Datensouveränität wird für deutsche Unternehmen immer wichtiger, wie Umfragen (aktuell zum Beispiel der 5. Nutanix Enterprise Cloud Index) zeigen. Daran wird sich so schnell auch nichts ändern: Auf dem aktuellsten Entwurf einer Vereinbarung zum datenschutzkonformen Datentransfer zwischen der EU und den USA ist die Tinte noch nicht trocken, da bereiten sich Daten- Und Verbraucherschützer bereits darauf vor, auch sie vor dem EuGH zu kippen. Schwer sein dürfte das nicht, steht sie doch in der Tradition ihrer Vorgänger und bietet kaum Verbesserungen bei den zuvor schon zweimal erfolgreich angegriffenen Aspekten.
Kein Wunder also, dass Firmen die Unsicherheit langsam leid sind und sich nach Alternativen umsehen. Die Versicherungsbranche, die sehr intensiv mit personenbezogenen Daten arbeitet, ist da ein logischer Vorreiter. Genau in diesem Bereich wollen die Management- und Technologieberatung Bearing Point und der Cloud-Anbieter Ionos nun zusammenarbeiten. Dafür haben sie eine strategische Partnerschaft geschlossen. In deren Rahmen wollen sie künftig "in Cloud-Infrastrukturprojekten insbesondere im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung sowie der privaten Versicherungsbranche kooperieren".
"Die Partnerschaft verfolgt das Ziel, datensensible Fachverfahren sowohl im gesetzlichen als auch im privaten Versicherungsbereich konform der geltenden datenschutzrechtlichen Rahmenbedingungen in Cloud-Infrastrukturen zu ermöglichen", teilt Bearing Point mit. "Hierbei können sowohl existierende Fachverfahren in die Cloud migriert als auch neue Use-Cases direkt innerhalb der Cloud konzeptioniert und implementiert werden." Dazu bündele Bearing Point seine Technologie- und Beratungskompetenz sowie seine Expertise im öffentlichen und privaten Versicherungswesen mit den Infrastructure-as-a-Service-Angeboten von Ionos Cloud. Ergänzend und darauf aufbauend hat Bearing Point mit "Analytic as a Service" einen Service im Portfolio, der KI-basierte Datenanalytik in einer skalierbaren Cloud-Infrastruktur bietet.
"Aus unseren vielfältigen Kundenbeziehungen im Bereich der gesetzlichen und privaten Versicherungen wissen wir: Wenn es um Anwendungen geht, die Daten mit hohen Sicherheitsanforderungen verarbeiten, ist die Einführung von Cloud und KI mit vielen Sorgen, Hemmnissen und Fragezeichen versehen", sagt Thorsten Vogel, Partner Insurance bei Bearing Point. "Wie stehen die Aufsichtsbehörden zu dem Vorhaben? Welche Datensicherheitsrisiken bestehen? Wie bekommen wir die Migration sensibler Verfahren von 'on prem' in die Cloud hin? Und nicht zuletzt: Wann macht der Schritt in die Cloud Sinn und wann nicht? Hierzu liefern wir im Rahmen unserer Partnerschaft Antworten."
Im ersten Schritt will Bearing Point mit Kunden nun jeweils einen ergebnisoffenen 'Proof of Concept' durchführen. "Bearing Point und Ionos sind zwei starke Akteure mit passendem Fokus", sagt Wolf Schumacher, Head of Global Alliances bei Ionos. "Gemeinsam wollen wir vor allem sehr datensensible Kunden aus der Versicherungs- und Finanzindustrie, sowie KRITIS-Unternehmen befähigen, die Vorteile der Cloud voll auszuschöpfen. Dazu gehört auch der Einsatz von Machine Learning und AI Frameworks. IT-Sicherheit und Datenschutz sind dabei natürlich ganz wesentliche Kriterien."
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