Partnergeschäft wird weiter vorangetrieben
Zugleich trat das Unternehmen Vermutungen entgegen, es werde seine eingeschlagene Strategie, bevorzugt über Partner zu vertreiben, aufgeben. Jan Lawford, seit Februar dieses Jahres Senior Director Channels EMEA, erklärte gegenüber der englischen Presse, Neukunden würden in jedem Fall von Partnern bedient werden - es sei denn, es gebe "ausgesprochen gute Gründe" für den Direktvertrieb.
Die Channel-Verantwortliche versicherte, Avaya werde grundsätzlich seinen Kunden raten, sich an Partner zu wenden. Das heiße nicht, dass sie das müssten, doch man werde die Vorteile solcher Beziehungen herausstellen. Avaya hatte den Vorzug des indirekten Vertriebs mit dem Programm "Team Avaya" erstmals auf der Cebit 2008 bekannt gegeben und zuletzt auf der europäischen Partnerkonferenz Ende September 2008 in Madrid unterstrichen.
Zur geplanten Restrukturierung in Deutschland hatte sich das Unternehmen bisher nicht geäußert. Der Gewerkschaft IG Metall zufolge plant Avaya, hierzulande jeden sechsten seiner aktuell 3.600 Mitarbeiter zu entlassen. So sollen die Niederlassungen in Köln und Hamburg geschlossen und die Frankfurter Zentrale verkleinert werden.
Dazu erklärte Baxter, Avaya sei nach wie vor in Gesprächen mit der IG Metall über die geplante Restrukturierung. Darüber wolle das Unternehmen keine "öffentliche Diskussion" führen. Doch sei man zuversichtlich, bis Oktober dieses Jahres zu einer Lösung, sowohl die Mitarbeiter als auch die Standorte betreffend, zu kommen. Zum Stand der Debatte bei den Standorten sagte Baxter, es würden "verschiedene Modelle" diskutiert.
Die IG Metall steht spätestens seit dem Austritt von Avaya Deutschland aus dem Tarifvertrag vor zwei Jahren mit dem Unternehmen beziehungsweise den Besitzern, den amerikanischen Investoren TPG und Silverlake, auf Kriegsfuß. (wl)