1.200 Firmen befragt

Mittelständler sparen nicht richtig

02.07.2009
Zahlreiche Einsparungspotenziale in kleinen und mittleren Unternehmen bleiben ungenutzt. Das zeigt das Gesamtergebnis des Online-Checks "Kostensenkung" auf www.entscheiderkompass.de. Von Februar bis April 2009 haben dazu rund 1.200 Entscheider ihre eigenen Unternehmen auf Kostentreiber untersucht. Die größte Kostenfalle liegt dabei in uneffizienten Prozessen. Diese verzögern die Reaktionsfähigkeit, verlängern Entwicklungszyklen, verlangsamen die Time-to-Market und erfordern einen hohen Administrations- und Verwaltungsaufwand
Viele Mittelständler erkennen zwar Einsparpotentiale, ergreifen aber nicht die richtigen Maßnahmen
Viele Mittelständler erkennen zwar Einsparpotentiale, ergreifen aber nicht die richtigen Maßnahmen
Foto: Ronald Wiltscheck

Zahlreiche Einsparungspotenziale in kleinen und mittleren Unternehmen bleiben ungenutzt. Das zeigt das Gesamtergebnis des Online-Checks "Kostensenkung" auf www.entscheiderkompass.de. Von Februar bis April 2009 haben dazu rund 1.200 Entscheider ihre eigenen Unternehmen auf Kostentreiber untersucht. Die größte Kostenfalle liegt dabei in uneffizienten Prozessen. Diese verzögern die Reaktionsfähigkeit, verlängern Entwicklungszyklen, verlangsamen die Time-to-Market und erfordern einen hohen Administrations- und Verwaltungsaufwand.

Konzepte wie , Managed Services oder Software-as-a-Service (SaaS) werden von der Zielgruppe kaum oder sehr wenig in Betracht gezogen. Dadurch verschenken mittelständische Unternehmen Möglichkeiten zur Optimierung und Kostensenkung, so ein weiteres Ergebnis der Befragung. "Die Unternehmen wissen, wo ihre Kostentreiber versteckt sind", sagt Alexander Woelke, Geschäftsführer der Woelke von der Brüggen GmbH und Betreiber des Portals.

"Und sie erkennen, dass durch eine Verbesserung der IT-gestützten Prozesse enorme Einsparungen realisiert werden können. Jedoch scheuen sie die notwendigen Investitionen und verkennen die Chancen von Finanzierung oder Outsourcing. Dabei kann letzteres die Investitionssummen wesentlich reduzieren und kalkulierbar machen. Es besteht jedoch noch eine grundsätzliche Skepsis gegenüber dem Auslagern von IT."

Bei 83 Prozent hapert es an Prozessen

Besonders die manuelle Verwaltung und Wartung der IT-Infrastrukturen verursacht in den Unternehmen hohe Prozesskosten. Bei lediglich einem Fünftel läuft das Management der Infrastruktur weitestgehend automatisiert ab. Rund 70 Prozent haben dringenden Nachholbedarf, da sie entweder Prozessbrüche manuell überbrücken müssen (47 Prozent) oder weder eine Standardisierung noch eine Automatisierung von Geschäftsprozessen vorhanden ist (23 Prozent).

Auf die Frage, ob Unternehmen gezielt in die Verbesserung ihrer IT-gestützten Geschäftsprozesse investieren, geben nur 17 Prozent der Firmen an, dass ihre Prozesse reibungslos und damit kosteneffizient funktionieren. 83 Prozent der Unternehmen sehen hier ein großes Verbesserungspotenzial. Vor einem Problem stehen sie jedoch bei der Finanzierung: Hohe Investitionskosten behindern häufig die Einführung von IT-Infrastrukturen, die den Firmen helfen, kosteneffizienter zu wirtschaften. Die Hälfte der befragten Unternehmen schließt eine Finanzierung völlig aus. Gerade einmal 22 Prozent der Unternehmen setzen auf kostengünstige Finanzierungsoptionen, 25 Prozent prüfen nur im Einzelfall Leasingmöglichkeiten.

Reaktion im Schneckentempo

Rund 60 Prozent der Firmen verschenken zudem Gewinnchancen, weil sie ihre Prozesse nicht schnell genug an neue Marktbedingungen anpassen können. Stattdessen sind manuelle Eingriffe in die IT oder Synchronisationen zwischen IT und Geschäftsprozess notwendig. Bei einem Viertel der Befragten sind sogar sehr viele manuelle Eingriffe der IT-Abteilung erforderlich. Ähnliche Tendenzen gelten für Entwicklungs- und Innovationszyklen sowie die Time-To-Market, die durch schlanke Prozesse und optimierte Collaboration erheblich verkürzt werden könnten.

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