Profitabilität verbessert

Online-Geschäft der Otto Group bricht ein

28.02.2024
Die Corona-Jahre waren für Onlinehändler wie die Hamburger Otto Group goldene Zeiten. Nun stottert der Motor - im In- und Ausland. Schnelle Erholung ist nicht in Sicht.
"Die Kauflaune war gering und ist weiterhin gering", begründet Konzernvorstand Sebastian Klauke den Umsatzrückgang der Otto Group im Onlinehandel.
"Die Kauflaune war gering und ist weiterhin gering", begründet Konzernvorstand Sebastian Klauke den Umsatzrückgang der Otto Group im Onlinehandel.
Foto: Otto Group

Das Onlinegeschäft der Hamburger Otto Group ist kräftig eingebrochen. Anders als im Vorjahr betraf dies nicht nur die Umsätze in Deutschland, sondern auch in gleichem Maß das Ausland, darunter den wichtigen US-Markt. Unter dem Strich rechnet die Handelsgruppe im zu Ende gehenden Geschäftsjahr 2023/24 (bis Ende Februar) weltweit nur noch mit knapp 10,8 Milliarden Euro Umsatz, rund neun Prozent weniger als im Jahr zuvor.

"Die Kauflaune war gering und ist weiterhin gering. Und das liegt sicherlich nicht zuletzt auch an der immer noch hohen Inflation", sagte Konzernvorstand Sebastian Klauke. Die Inflationsrate lag im Januar 2024 in Deutschland bei 2,9 Prozent. "Für das Geschäftsjahr 2024/25 kalkulieren wir für die Otto Group wieder mit einem Wachstum im E-Commerce", sagte er. "Mit einer spürbareren Erholung rechnen wir allerdings erst 2025."

Rückgang unter dem Marktdurchschnitt

Für den deutschen Markt geht Otto im ablaufenden Geschäftsjahr von einem Umsatz von rund 6,6, für das Ausland von 4,2 Milliarden Euro aus - mit jeweils einem Rückgang von rund neun Prozent.

Klauke hob hervor, dass der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (BEVH) kürzlich für das Kalenderjahr 2023 einen Umsatzeinbruch beim Handel mit Waren im E-Commerce von 11,8 Prozent ausgewiesen habe. Somit habe sich die Otto Group im deutschen Markt besser als der Wettbewerb geschlagen und Marktanteile gewonnen.

Ergebnissicherung stand im Vordergrund

Der schwache Geschäftsverlauf habe zudem nicht überrascht, betonte Klauke. "Im laufenden Geschäftsjahr stand und steht die Ergebnissicherung im Vordergrund. Insofern war mit einem Umsatzrückgang im E-Commerce zu rechnen", sagte der Otto-Manager. "Hinzu kam, dass das Weihnachtsgeschäft sowohl bei uns als auch im Gesamtmarkt weniger stark als erhofft verlief."

Allerdings gebe es dank strikter Ausgabendisziplin, teilweise erhöhter Verkaufspreise und eines flächendeckenden Einstellungsstopps eine Verbesserung der operativen Profitabilität gegenüber dem Vorjahr. Positiv vermerkte Otto, dass die Gruppe im Onlinehandel keine Kunden verloren habe. Nachgelassen habe die Größe der Warenkörbe, nicht die Zahl der Käufer. Das sieht Klauke als eine gute Voraussetzung für die erhoffte Erholung des Geschäfts. (dpa/rs/pma)

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