"Qualität ist, wenn der Kunde zurückkommt und nicht das Produkt", dieser Aussage würden sicherlich alle Unternehmen zustimmen. Eine hohe Qualität betrifft viele Bereiche: Produktpalette, Kundenbetreuung, Projektabwicklung, technischer Support und mehr. Für Kunden bedeutet Qualität aber auch, dass sie sich auf ihre IT verlassen können. Hier können Systemhäuser, Reseller und Co. auf Netzwerk-Monitoring als essenzielles Instrument zurückgreifen, um die Funktionstüchtigkeit des Netzwerks zu überwachen und bei Problemen umgehend gezielt zu reagieren. Dabei richtet sich das Infrastruktur-Monitoring nicht nur an Bestandskunden, sondern kann auch den Kontakt zu potenziellen Neukunden erleichtern - unabhängig von der Branche.
Ob "One-Man-Show", KMU oder Konzern: Die IT ist heutzutage das Rückgrat der Geschäftstätigkeit. Die hochwertigsten Produkte sind unbrauchbar, wenn sie nicht reibungslos arbeiten und mit allen Komponenten im Netzwerk eine funktionierende Einheit bilden. Ausfälle in der IT sind nicht einfach nur lästig, sie verursachen konkrete wirtschaftliche Schäden. Dementsprechend wichtig ist die Prävention. Mittels Network Monitoring lassen sich die drei Grundpfeiler einer Infrastruktur - Hardware, virtualisierte Komponenten und Applikationen - im Auge behalten.
Dreifacher Nutzen
Setzen IT-Dienstleister Netzwerk-Monitoring ein, können sie davon dreifach profitieren. Erstens sind sie in der Lage, die eigenen Services und Infrastrukturen zu sichern. Zweitens lassen sich darauf aufbauend weitere Geschäftsfelder bei Bestandskunden erschließen, indem ihnen Network Monitoring als Service angeboten wird. Im Zuge dessen erhalten Dienstleister einen tieferen Einblick in die Infrastrukturen ihrer Kunden und können ggf. Probleme aufdecken bzw. Handlungsbedarf feststellen.
Mit entsprechenden Empfehlungen zur Optimierung ergibt sich folglich oft ein neues Geschäft und vor allem verbesserte Kundenbindung. Ebenfalls lassen sich vorhandene Virtualisierungs-, Storage- oder Netzwerkprojekte begleiten. Drittens hilft Netzwerk-Monitoring dabei, neue Kunden zu gewinnen: Da der Bedarf an Monitoring branchenübergreifend von Bedeutung ist, eröffnet sich ein weites Feld für Akquisemaßnahmen. Versiert angegangen, können sich Systemhäuser, Reseller und Co. im Zuge dessen generell als kompetente Partner positionieren.
Klassische Einsatzbereiche
Netzwerk-Monitoring beim Kunden zu platzieren, können IT-Dienstleister über zwei Wege erreichen. Bei den meisten Kunden geht es zunächst darum, die klassische IT zu monitoren, bestehend aus Hardware, virtualisierten Komponenten und Applikationen bzw. Services. Denn Hersteller von Hardware-Komponenten und virtuellen Lösungen integrieren nicht selten einfache Monitoring-Funktionen in ihre Produkte. Manche IT-Abteilung nutzt diese Funktionen in Kombination mit kostenfreien Monitoring-Tools, in der Hoffnung, so umfassende Einblicke zu erhalten.
Oftmals entsteht auf diese Weise aber ein Flickenteppich der Überwachung, der lediglich unzureichende Monitoring- und Alarmierungsfunktionen aufweist. Hier lässt sich mit professionellem Monitoring Abhilfe schaffen. In virtuellen Umgebungen ist zwar weniger Hardware vorhanden, stattdessen sind aber mehr logische Server im Einsatz.
Für das Monitoring bedeutet das: Host (zum Beispiel VMware) und "Gast" (zum Beispiel Windows) sollten im Auge behalten werden. Nicht zuletzt spielen Applikationen eine wichtige Rolle, beispielsweise Datenbanken, Mail- oder Webserver. Mittels Monitoring lässt sich nicht nur feststellen, ob die Anwendungen funktionieren oder nicht, sondern auch die User-Perspektive abbilden: Wie schnell antwortet die Datenbank zurzeit, wie lange dauert der Mail-Versand momentan, usw.
Besondere Szenarien außerhalb der IT
Mit diesen drei Bereichen können Dienstleister ihr Portfolio bereits bedeutend ausbauen. Zusätzlich können sie ihren Kunden je nach deren Branche über das IT-Monitoring hinaus mit der richtigen Monitoring-Lösung deutliche Mehrwerte bieten. Ein besonders interessanter Teilbereich ist die Industrie, in der Monitoring-Tools Produktionsanlagen und Prozessketten im Blick behalten können. Als zentraler Leitstand eingerichtet, kann eine Monitoring-Software sowohl die Produktion als auch die IT abbilden, sodass die Verantwortlichen eventuelle Komplikationen frühzeitig erkennen und vor allem "auf das Gerät genau" lokalisieren können. Denn eine adäquate Lösung übermittelt präzise Fehlermeldungen, sodass entsprechende Gegenmaßnahmen zeitnah und zielgenau getroffen werden können - ohne langwierige Fehlersuche und lange Ausfallzeiten.
Diese Art des Monitorings eignet sich auch für Industrie 4.0-Konzepte, die die reale und die virtuelle Welt miteinander verbinden, um ein Internet der Dinge zu schaffen, in dem Dinge und Dienste miteinander vernetzt sind, um "mitzudenken" und automatisiert weitere Prozesse anzustoßen. Das Konzept des Internets der Dinge trifft auch auf Krankenhäuser und Kliniken zu, die mittels Monitoring Medizin-, Klima- und Gebäudetechnik sowie spezifische Krankenhaus-Softwares wie KIS, LIS und RIS überwachen können. Ein weiteres Einsatzbeispiel liefern Stadtwerke und Energieversorger, die Wasserstände, Stromzähler, Leitstände und Kundenportale monitoren könnten.
Mehrwert bieten durch offene Schnittstellen
Prinzipiell sind den Monitoring-Möglichkeiten keine Grenzen gesetzt. IT-Dienstleister, die die Bedürfnisse ihrer Kunden am besten kennen, können daher einfach mal kreativ werden und Optionen aufzeigen, um einen echten Mehrwert zu schaffen. Mit Hilfe von Monitoring-Lösungen, die über die gängigen Protokolle hinaus mittels dokumentiertem API und einfach zu adaptierenden Vorlagen das Entwickeln kundenspezifischer Applikationen ermöglichen, kann das leicht umgesetzt werden. So können Lösungen geschaffen werden, die beispielsweise Besucherströme in Museen kontrollieren und regulieren, Benzinpreise auswerten und so Treibstoffkosten senken oder die Wasserqualität in Fischzuchtanlagen überwachen.
Generell können Systemhäuser Netzwerk-Monitoring als Erweiterung für vorhandene Dienstleistungen oder als Grundlage neuer Services anbieten; auch ein Mietmodell ist denkbar, inklusive Instandsetzung, Support etc. Dadurch lässt sich eine größere Bindung von Bestandskunden erreichen, aber auch kleinere Kunden werden angesprochen, die trotz vorhandenem Bedarf womöglich aus Kostengründen keine entsprechende Lösung anschaffen würden. Der Markt gibt Systemhäusern und Co. dazu verschiedene Optionen an die Hand, bei der die Überwachungssoftware als verkaufte Lizenz, implementiertes Tool oder als Managed-Service-Lösung installiert wird.
Wichtig ist auch, dass die Software mobilen Zugriff unterstützt. Nicht wenige Unternehmen legen Wert darauf, dass ihre Administratoren orts- und zeitunabhängig über den Zustand des Netzwerks informiert sind, da z.B. ein weltweit verfügbarer Online Shop 24/7 erreichbar sein muss. Einige Hersteller haben diesen Bedarf erkannt und stellen passende Apps für iOS-, Android-, Windows Phone-, Blackberry- und Amazon-Geräte bereit. So sind IT-Mitarbeiter auf Smartphones und Tablets auch unterwegs informiert und können direkt die Details von Fehlermeldungen einsehen und entsprechende Aktionen einleiten.
Fazit
Netzwerk-Monitoring gibt einen tiefen Einblick in die Infrastruktur und kann Schwächen diagnostizieren. Oftmals können IT-Dienstleister Monitoring-Lösungen auch als Türöffner für das Gewinnen neuer Kunden nutzen. Zudem ist Monitoring völlig branchenunabhängig und kann neben klassischen IT-Elementen auch Nicht-IT-Komponenten im Blick behalten. Custom-Sensoren und offene Schnittstellen erweitern das Einsatzgebiet und können neue Geschäftsfelder eröffnen und neue Kundengruppen erschließen. (rw)