Die Also-Führung äußert sich zufrieden mit dem Schritt, die Hausmesse Channel Trends & Visions virtuell stattfinden zu lassen. Der Schritt war nötig geworden, da die reguläre CTV, die am 27. März 2020 in Düsseldorf geplant war, wegen der Bedrohungslage durch das Coronavirus nicht durchführbar war (ChannelPartner berichtete). "Mit der virtuellen CTV haben wir in kürzester Zeit eine absolute Innovation in dieser Größenordnung geschaffen. Durch die wirklich überwältigende Resonanz fühlen wir uns in unserer Entscheidung bestätigt, uns nicht durch ein Virus aufhalten zu lassen", äußert sich Simone Blome-Schwitzki, Chief Customer Officer bei Also Deutschland, gegenüber ChannelPartner.
Warum die virtuelle CTV dabei aber weitgehend auf Live-Elemente verzichten musste, erklärt Blome-Schwitzki mit der aktuellen Situation, in der sich die Rahmenbedingungen während der Planungsphase teils stündlich verändert hatten. "Darauf haben wir jeweils flexibel reagiert. Hätten wir ausschließlich live gesendet, hätten wir die Besucher darauf festlegen müssen, für einen bestimmten Vortrag zu einer bestimmten Zeit vor dem Rechner zu sitzen", erläutert die Also-Managerin. Die Aufzeichnung bot demnach den Vorteil, alle Vorträge den kompletten Tag über zugänglich zu haben. Dies sei auf der Pinnwand, auf der sich die Besucher direkt äußern konnten, ausdrücklich positiv erwähnt worden.
6.000 Besucher generierten 100.000 Klicks
Blome-Schwitzki verweist neben Webinaren und der Pinnwand zudem auf die weiteren Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme via "Meet the Experts" sowie an den einzelnen Messeständen. "Diese wurden auch zahlreich genutzt, allein im 'Consumptional Business' lag die Zahl der Interessenten im vierstelligen Bereich", berichtet sie. In weiteren Schritten sollen nun alle diese Kontaktpunkte aufgenommen und gemeinsam mit den Partnern nachverfolgt werden, sodass die scheinbar geringere Interaktivität nun in einen sehr intensiven und zielgerichteten Austausch zwischen Also und den Partnern münden kann.
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Nach rund 4.800 anwesenden Besuchern bei der CTV 2019 auf dem Areal Böhler in Düsseldorf hat Also nun bei der Variante im Netz 6.000 Besucher gezählt. Laut Also hörten diese im Schnitt rund fünf Vorträge oder Webinare an. Insgesamt wurden demnach weit über 100.000 Klicks getätigt.
„Für uns stand direkt fest, dass wir unsere CTV nicht einem Virus zum Opfer fallen lassen wollten“, bekräftigt Simone Blome-Schwitzki, Chief Customer Officer bei Also Deutschland.
Die Lobby der virtuellen CTV ist dem industriellen Ambiente des ursprünglich geplanten Veranstaltungsorts Areal Böhler in Düsseldorf nachempfunden.
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Webinare und Vorträge wie hier von Samsung ergänzen das Programm.
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Keine Äußerung zur Zukunft der CTV
Nun soll das virtuelle Messekonzept in den weiteren Ländern, in denen Also aktiv ist, ausgerollt werden. Am 28. April 2020 wird das Event in allen 20 Also-Ländern stattfinden: den vier skandinavischen Ländern, Polen, den baltischen Staaten mit der Ukraine und Weißrussland, Bulgarien, Rumänien, Kroatien, der Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn, Frankreich sowie den Niederlanden und Belgien.
Nachdem Tech Data und Ingram Micro sich vom Konzept einer großen Hausmesse verabschiedet haben, war Also eigentlich der letzte Broadliner, der an seiner Messe festgehalten hat. Wie es aber nach der Corona-Dedrohung mit dem ursprünglichen Eventkonzept weitergehen soll, dazu wollte sich Also nicht äußern.