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"HDDs haben die Virtualisierung ausgebremst"

19.06.2012

CP: Wie lässt sich die Leistungsfähigkeit virtueller Maschinen - beispielsweise, indem die Zahl der virtuellen Maschinen auf einem physischen Server erhöht wird - durch eine geeignete Speichertechnologie verbessern?

Dietsch: Es sollte für eine ausgewogene Verteilung von Workloads auf LUNs (Logical Unit Number) oder NFS-Shares (Network File System) gesorgt werden. Die Arbeitslast auf einer LUN/einem Share sollte konstant überwacht werden, und ggf. VMs von einer hoch belasteten LUN auf einer mit weniger Betrieb verschoben werden. Dies ist ohne Unterbrechung des laufenden Betriebes möglich (Storage vMotion) und lässt sich z.B. bei VMware auch automatisieren. Darüber hinaus sollte die Speicherhierarchie durch den Einsatz von PCIe, d.h. durch schnelle SSDs/Karten direkt am Bus im Tier Level 0 und 1 gegenüber früheren SAS/FC Schnittstellen basierenden rotierenden Magnet- Speichern optimiert werden.

CP: Was wird bei der Absicherung virtueller Umgebungen häufig zu wenig beachtet?

Dietsch: Eine virtuelle Infrastruktur muss genauso abgesichert werden wie eine physikalische Umgebung (Firewalls, Access Policies, Viren-Scanner). Allerdings gibt es in der virtuellen Umgebung einige intelligentere Lösungen - z.B. Virenscanner, die nicht im Betriebssystem-Kontext einer VM, sondern außerhalb der VM laufen.

CP: Wo erkennen Sie weitere Trends und Probleme in den Bereichen Server-, Storage-, Desktop- & User-Virtualisierung?

Dietsch: Virtualisierung ist eine Grundlage für moderne Cloud-Architekturen im ITaaS-Umfeld. Da hier Resourcen-Sharing zum Einsatz kommt, sind die Anforderungen ans Netzwerk und an Storage hoch und müssen sorgfältig geplant werden. Um alle Features moderner Hypervisoren auszunutzen, sollten entsprechende Massenspeicherlösungen verwendet werden. Mit diesen ist es möglich, die Verwendung von Service-Klassen zu automatisieren: das Storage-Device informiert den Hypervisor automatisch über seine Leistungsklassen, so dass dieser entsprechend vorgegebener Regelwerke die Provisionierung von Workloads (VMs) automatisch nach vereinbarten SLAs vornehmen kann.

CP: Wo liegen die Knackpunkte auf Seiten der Endkunden wie auf Seiten der Vertriebspartner?

Dietsch: Knackpunkte sind vor allem die Reduktion von CAPEX durch Konsolidierung von vielen Workloads auf wenigen physikalischen Servern; die Reduktion von OPEX durch einfaches und automatisierbares Deployment von Workloads, ein einfach erreichbarer Standardisierungsgrad, Höhere Verfügbarkeit, beispielsweise durch vMotion, Clusterung, DRM, sowie die einfache Umsetzung von Standardprozessen (z.B. ITIL) und intelligente Management-Tools.

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