"Auf jedem dritten PC in Deutschland ist bereits Windows 10 installiert", sagte Markus Nitschke, Leiter des Geschäftsbereichs Windows bei Microsoft Deutschland, vor kurzem zu ChannelPartner. Damit sei der Marktanteil von Windows 10 heute schon so groß wie der von Windows 7. Der Großteil dieser Nutzer stammt bislang noch aus dem Privatkundenbereich, aber auch die Zahl professioneller Anwender von Windows 10 in Unternehmen steigt langsam aber sicher.
Damit nimmt auch der Bedarf an für Windows 10 zertifizierten Antivirenlösungen zu, die das Betriebssystem vor Malware schützen. Das unabhängige AV-Test Institut mit Sitz in Magdeburg hat in den vergangenen Monaten zwölf Antivirenlösungen für Windows 10 getestet, die sich für einen Einsatz in Unternehmen eignen. Am Test haben die Antiviruslösungen von AVG, Bitdefender, F-Secure, G Data, Intel Security, Kaspersky Lab (zwei unterschiedliche Lösungen), Microsoft, Seqrite, Sophos, Symantec und Trend Micro teilgenommen.
Tests zur Schutzwirkung
Die Tests sind modular aufgebaut und bestehen aus den Bereichen Schutzwirkung, Geschwindigkeit und Benutzbarkeit. Um sie durchzuführen hat AV-Test ein eigenes Analyseprogramm namens Sunshine entwickelt, mit dem die Schutzwirkung der einzelnen Lösungen gegen aktuelle Bedrohungen aus dem Internet überprüft werden kann. Zunächst werden die Anwendungen in der Standardeinstellung installiert, aktualisiert und gestartet. Sunshine erstellt dann ein Abbild des Systems und ruft danach eine bösartige Webseite oder E-Mail auf. Wenn das Schutzprogramm den Zugriff blockiert oder eine Warnung ausgibt, wird dies protokolliert.
- Sophos Endpoint Security and Control
Schutzwirkung: 5,0 Geschwindigkeit: 3,5 Benutzbarkeit: 6,0 Gesamt: 14,5 - AVG Antivirus Business
Schutzwirkung: 4,5 Geschwindigkeit: 5,0 Benutzbarkeit: 5,5 Gesamt: 15,0 - Microsoft System Center Endpoint Protection
Schutzwirkung: 5,0 Geschwindigkeit: 4,0 Benutzbarkeit: 6,0 Gesamt: 15,0 - F-Secure Client Security
Schutzwirkung: 6,0 Geschwindigkeit: 5,0 Benutzbarkeit: 5,0 Gesamt: 16,0 - G Data Antivirus Business
Schutzwirkung: 5,5 Geschwindigkeit: 5,0 Benutzbarkeit: 6,0 Gesamt: 16,5 - Intel Security McAfee Endpoint Security
Schutzwirkung: 5,5 Geschwindigkeit: 5,0 Benutzbarkeit: 6,0 Gesamt: 16,5 - Kaspersky Lab Endpoint Security
Schutzwirkung: 6,0 Geschwindigkeit: 5,0 Benutzbarkeit: 6,0 Gesamt: 17,0 - Seqrite Endpoint Security
Schutzwirkung: 5,5 Geschwindigkeit: 5,5 Benutzbarkeit: 6,0 Gesamt: 17,0 - Symantec Endpoint Protection
Schutzwirkung: 6,0 Geschwindigkeit: 5,5 Benutzbarkeit: 5,5 Gesamt: 17,0 - Trend Micro Office Scan
Schutzwirkung: 6,0 Geschwindigkeit: 5,0 Benutzbarkeit: 6,0 Gesamt: 17,0 - Bitdefender Endpoint Security
Schutzwirkung: 6,0 Geschwindigkeit: 6,0 Benutzbarkeit: 6,0 Gesamt: 18,0 - Kaspersky Lab Small Office Security
Schutzwirkung: 6,0 Geschwindigkeit: 6,0 Benutzbarkeit: 6,0 Gesamt: 18,0
Weitere Tests prüfen Malware, die in den vergangenen Wochen durch das Institut aufgespürt wurde. Laut AV-Test handelt es sich dabei um 10.000 bis 15.000 böswillige Dateien, die zunächst mit einem On-Demand-Scan überprüft werden. Übersieht ein Produkt einen Schädling, wird die Datei anschließend gestartet, um zusätzlich die dynamische Erkennung des jeweiligen Produktes zu testen. Auch hier werden die Ergebnisse dokumentiert und fließen in die Endnote ein.
Die volle Punktzahl im Bereich Schutzwirkung haben nur die Antiviruslösungen von Bitdefender, F-Secure, Kaspersky Lab, Symantec und Trend Micro erhalten.
Tests zur Systembelastung
Weitere Tests beschäftigen sich mit der Systembelastung, die durch die jeweilige Antivirenlösungen auftritt. Dabei schalten die Tester nach eigenen Angaben alle möglicherweise störenden Funktionen des Betriebssystems, des Schutzprogramms und anderer Anwendungen ab. Jede einzelne Aktion wird mehrere Mal durchgeführt, um einen Mittelwert bilden zu können. AV-Test verwendet dabei nach eigenen Angaben zwei Spezifikationen für die Testrechner. Einmal das Modell "Standard-PC". Es ist mit einem Prozessor Intel Xeon X3360 mit einer Taktrate von 2,83 GHz, 4 GByte RAM sowie einer 500 GByte großen Festplatte ausgestattet. Die Spezifikation "Highend-PC" enthält einen Intel i7 3770 mit 3,40 GHz, 16 GByte RAM und eine 512 GByte große SSD.
Die volle Punktzahl im Bereich Systembelastung haben nur die Lösung von Bitdefender und Small Office Security von Kaspersky Lab erhalten.