Mit seinem neuen Speichersystem InfiniFlash der Petabyte-Klasse will SanDisk Storage-Systeme auf Flash-Basis erschwinglich machen - auch für Big-Data-Analytik- und Content-Repository-Anforderungen. Die Preisangabe von "weniger als 1 US-Dollar pro GB für die reine Hardware und weniger als 2 US-Dollar pro GB für das Gesamtsystem" spielte denn auch bei der Produkt-Premiere eine wichtige Rolle.
Die neue Speicherlösung soll "extrem hohe Leistung, maximale Zuverlässigkeit für Big-Data- und Hyperscale-Workloads und eine deutliche Verringerung der Komplexität und der Kosten" (so der Originalton des SanDisk-Managements) miteinander verbinden.
Den finanziellen Durchbruch bei All-Flash-Speicherlösungen, den SanDisk mit dem InfiniFlash-Produkt wohl mit Recht für sich reklamiert, führen die Kalifornier vor allem auf die Tatsache zurück, dass das Unternehmen über die vollständige Wertschöpfungskette vom Speicher-Chip bis zum Rack und zur Software verfügt: "Wir sind bei der Preisgestaltung nicht von Zulieferern und deren Preisen abhängig, dadurch können wir optimale Kosteneffekte erzielen", sagt Axel Rosenberg, Senior Manager Systems Field Engineering.
Die auf Open-Source-Software aufbauende InfiniFlash-Lösung entkoppelt Computer-, Switching- und Speicher-Funktionalitäten. Das 3-HE-Rack enthält bis zu 64 jeweils mit 8 Terabyte Flash-Speichern ausgestattete Karten, die während des Betriebs ausgetauscht werden können. Insgesamt kommt man mit dem Speicherrack auf 512 Terabyte Kapazität, also ein halbes Petabyte. Das Rack hat acht SAS-Ports. FiberChannel- und Infiniband-Anschlüsse sind auf der Roadmap, aber "im Gegensatz zu SAS ist zum Beispiel Infiniband keinesfalls eine Plug&Play-Lösung", gibt Axel Rosenberg zu bedenken.
Das modulare Design der InfiniFlash-Lösung unterstützt verschiedene Betriebssysteme und Storage-APIs. Für die Blockanbindung enthält es die softwarebasierte Speicherlösung SanDisk ION Accelerator des SanDisk-Tochterunternehmens Fusion-io. Für die blockbasierte und objektorientierte Scale-out-Anbindung (wie beispielsweise Swift) greift InfiniFlash auf die für Flash-Zugriffe optimierte Open-Source Plattform CEPH zurück.
Für die Leistungs- und Kostenoptimierung stellt SanDisk Software-Bibliotheken und ein Software Development Kit (SDK) bereit. "Mit dem SDK erhalten unsere Kunden, OEMs und VARs vielfältige Möglichkeiten, Speicherlösungen ganz nach ihrem Bedarf zu bauen", erläutert Roland Rosenau, Senior Director of Sales Engineering EMEA. Er fügt hinzu: "InfiniFlash ist keine Standard-Appliance. OEMs und VARs können mit dem SDK zum Beispiel eigene Anforderungen in puncto Redundanz umsetzen oder durch Energieoptimierung Kosten sparen und die Umwelt schonen."
Auf die Frage, aus welchen Branchen in Deutschland im Moment das meiste Interesse oder auch erste konkrete Anfragen kommen, hielt sich Ute Gregorius, General Manager EMEA & Director Central Europe, bedeckt: "Das sind im Prinzip die Namen, die Sie kennen. Die Speicherlösung ist zwar sofort lieferbar, aber wir müssen jetzt natürlich erst mal abwarten, welche Konfigurationen die Anwender benötigen und welche Vorstellungen, auch in preislicher Hinsicht, die OEMs haben." (rw)