Intel Xeon E7-4800/8800 v3

Neue Server-Generation von Intel im ersten Test

Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.

Fazit

Intel spielt mit dem neuen Xeon E7 v3 im Segment der x86-basierenden 4-Sockel-Server in einer eigenen Liga, was die Performance betrifft. Die Prozessoren arbeiten dreimal so schnell wie die Xeon-7500-Generation aus dem Jahr 2011. Selbst gegenüber dem schon sehr flinken Vorgänger Xeon E7-4890 v2 agiert der neue Xeon E7-8890 v3 durchschnittlich 16 Prozent flinker, bei optimierter Software mit AVX2 auch über 70 Prozent. AMDs Opteron 6300 kann mit dem Leistungsvermögen eines 18-kernigen Xeon E7-8890 v3 genauso wenig mithalten - die Xeons sind gut doppelt so schnell.

Die Steigerung in der Energieeffizienz liefert nicht weniger beeindruckende Werte: Wer Xeon-X7560-Server durch Modelle mit dem Xeon E7-8890 v3 austauscht, kann sich über die 4,2-fache Energieeffizienz freuen. Werden in einem 4S-Server die Xeon E7-4890 v2 durch die neuen Xeon E7 v3 ersetzt (beide nutzen die gleiche Plattform), so steigt die Performance pro Watt immerhin noch um 19 Prozent.

Ein Upgrade von Systemen mit Xeon E7 v2 auf die neue Generation lohnt aber nur, wenn schnellerer DDR4-Speicher dringend benötigt wird oder Anwendungen die neuen Features AVX2 und TSX nutzen können.

Doch nicht nur das x86-Segment der 4-Sockel-Server hat der neue Xeon E7 v2 deutlich im Griff, auch den RISC-Alternativen gehen zunehmend die Argumente aus. Die Ausfallsicherheit und die RAS-Features liegen bei den neuen Xeons auf dem Niveau von POWER- und SPARC-Systemen. In speziellen Einsatzgebieten, wo aber jede Minute Ausfallzeit das Unternehmen gleich hohe Summen kosten, lohnt jedoch weiter ein genauer Blick auf RISC-Server. Die geringere TCO der Xeon-Systeme könnte sich dann schnell relativieren.

Welche Systeme zum Einsatz kommen, wird aber meist durch die zu verwendende Software und vorhandene Infrastruktur bestimmt. Allerdings geht der Markt von Servern mit vier oder mehr Prozessoren die letzten Jahre zunehmend in Richtung x86. (cvi)

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