Deutschlands drittgrößtes Systemhaus, PC-Ware meldet, rückwirkend zum 1. Juni 2007 die Unternehmensgruppe Comparex Central Europe and Iberia übernommen zu haben.
Der Deal beinhaltet allerdings nicht das Deutschlandgeschäft von Comparex: Das verbleibt bei der niederländischen Comparex Group B.V.
So übernimmt PC-Ware "lediglich" acht Auslandsgesellschaften von Comparex, die namentlich in den Ländern Österreich, Spanien, Tschechien, Slowakei, Slowenien, Ungarn, Polen und Rumänien sitzen.
Wie der Konzern mit Hauptsitz in Leipzig meldet, belief sich der Kaufpreis auf 19 Millionen Euro. Die übernommenen Unternehmen erwirtschafteten gemeinsam im vergangenen Geschäftsjahr 2006/07 rund 110 Millionen Euro sowie einen Vorsteuergewinn (EBITDA) zwischen vier und fünf Millionen Euro, bei einem durchschnittlichen Wachstum beider Kennzahlen gegenüber 2004 von rund 20 Prozent.
Die Comparex-Systemhäuser gelten als spezialisiert auf Highend-Lösungen im Umfeld von Datenzentren. PC-Ware will die Unternehmensstrukturen nun möglichst schnell in das eigene Portfolio integrieren.
Die Konzernspitze um Vorstandsvorsitzenden Dr. Knut Löschke erhöhte dabei auch gleich die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr: Für 2007/08 erwarte PC Ware nun dank der Übernahme einen Umsatz von 840 Millionen Euro (statt vormals 770 Millionen Euro) und einen EBITDA von 16 bis 18 Millionen Euro (statt 13 bis 15 Millionen Euro).
Die Übernahme soll nach Unternehmensangaben bis Ende Juli 2007 vollständig über die Bühne gegangen sein, derzeit steht noch eine Freigabe der Kartellbehörden aus. Diese gilt jedoch als sehr wahrscheinlich.
Auf die Liste der größten Systemhäuser Deutschlands hat die Übernahme zumindest keine direkte Auswirkung: Hier werden nur die in Deutschland erzielten Umsätze der Systemhäuser berücksichtigt. PC-Ware liegt mit einem Deutschlandumsatz aus 2006 von 370 Millionen Euro auf Rang drei, während die nach wie vor eigenständige Deutschland-Abteilung von Comparex im vergangenen Jahr 205 Millionen Euro erzielte. (aro)