Bericht der "Financial Times"

Microsoft zieht sich aus OpenAI-Verwaltungsrat zurück

10.07.2024
Microsoft tritt bei seinem Milliardeninvestment OpenAI offenbar mehr in den Hintergrund. Dies könnte damit zusammenhängen, dass Regulierer weltweit verstärkt die Investments großer Technologiefirmen in KI-Startups prüfen.
Möglicherweise um Maßnahmen von Aufischtsbehörden weltweit zuvorzukommen, zieht sich Microsoft bei OpenAI etwas zurück.
Möglicherweise um Maßnahmen von Aufischtsbehörden weltweit zuvorzukommen, zieht sich Microsoft bei OpenAI etwas zurück.
Foto: Ascannio - shutterstock.com

Microsoft hat seinen Platz als "Beobachter" im Verwaltungsrat von OpenAI, dem Erfinder des Chatbots ChatGTP, aufgegeben. Der Rückzug erfolge "unverzüglich", schrieb Microsoft dem Bericht der Financial Times zufolge in einem Brief an OpenAI. Microsoft hat 13 Milliarden Dollar in das Unternehmen investiert. Wie die Zeitung unter Berufung auf informierte Personen weiter schreibt, hat zudem Apple Abstand davon genommen, einen solchen Posten zu übernehmen.

Beobachter hatten erwartet, dass auch Apple eine Beobachterrolle im Verwaltungsrat von OpenAI einnehmen würde. Das war als Teil einer Vereinbarung, nach der der Hersteller ChatGTP in seine Geräte integrieren möchte, erwartet worden. Apple wollte dies nicht kommentieren. OpenAI wolle stattdessen reguläre Treffen mit Partnern wie Microsoft und Apple sowie seinen Investoren abhalten, sagte eine Sprecherin von OpenAI.

Wettbewerbshüter in der EU sowie den USA untersuchen derzeit die Partnerschaft zwischen Microsoft und OpenAI. Dies ist Teil einer tiefergehenden Sorge um den Wettbewerb in diesem schnell wachsenden Geschäft.

Wie Microsoft in den OpenAI-Verwaltungsrat kam

Microsoft hatte im vergangenen Jahr die Rolle eines Beobachters im Verwaltungsrat von OpenAI übernommen, nachdem es durch den kurzfristigen Rauswurf des Vorstandsvorsitzenden Sam Altman durch den Verwaltungsrat zu einem Führungschaos gekommen war. Microsoft sah dadurch sein Investment gefährdet. Altman wurde zurückgeholt. Mit dem Posten im Verwaltungsrat war kein Stimmrecht verbunden.

Der neu formierte Verwaltungsrat habe in der Zeit Fortschritte gemacht, das Unternehmen entwickele sich in die richtige Richtung, schrieb Microsoft-Manager Keith Dolliver am Dienstag in einem Brief an OpenAI. Microsofts Position in dem Gremium sei daher "nicht mehr nötig". Die Rolle von Microsoft im Verwaltungsrat habe dabei nicht die Unabhängigkeit des Gremiums kompromittiert, hieß es. (dpa/pma)

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