Wie in der ChannelPartner-Umfrage vom 1. Februar 2010 empirisch erforscht wurde, beträgt das Verhältnis von Kundenmenge zu Umsatzverteilung 80:20 (Pareto-Prinzip). Andersherum machen 80 Prozent der Kunden 20 Prozent des Umsatzes – wer will darauf verzichten, wenn er nicht gerade Distributor ist?
Aber egal, wen kümmern schon Regeln in der Wirtschaft? Ein Beispiel ist der Zwang zum Wachstum. Nicht nur bei Albert Einstein und Karl Marx finden sich Erklärungen für diesen hochrangigen Schwachsinn. Bei Einstein ist alles relativ, speziell Aussagen von Regierungen. Und dass nichts unendlich ist auf unserem Planeten, zeigte die Ölkrise der 70er-Jahre, das Waldsterben oder diverse Börsencrashs, IT-Blasen und die Bankenskandale. Dass es für Wirtschaftswachstum andere Regeln geben soll, wird zwar behauptet und an BWL-Unis gelehrt, bewiesen ist es aber nicht.
Während bei naturwissenschaftlichen Aussagen ("Der Ball ist rund"; "Abseits ist, wenn der Schiri pfeift") eine nachvollziehbare Logik die Regel begründet, ist es mit dem unendlichen Wachstum schlecht bestellt. Eine Geschwulst wächst auch nur so lange, bis sie entweder selbst tot ist oder der Wirt.
Da es unmöglich scheint, die entfesselte Eigendynamik des freien Markts zu töten, bedeutet das dann, dass wir Fachhändler daran glauben müssen? Karl Marx warnte vor dieser Verselbstständigung eines ungeregelten Kapitalismus; nicht zuletzt deshalb ist die soziale Marktwirtschaft die bei uns im Grundgesetz verankerte Marktform. 20 Prozent der Ausnahmen bestimmen 80 Prozent des Grundgesetzes – oder so ähnlich!
Mein Fazit: Ob Wirtschaftswachstum überhaupt notwendig ist, soll der vorchristliche Philosoph Epikur wie folgt geregelt haben: "Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug!"
Bis demnächst, Euer Querschläger!
(Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.)