Erweiterung des Digital Markets Act

Muss Apple auch iMessage öffnen?

Peter Müller ist der Ansicht, dass ein Apple täglich den Arzt erspart. Sei es iMac, Macbook, iPhone oder iPad, was anderes kommt nicht auf den Tisch oder in die Tasche. Seit 1998 beobachtet er die Szene rund um den Hersteller von hochwertigen IT-Produkten in Cupertino genau. Weil er schon so lange dabei ist, kennt er die Apple-Geschichte genau genug, um auch die Gegenwart des Mac-Herstellers kritisch und fair einordnen zu können. Ausgeschlafene Zeitgenossen kennen und schätzen seine Beiträge im Macwelt-Morgenmagazin, die die Leser werktags pünktlich um acht Uhr morgens in den nächsten Tag mit Apfel und ohne Doktor begleiten. Privat schlägt sein Herz für die Familie, den FC Bayern, sechs Saiten, Blues-Skalen und Triolen im Shuffle-Rhythmus.
Der Digital Markets Act wird bedeutende Konsequenzen für Apple haben. Die Company muss ihr ziemlich geschlossenes Ökosystem weiter öffnen.
Muss Apple iMessage in der EU für andere Messaging-Dienste öffnen?
Muss Apple iMessage in der EU für andere Messaging-Dienste öffnen?
Foto: oasisamuel - shutterstock.com

Im Mai dieses Jahres tritt der Digital Markets Act (DMA) in Kraft, der in der EU große Technikfirmen wie Facebook, Google und Apple stärker regulieren wird. Das Gesetz soll Monopole und unfairen Wettbewerb verhindern. Das soll nun auch Messaging-Dienste betreffen.

Apple wird davon stark betroffen sein und wird einige seiner strengen Regeln über Bord werfen müssen. So will die EU auch alternative Bezugsquellen für Apps zulassen, der App Store darf nicht mehr exklusiv sein. Ebenso wenig Apples eigenes Bezahlsystem, über das der Anbieter Provisionen einbehalten kann. Ein weiteres Apple-Monopol auf iOS und iPadOS wird bei Browsern fallen, diese müssen bisher Apples Rendering-Engine Webkit nutzen und sind daher nichts andere als Safari mit einer anderen Oberfläche. Mozilla und Google arbeiten bereits an echten alternativen Browsern für das iPhone. Zu erwarten ist, dass Apple die Neuregelung in iOS 17 berücksichtigt, womöglich aber nur in der EU.

Das Ende der grünen Blasen naht

Jetzt diskutiert die EU laut eines Berichts von Apple Insider über eine Erweiterung des Digital Marketing Acts, der Messaging-Dienste betrifft. Diese sollen nicht mehr gegeneinander abgeschottet sein, sondern sollten interoperabel werden. Für Apple hätte das besondere Konsequenzen, denn der eigene Dienst iMessage (Nachrichten) funktioniert ausschließlich auf Apple-Geräten wie iPhone, iPad und Mac. Der Nachrichtenaustausch mit anderen Plattformen ist hier bedingt möglich, nur fällt das System dabei auf SMS zurück. Mit den Konsequenzen der "grünen Blasen", die nicht nur kosmetischer Natur sind, sondern auch eingeschränkte Möglichkeiten bieten. Erst diese Woche hatte Microsoft angekündigt, iMessage auf Windows zu bringen, als Spiegelung vom iPhone.

Noch ist die Erweiterung des DMA nicht beschlossen, das sei aber nur eine Formsache. (Macwelt)

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