Mit den international aufgestellten Beratungshäusern wie Accenture, Deloitte, DXC Technology, Ernst & Young (EX) und KPMG arbeitet ServiceNow bereits seit längerem zusammen, in den letzten zwei Jahren hat der Softwarehersteller aber auch geschäftliche Beziehungen zu den großen deutschen Systemhäusern Bechtle, Computacenter, Cancom, SoftwareOne und T-Systems aufgebaut.
Besonders eng gestaltet sich die Kooperation mit Bechtle. Deutschlands größtes Systemhaus vertreibt bereits seit 2017 die IT- und Enterprise Service Management-Lösungen (ITSM/ESM) von ServiceNow. Anfang 2020 wurde die Zusammenarbeit nochmal stark intensiviert (ChannelPartner berichtete).
Systemhäuser wie Bechtle oder Computacenter gelten für ServiceNow nicht nur als Reselling- sondern auch als Implementierungspartner, wie Deutschland-Chef Detlef Krause im Interview mit ChannelPartner betonte. Die Kooperation mit T-Systems ist dahingehend ebenfalls schon recht weit fortgeschritten. Die Zusammenarbeit mit SoftwareOne ist für ServiceNow zwar noch ziemlich frisch, doch Krause verspricht sich von ihr große Skaleneffekte, da SoftwareOne als einer der weltweit größten Software-Reseller gilt.
Den gehobenen Mittelstand und Verticals adressiert ServiceNow über Partner
Mit Cancom und Computacenter möchte ServiceNow bestimmte vertikale Märkte im gehobenen deutschen Mittelstand (ab 10.000 Mitarbeiter) angehen, dort sei man noch nicht so präsent, wie man sich das vorstelle, so der General Manager Deutschland Detlef Krause zu ChannelPartner. Hierbei konzentriert sich ServiceNow auf sechs Branchen: Bildungs- und Gesundheitswesen, Behörden, Finanzdienstleister, die Fertigungsindustrie und die Telekommunikationsbranche.
Auch lesenswert: Neue Finanzchefin bei ServiceNow
Hier spielen auch die sogenannten "Boutique"-Partner eine wichtige Rolle für ServiceNow. Der Begriff "Boutique" stammt wohl noch von Krauses Tätigkeit bei Salesforce. Damit umschreibt er Implementierungspartner, die sich um bestimmte Verticals kümmern. Einer von diesen Boutique-Partnern ist beispielsweise die ITSM Group aus dem rheinhessischen Bodenheim. Das Beratungs- und Trainingshaus ist Ende 2019 eine strategische Partnerschaft mit dem US-amerikanischen Softwarehaus Nuvolo eingegangen. Dessen Asset-Management-Lösung hilft zum Beispiel bei der Erfassung und Verwaltung von digitalen Endgeräten in Krankenhäusern und Labors.
Im Gespräch mit ChannelPartner erwähnte Kraus auch den ServiceNow Reselling- und Implementierungspartner PlanHorizon. Der Premier-Partner mit Firmensitz in Darmstadt hat sich unter anderem darauf spezialisiert, Forschungsprojekte in der Pharmabranche zentral zu steuern - zum Beispiel in einem global tätigen Dax-30-Pharmakonzern. Ob es sich dabei um den ebenfalls in Darmstadt residierenden Pharmariesen Merck handelt, wurde auf der Website des IT-Dienstleisters nicht verraten.
Lesetipp: ServiceNow mit neuem Channel-Chef
Darüber hinaus unterhält ServiceNow auch zahlreiche Technologiepartnerschaften mit weiteren ISVs (Independent Software Vendors, unabhängige Softwarehäuser), so zum Beispiel zu Matrix42. Das Frankfurter Unternehmen gilt in Teilbereichen zwar auch als ein ServiceNow-Wettbewerber, etwa im Asset Management-Segment; benötigen Matrix42-Kunden aber eine Customer Service Management-Lösung, dann empfiehlt ihnen das hessische Softwarehaus das System von ServiceNow - gelebte Coopetition nennt man so etwas.
Gut ausgebautes Partnerportal bei ServiceNow
Selbstredend existieren für die verschiedene Ausprägungen der ServiceNow-Partner dezidierte Partnerprogramme, die genau festlegen, welche Leistungen der ITSM-Hersteller für diese Partner vorhält und wozu sich diese Partner im Gegenzug verpflichten. Mehr zu den Zusammenarbeitsmöglichkeiten mit ServiceNow finden interessierte Partner hier).