide Buttons dienen übrigens auch als Fingerabdrucksensor. Daneben befinden sich jeweils die berührungsempfindlichen Navigationstasten für "Zurück" und "Letzte Apps" - hier gibt es keine Unterschiede.
Display: FHD gegen QHD
Beide Smartphones sind mit einem 5,5 Zoll großen AMOLED-Display ausgestattet. Allerdings löst der Screen des Galaxy S7 Edge mit 2560 x 1440 Pixeln (QHD) gegenüber dem Full-HD-Bildschirm des OnePlus 3 deutlich höher auf. Mit bloßem Auge erkennen Sie auf den ersten Blick und bei alltäglichen Aufgaben keinen großen Unterschied. Auffällig wird es erst, wenn das jeweilige Gerät in einer VR-Brille steckt und Sie Inhalte in der virtuellen Realität genießen. Ansonsten sind die Blickwinkel stabil, die Schwarzwerte hoch und die Farben knackig.
Leistung: Benchmark-Vergleich
Das Galaxy S7 Edge arbeitet hierzulande mit dem eigenen Octa-Core-Prozessor Exynos 8890 mit 4 x 2,3 und 4 x 1,6 GHz und 4 GB Arbeitsspeicher. Das OnePlus 3 bezieht seine Leistung aus der aktuellen Quad-Core-CPU Qualcomm Snapdragon 820 mit 2 x 2,2 und 2 x 1,6 GHz und satten 6 GB RAM.
Beide Smartphones sind besonders schnell, allerdings hat das OnePlus 3 in unseren Benchmarks leicht die Nase vorn: Im 3D Mark schlägt das China-Handy mit 29.066 Punkten das S7 Edge mit 28.778 Punkten nur knapp. Im Antutu-Benchmark wird das Ergebnis deutlicher: 141.773 zu 128.636 Punkte. Tatsächlich fällt dieser kleine Vorsprung auch in der Praxis auf, denn selbst Apps starten und schließen einen Tick flotter beim OnePlus 3.
Das kann unter anderem auch an der verwendeten Software liegen. Beim S7 Edge ist Android 6.0 installiert mit darüber liegender TouchWiz-Oberfläche. Auf dem OnePlus 3 läuft hingegen eigenes OxygenOS basierend auf Android 6.0. Letzteres sieht einem Stock-Android sehr ähnlich, bietet aber mehr Funktionen. Das System ist auch etwas schlanker als TouchWiz und damit auch schneller.
Ausstattung: Dual-SIM vs. Speichererweiterung
Der interne Speicher des OnePlus 3 ist mit 64 GB doppelt so große wie der im Galaxy S7 Edge. Dafür bietet letzteres einen Micro-SD-Steckplatz, um den Speicher zu erweitern. Den hat das OnePlus-Handy nicht, stattdessen gibt es einen zweiten SIM-Karten-Slot. Hier müssen Nutzer abwägen, was wichtiger ist: Mehr Speicherplatz oder die Dual-SIM-Funktion.
Das Galaxy S7 Edge nutzt noch einen Micro-USB-Anschluss. Hauptgrund ist tatsächlich die Kompatibiltät zur VR-Brille Samsung Gear VR, die mit der neuen S7-Generation sonst nicht nutzbar gewesen wäre. Das OnePlus 3 setzt dagegen auf USB-Typ-C und eine starke Schnellladefunktion. Innerhalb von 30 Minuten ist das China-Handy von 0 auf 64 Prozent aufgeladen.
Ansonsten bieten beide Geräte aktuelle Funkstandards wie WLAN-ac, LTE Cat6 (bis zu 300 Mbit/s) beim OnePlus 3 und LTE Cat9 (bis zu 450 Mbit/s) beim S7 Edge, NFC und Bluetooth 4.2. Der Akku ist jeweils fest eingebaut.
Mobilität: Akkus halten lange durch
Es stehen 3600-mAh-Kapazität des S7 Edge den 3000 mAh des OnePlus 3 gegenüber. Und doch beweist letzteres mit knapp 13 Stunden eine besonders lange Laufzeit im Akkutest. Eine halbe Stunde früher hat das Galaxy S7 Edge schlapp gemacht. In der Praxis können Sie beide Handys locker 1,5 Tage nutzen bei normalem Gebrauch.
Multimedia: Fotoqualität überzeugt gleichermaßen
Die jeweilige Hauptkamera der beiden Smartphones knipst scharfe und kontrastreiche Fotos, die qualitativ etwa gleichauf liegen. Vor allem bei den Farben unterscheiden sich die Geräte, die sind beim S7 Edge deutlich knackiger. Und der Autofokus arbeitet minimal schneller und besser.
Große Unterschiede finden wir im Kameramenü. Die Kamera-App des Galaxy-Handys bietet mehr Optionen und Modi als die des OnePlus 3. Einen Pro-Modus gibt es bei beiden Geräten, wobei Sie beim S7 Edge auch in diesem Fall mehr manuelle Freiheiten haben. (PC-Welt)