Die Bechtle AG hat auch im Geschäftsjahr 2018 beeindruckende Erfolge zu vermelden. Neben durchweg zweistelligen Umsatz und Ergebniszuwächsen im Vergleich zum Vorjahr haben sich nur EBT- und EBIT-Marge minimal verringert.
Im Detail stieg der Umsatz um 21,1 Prozent auf 4.323,3 Mio. Euro, das Vorsteuerergebnis (EBT) um 18,7 Prozent auf 193,2 Mio. Euro, was wiederum eine EBT-Marge von rund 4,5 Prozent ergibt. Zum Jahresende 2018 waren 10.005 Menschen bei Bechtle beschäftigt, Ende 2017 waren es noch 8.353. Angesichts der starken Geschäftsentwicklung schlagen Vorstand und Aufsichtsrat vor, die Dividende für das Geschäftsjahr 2018 von 0,90 auf 1,00 Euro zu erhöhen.
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Wie die AG weiter mitteilt, wurde das Umsatzwachstum von allen Regionen und Segmenten getragen, wobei das internationale Handelsgeschäft - auch durch die Akquisitionen - besonders kräftig stieg. Organisch konnte Bechtle um beeindruckende 15,8 Prozent zulegen, die zweithöchste Steigerungsrate seit 2002. Das vierte Quartal zeigte mit einem Plus von 26,4 Prozent die höchste Wachstumsrate des Geschäftsjahres.
Geplante Meilensteine realisiert
Im 35. Jahr der Unternehmensgeschichte hat Bechtle mit Inmac WStore die bisher größte Übernahme realisiert und zu deren Finanzierung ein Schuldscheindarlehen über 300 Mio. Euro platziert. Im Dezember wurde die Schwelle von 10.000 Mitarbeitern überschritten und mit der Vision 2030 einen ambitionierten Entwurf zur Zukunft des Konzerns vorgestellt.
E-Commerce und Systemhaus wachsen
Mit der Akquisition der französischen Inmac WStore wuchs das Segment IT-E-Commerce im Umsatz um 34,5 Prozent auf über 1,4 Mrd. Euro, organisch um 18,8 Prozent. Damit war auch das Wachstum im Ausland mit einem Plus von 46,4 Prozent besonders stark, organisch lag es bei 24,2 Prozent. Das EBIT stieg trotz der akquisitionsbedingt höheren Abschreibungen um 38,7 Prozent. Die EBIT-Marge verbesserte sich auf 4,9 Prozent.
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Im Bereich IT-Systemhaus & Managed Services steigerte Bechtle den Umsatz weitgehend organisch um 15,5 Prozent auf 2.906,3 Mio. Euro. Dies sei auf ein breites Angebot an Services für hybride Cloud- und Multi-Cloud-Konzepte, Workplace- und Datacenter-Architekturen, sowie Lösungen für Networking, Security und Anwendungen zurückzuführen. Das EBIT erhöhte sich hier um 10,1 Prozent auf 126,1 Mio. Euro, was eine EBIT-Marge von 4,3 Prozent ergibt.
- Das Bechtle Cloud Portfolio im Überblick
Das Portfolio umfasst Private Cloud, Public Cloud und Bechtle Business Cloud Services. Die Angebote können Kunden über ein zentrales Portal beziehen, managen und abrechnen. Noch 2017 soll auch eine direkte Verbindung zum eCommerce-Shop möglich sein. - Bechtle Private Cloud
Hier werden klassische On-Premise-Services angeboten, wie der Aufbau und Betrieb der Private Cloud beim Kunden vor Ort sowie Remote-Wartung und Betrieb in Zusammenarbeit zwischen den Systemhäusern und Bechtle Hosting & Operations. Off-Premise wird der Betrieb der Private Cloud des Kunden im Bechtle Datacenter mit dedizierter, kundenindividueller IT-Infrastruktur geliefert oder virtuell auf der „Bechtle Shared Computing Infrastructure“ (BSCI). - Bechtle Public Cloud
Sie umfasst dynamisches Cloud-Brokerage sowie die Koordination und Kombination unterschiedlicher Cloud-Services für individuelle Kundenbedürfnisse vollautomatisch über die Cloud-Plattform. Das Portfolio umfasst viele Services, die für Mittelständler heute relevant sind, so zum Beispiel Microsoft Office 365, Azure und andere. - Bechtle Business Cloud
Sie umfasst heute ca. 20-30 “paketierte” Dienste von Technologiepartnern, aber auch eigen entwickelte Services, zum Beispiel Backup / DR as a Service, Sorage aaS, Workplace aaS. Die Wertschöpfung durch Virtual Private Cloud, Cloud-Brokerage und eigene/veredelte Cloud-Services erfolgt dabei über die vollautomatisierte Cloud-Produktion aus dem Datacenter in Frankfurt. Sie umfasst neben der Bechtle Shared Computing Infrastructure (BSCI) die Cloud Automation & Provisioning Engine (CAPE), das Cloud-Portal und die Billing-Engine. Dabei bleiben die Kundenansprache, -verwaltung und -abrechnung obligatorisch in der Verantwortung von Bechtle. Der Rechnungsabsender ist stets die regionale Vertriebseinheit.
Für die Verschiebung bei den Kennzahlen nennt Bechtle die Finanzierung der Akquisiton von Inmac WStore als Grund. Dennoch sei eine Eigenkapitalquote von 43,6 Prozent ein solider Wert und liegt bei einer Liquidität von zum Jahresende 250,9 Mio. Euro auf einem komfortablen Niveau. Der operative Cashflow erhöhte sich zum Bilanzstichtag auf 140,5 Mio. Euro und liegt deutlich über dem Vorjahreswert von 54,3 Mio. Euro.
Optimistischer Ausblick auf 2019
Der Vorstand blickt optimistisch auf das laufende Jahr. Bechtle hat seine Spitzenposition im europäischen IT-Markt weiter ausgebaut. Zwar hätten sich die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen seit Jahresbeginn 2019 eingetrübt, dennoch sollen Umsatz und Ergebnis erneut sehr deutlich steigen. Die EBT-Marge soll mindestens auf Vorjahresniveau liegen.
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"Wir registrieren zwar durchaus, dass Unsicherheit und Konjunktursorgen zugenommen haben", erklärt Dr. Thomas Olemotz, Vorstandsvorsitzender der Bechtle AG. „Der Verlauf der ersten Wochen des aktuellen Geschäftsjahres stimmt uns aber zuversichtlich, dass wir unsere ambitionierten Wachstumsziele für 2019 erreichen können. 2018 war für Bechtle ein in vielfacher Hinsicht herausragendes Jahr. Die realisierten Erfolge bilden eine tragfähige Basis für unser künftiges profitables Wachstum."
Der komplette Geschäftsbericht 2018 kann unter diesem Link abgerufen werden, der Nachhaltigkeitsbericht des Konzerns ist hier verfügbar.