Die deutsche Informatikerin Cordelia Schmid erhält den Europäischen Erfinderpreis. Das Europäische Patentamt zeichnete Schmid in der Kategorie "Forschung" aus. Ihre Arbeit habe wesentlich dazu beigetragen, dass Computer die Daten von Bildern verstehen und interpretieren können.
Schmids Arbeit trägt laut Patentamt dazu bei, dass Maschinen inzwischen bildlich so detailliert "sehen" können, dass es der menschlichen Wahrnehmung sehr nahe kommt. Das eröffne Künstlicher Intelligenz einen breiteren Einsatzbereich, zum Beispiel mit Robotern, die alte Menschen unterstützen oder Stürze erkennen können.
Die 56 Jahre alte Wissenschaftlerin wurde in Mainz geboren, studierte in Karlsruhe und Grenoble und arbeitet seit 1997 am französischen Forschungsinstitut für Informatik und Automatisierung (Inria) bei Paris. Schmid habe neue Standards gesetzt, erklärte das Patentamt.
Die Wissenschaftlerin meinte: "Verantwortungsvoll entwickelt, hat die Künstliche Intelligenz das Potenzial, unsere Gesellschaft auf die gleiche Weise zu revolutionieren, wie es die Dampfmaschine und der elektrische Strom in der Vergangenheit getan haben." Von der Gesundheitsvorsorge bis zu Nachhaltigkeit könne KI helfen, einige der drängendsten Probleme zu bewältigen.
Weitere EPO-Preisträger 2024
Weitere Preise gingen an Fiorenzo Dioni und Richard Oberle für ein Hochpräzisions-Aluminium-Druckgussverfahren, das die Automobilbranche revolutioniert hat und Masato Sagawa, der sich durch die Entwicklung der stärksten Permanentmagneten einen Namen gemacht hat, die eine wesentliche Rolle in mehreren High-Tech-Anwendungen spielen.
Der Preis in der Kategorie "KMU"ging an Olga Malinkiewicz und ihr Team. Sie haben mit druckbaren, kostengünstigen und umweltfreundlichen Perowskit-Solarzellen die Solarenergie-Technologie einen bedeutenden Schritt nach vorn gebracht. Für ihr Lebenswerk zeichnete das EPO Dame Carol Vivien Robinson aus. Die Chemikerin hat mit ihren Arbeiten zu bedeutende Fortschritten in der Massenspektrometrie, der biomedizinischen Forschung und der medizinischen Diagnostik ermöglicht.
Mit dem "Young Inventors Prize" wurde Rochelle Niemeijer aus den Niederlanden (KI-gestütztes portables Testkit für die Schnelldiagnose bakterieller Infektionen), Valentyn Frechka aus der Ukraine (Herstellungsverfahren für nachhaltiges Papier aus Herbstlaub) sowie Khaoula Ben Ahmed, Ghofrane Ayari, Souleima Ben Temime und Sirine Ayari aus Tunesien (innovative, intelligente Rollstuhlsteuerung) ausgezeichnet. (dpa/pma)