Das Thema Unified Communication & Collaboration, kurz UCC hat mit der Abkündigung des ISDN-Netzes durch die Deutsche Telekom noch einmal an Aufmerksamkeit gewonnen. Mit dem Umstieg auf All-IP werden Sprache und Daten ohnehin über ein Netz übertragen, was liegt da näher als auch auf Anwendungsebene alle Kommunikationskanäle zu integrieren?
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Bevor man sich über die Vor- und Nachteile von UCC Gedanken macht und überlegt, bei welchen Kunden welche Lösung sinnvoll eingesetzt werden kann, ist eine Begriffsklärung notwendig. Nicht alle Hersteller verstehen nämlich unter UCC dasselbe und grenzen den Begriff vom klassischen Unified Communication ab: "Da die Grenzen zwischen Kommunikation und Kollaboration zunehmend verschwinden, unterschieden wir nicht mehr zwischen UC und UCC", sagt beispielsweise Anton Doeschl, Leiter Collaboration-Architektur bei Cisco Deutschland .
"Eine klare Abgrenzung zwischen den beiden Begrifflichkeiten zu finden ist etwas schwierig, denn Unified Communications und Collaboration lassen sich nicht wirklich voneinander trennen", findet auch Regina Dettmer, Marketingmanagerin bei der Auerswald GmbH & Co.KG, und Marko Gatzemeier, Marketingleiter bei C4B meint: "Überspitzt könnte man sagen: Eine UC-Lösung, die heute keine Collaboration ermöglicht, verdient den Namen UC nicht. Es ist also nur folgerichtig, dass die Begriffe heute praktisch synonym verwendet werden."
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Ellen Kuder, Skype for Business Lead bei der Microsoft Deutschland GmbH, differenziert dagegen zwischen UC und UCC: "Während Unified Communications ‚nur‘ die Integration unterschiedlicher Kommunikationsmittel meint, erweitert der Begriff ‚Collaborations‘ das Modell programmatisch: Hier geht es um eine einheitliche, integrierte Kommunikation und um die stetige Verbesserung der Zusammenarbeit innerhalb von Organisationen und Teams."
Jan Hickisch, VP Global Solution Marketing bei Unify , sieht das ganz ähnlich: "Reines UC beschränkt sich auf die Kommunikationsfunktionen wie Mail, Chat und Voice, ergänzt um Präsenzfunktionen. Bei UCC kommt, als zweites C, die Collaboration dazu - also Funktionen wie Web- und Video-Konferenzen, Application- und Data-Sharing oder Whiteboards."
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UC konzentriere sich auf die Zusammenführung unterschiedlicher Kommunikationswege, um die Kommunikation eines Unternehmens zu seinen Kunden effektiver zu gestalten und Prozesse zu vereinfachen, ergänzt Raphael Bossek, Head of Product Management bei Estos : "UCC ist die logische Erweiterung um zusätzliche Funktionen, durch welche auch die Zusammenarbeit der Mitarbeiter innerhalb eines Unternehmens verbessert wird, beispielsweise durch Funktionen wie Desktop-Sharing, Unified Messaging oder Web Collaboration."