2015 lag der Channel-Anteil am Gesamt-Business von Matrix42 noch bei 60 Prozent und man mag die Steigerung um 20 Prozentpunkte innerhalb von fünf Jahren aus Channel-Sicht als zu langsam bewerten, doch wenn man in Betracht zieht, dass Matrix42 bis vor zehn Jahren als reiner Service Provider quasi ganz ohne Channel ausgekommen ist, dann ist diese Steigerung des indirekten Geschäfts schon beachtlich.
Und dass man in Deutschland nur mit dem Channel wachsen kann, das ist auch dem seit drei Jahren als CEO agierenden Oliver Bendig bewusst: "70 Prozent des Neugeschäfts realisieren wird derzeit über Partner. 2020 wollen wir den Channel-Anteil auf über 80 Prozent erhöhen." Allein im ersten Halbjahr 2019 konnte der Softwarehersteller sieben neue Partner für sich gewinnen. Und genau diese neuen und bestehenden Partner - in Deutschland sind das aktuell 50 Unternehmen - treiben das Geschäft von Matrix42 an. Als weitere neue Partner wünscht sich Bendig Security-Dienstleister, Service Provider und unabhängige Softwarehäuser (ISVs, Independent Software Vendors), aber auch Systemintegratoren, Berater und Systemhäuser aller Größen und Couleur.
Zuwächse nur dank Partner
In den Monaten Januar bis Juni 2019 konnte Matrix42 den Umsatz gegenüber dem Vergleichszeitraum 2018 um 15 Prozent erhöhen. Besonders stark ist das Geschäft mit dem Workspace-, Service- und Software Asset Management gewachsen (plus 35 Prozent), die Umsätze mit dem Unified Endpoint Management-Lösungen haben um 26 Prozent zugelegt und die Security-Erlöse nahmen um 17 Prozent zu. Zum letzteren Zuwachs trugen wesentlich die Absätze mit den Security-Lösungen der 2018 übernommenen EgoSecure bei.
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Ein Grund dafür, dass trotz dieser Steigerungsraten der Gesamtumsatz "nur" um 15 Prozent zugenommen hat, ist die derzeit bei Matrix42 stattfindende Transformation des Geschäftsmodells: Man verabschiedet sich aktuell von dem klassischen Verkauf der Softwarelizenzen und Wartungsverträge, stattdessen setzt man auf den Vertrieb von Software-Abos aus der Cloud und die monatliche Bezahlung für die Nutzung dieser "subscriptions". Dadurch verschieben sich die im herkömmlichen Modell sofort aber einmalig realisierten Erlöse in die Zukunft - in monatlich wiederkehrende Umsätze. Ausgehend von einer niedrigen Basis nahm das Geschäft mit der Cloud und den Subscriptionsverträgen im ersten Halbjahr 2019 um 54 Prozent zu.
Auch für den Vertrieb dieser Software-Abonnements setzt der Hersteller aus Frankfurt auf die tatkräftige Unterstützung seiner Partner. Ein wichtiges Element für die Partnergewinnung ist hier für Matrix42 der sogenannte Marketplace, über den Partner eigene Anpassungen oder Erweiterungen für alle Matrix42-Produkte anbieten können. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nahm der Umsatz am Marketplace im ersten Halbjahr 2019 um elf Prozent zu.
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