Den PC oder das Smartphone einschalten, anstatt die Bankfiliale aufsuchen - das gehört für Internetnutzer mittlerweile zum Alltag. Doch je mehr sich das Online-Banking zur Selbstverständlichkeit entwickelt, umso häufiger werfen Phisher ihre Köder aus und angeln sich sensible Bank- oder Kreditkartendaten. Die Zielgruppe wird stetig größer: Nach einer Erhebung des Branchenverbands Bitkom erledigen derzeit mehr als 27 Millionen Deutsche ihre Bankgeschäfte online - das sind insgesamt 43 Prozent aller Bundesbürger im Alter von 16 bis 74 Jahren. 2003 haben erst 21 Prozent der Bundesbürger ihre Bankgeschäfte online erledigt.
Doch Online-Banking-Kunden stehen regelmäßig im Fokus von Cyberkriminellen. So wiese die Security-Experten von Kaspersky Lab nach, dass 2010 der Diebstahl sensibler Daten zu einer tragende Einnahmequelle für die Cyber-Kriminellen geworden ist. Im Zeitraum Mai bis November 2010 verzeichnete Kaspersky Lab einen signifikanten Anstieg von Trojaner-Spyware wie Zbot (ZeuS), die es auf Kreditkarten-PINs, Online-Banking-Accounts und Bezahlsystem-Informationen abgesehen hat.
Ein weiteres Problem ist, dass viele Online-Banking-Anwender viel zu wenig Wert auf Datenschutz und Datensicherheit legen. Sie verlassen sie sich zu sehr auf die Bankinstitute und deren IT-Experten, und glauben, ihre Web-Zugängen zu den Bankinstituten wären schon gut genug gegen Missbrauch abgesichert. Eine Kaspersky-Umfrage hat ergeben, dass Online-Banking und -Shopping von Anwendern als sicherer empfunden werden als Soziale Netzwerke,
Virtuelle Keyboards nutzen
Doch auch Online-Banking-Sessions können ausgespäht werden. Daher rät Kaspersky Lab den Anwendern, eine virtuelle Tastatur bei Online-Banking-Geschäften zu nutzen. So können so genannte Keylogger die per physische Tastatur eingetippten Passwörter nicht abfangen und an den Angreifer sendenModerne Online-Banking-Systeme setzen deshalb obligatorisch ein virtuelles Keyboard ein.
Smartphones adäquat schützen
Mit der zunehmenden Beliebtheit von mobilen Endgeräten rücken auch diese verstärkt in das Visier der Cyberkriminellen. Gemäß der Umfrage von Kaspersky Lab nutzen 31 Prozent der Befragten Seiten von Online-Banking-Diensten beziehungsweise des Online-Bezahlsystems PayPal auf ihren mobilen Endgeräten. Der Großteil der dem Anbieter befragten Smartphone-Nutzer - nämlich 75,3 Prozent - setzt dabei aber noch keine Sicherheitslösungen für seine mobilen Endgeräte ein.. Nutzer von Online-Banking-Diensten sollten auf jeden Fall ihre Smartphones ebenso adäquat schützen wie ihren PC. (rw)