Zusätzliche Umsätze mit Hardware
Stefan Bichler, Director Software & Solutions bei Tech Data denkt da eher pragmatisch: "Das Upgrade auf Windows 8 war mit 29 Euro schon relativ günstig, somit wird das kostenlose Upgrade auf Windows 10 keine signifikante Auswirkung auf unseren Umsatz haben."
Aber er ist überzeugt, dass das freie Upgrade auf Windows 10 den Schritt zu einem einheitlichen Betriebssystem bilden wird – vom Smartphone, übers Tablet, Notebook und Desktop-PC bis hin zum Video-Conferencing-Device (Surface-Hub). "Damit ergeben sich viele neue Geschäftsmöglichkeiten für Microsoft-Partner", da zeigt sich der Tech Data-Manager gewohnt optimistisch.
Einen anderen Aspekt bringt Klaus Donath, Senior Director Value Business bei Ingram Micro, ins Spiel: "Beim Launch der jüngsten Microsoft Betriebssysteme, insbesondere der Version Windows 7, gab es einen sprunghaften Anstieg der Verkäufe der "System Builder"-Versionen, von der wir als Distributor profitiert haben. Dieser Effekt wird durch das Gratis-Update auf Windows 10 schwächer ausfallen."
Für Donath bildet aber die Touch-Funktionalität den entscheidenden Mehrwert von Windows 10: "Es ist anzunehmen, dass sich Endkunden nach und nach neue Hardware zulegen, um die Touch-Funktionalität allumfassend nutzen zu können. Daraus könnte für uns als Distributor ein verstärkter Umsatz mit Produkten wie Notebooks mit Touch-Funktion, Tablets und Convertibles resultieren."
Touch-Funktionalität als Killer-Argument
Weit detaillierter zu den kommenden Geschäftsmöglichkeiten im Zusammenhang mit der Windows 10-Einführung im Sommer dieses Jahres äußert sich Robin Wittland, Vorstand bei der Wortmann AG: "Es ist zu erwarten dass insbesondere private Endkunden, das ein Jahr nach dem Launch kostenfreie Windows 10-Upgrade nutzen werden – sofern ihnen diese Möglichkeit bekannt ist." Ferner glaubt Wittland, dass einige Firmen sich dieses Angebot von Microsoft durch den Kopf gehen lassen.
Im Kern sieht der Wortmann-Manager aber in der Vorgehensweise von Microsoft nichts grundlegendes Neues: "Bei den letzten Einführungen neuer Windows-Version gab es zwar lediglich für die kurz vor dem Lauch verkauften Systemen ein entsprechendes Angebot um den Abverkauf nicht zu gefährden und beim Launch von Windows 8 war zusätzlich auch ein kostenpflichtiges preisgünstiges Upgrade-Angebot für ältere Systeme erhältlich. Damit ist die Microsoft-Offerte, Windows 10 ein Jahr lang kostenlos nutzen zu dürfen, sicherlich extremer, folgt aber dem allgemeinen Trend.
Nichtsdestotrotz vertritt Wittland die Ansicht, dass dieses Angebot von Microsoft Endkunden jetzt nicht in die Läden treiben wird, damit sie sich dort neue PCs und Notebooks kaufen: "Die werden sich beim Neuerwerb erstmal zurückhalten." Anders sieht es für ihn hingegen bei neuen Device-Typen wie Tablets oder Convertibles aus, hier dürfte das neue Betriebssystem schon einen positiven Einfluss auf die Kaufentscheidung ausüben.
"Es ist schwer abzuschätzen, wie das Gros der Endkunden hier agieren wird. Ist der Bedarf nach neuer Hardware relevanter oder geht das Budget somit eher in zusätzliche Produkte wie Tablets oder in ganz andere Produkte?", analysiert Wittland und ergänzt: "Als Hersteller und Distributor geh' ich nicht von einer Umsatzsteigerung als Welle zur Einführung von Windows 10 aus." Daher ist es seiner Ansicht nach nur folgerichtig, dass Microsoft derzeit alle darauf setzt, das neue Betriebssystem in den Markt zu drücken. "Mit neuen Device-Typen wird Windows 10 aber schon verstärkt nachgefragt."
Die Zeiten, als bei der Einführung von neuen Microsoft-Betriebssystemen, Menschen vor den Läden Schlange standen – man erinnere sich nur an dem den Windows 95-Launch – sind laut Wittland schon lange vorbei. "Windows 10 wird dann ein Erfolg, wenn Anwender die Vorteile des neuen Betriebssystems für sich entdecken", argumentiert der Wortmann-Aufsichtsrat. Erst müsse ein entsprechendes Ökosystem herausbilden, in dem ausreichend viele (mobile) User das neue Betriebssystem nutzen und der Bedarf nach weiteren Windows-10-Systemen quasi "organisch" erzeugt wird. "Genau darauf zielt das Angebot von Microsoft, Windows 10 ein Jahr lang kostenlos nutzen zu dürfen", so Wittland weiter. "Erst anfüttern und dann süchtig machen", so könnte man diese Strategie auch etwas drastischer umschreiben.
- Von Windows 7 auf Windows 10 umsteigen
Der Start zum Inplace-Update auf die Vorabversion von Windows 10: Als Ausgangssystem Windows 7 x64 in der Ultimate-Version personalisiert und mit Anwendungen. - Von Windows 7 auf Windows 10 umsteigen
Etwas Warten ist angesagt: Insgesamt verlief ein Update von Windows 7 auf die Vorabversion von Windows 10 aber recht zügig und problemlos. - Von Windows 7 auf Windows 10 umsteigen
Von der Windows 8/8.1-Installation her bekannt: Der Nutzer kann wählen, ob schon im Vorfeld Einstellungen anpassen will. Beide Optionen wurden getestet und bereiteten keine Probleme. - Von Windows 7 auf Windows 10 umsteigen
Wichtige erste Erkenntnis nach dem Neustart: Die lokalen Windows-7-Nutzer blieben alle erhalten, konnte weiter genutzt werden und das System versuchte auch nicht, den Nutzer auf ein Microsoft-Konto zu „drängen“. - Von Windows 7 auf Windows 10 umsteigen
Die schon von Windows 8/8.1 bekannten „Farbenspiele“ blieben den Testern auch beim zweiten Update auf den Build 10049 leider nicht erspart. - Von Windows 7 auf Windows 10 umsteigen
Der Nutzer fühlt sich gleich wieder daheim: Nach dem Neustart findet er nicht nur ein Startmenü mit seinen Anwendungen sondern auch das gewohnte Hintergrundbild seines Desktops wieder. - Von Windows 7 auf Windows 10 umsteigen
Wichtig für den Einsatz im Firmenumfeld: Auch die zuvor definierten und angebundenen Netzwerk-Shares und -Pfade stehen nach dem Update weiter zur Verfügung und müssen nicht neu eingerichtet werden. - Von Windows 7 auf Windows 10 umsteigen
Die zuvor installierten Anwendungen wie Word funktionieren und alle Zugriffspfade stehen bereit: Nur beim ersten Start führt unsere Office-Installation eine neue Konfiguration durch. - Von Windows 7 auf Windows 10 umsteigen
Erst wenn die Updates für die Vorabversionen auf „Schnell“ gestellt werden, bekommt der Tester auch sofort den Build 10049 geliefert, der nicht als ISO-Datei bereitsteht. - Von Windows 7 auf Windows 10 umsteigen
Der Build 10049 brachte auch Cortana „richtig“ auf das System, allerdings funktioniert das nicht mit den lokalen Konten der ehemaligen Windows-7-Version, hier ist eine Anmeldung mit einem Microsoft-Konto nötig. - Von Windows 7 auf Windows 10 umsteigen
Auch die Vorabversion des Spartan-Browsers konnte dann nach dem weiteren Update auf den Build 10049 problemlos (auch ohne Microsoft-Konto) auf dem ehemaligen Windows-7-System betrieben werden.