Beim Note 9 fokussiert sich Samsung auf eine klassische Produktpflege mit kleinen, aber sinnvollen Verbesserungen! Das Note 9 ist eine Mischung aus dem technisch sehr starken Galaxy S9/S9+ (Test) und dem Vorgänger Note 8 (Test).
TEST-FAZIT: Samsung Galaxy Note 9
Das Note 9 begeistert im Test mit richtig langer Akkulaufzeit, sehr guter Ausstattung, die kaum etwas missen lässt, und einer hohen Performance! Auch die Kamera arbeitet auf hohem Niveau! Wir können höchstens kritisieren, dass Samsung die Kamera-Hardware nicht verbessert hat und stattdessen nur auf Software-Optimierung setzt, obwohl Samsung bereits einen neuen Isocell-Bildprozessor entwickelt hat. Die S-Pen-Funktionen sind mit Bluetooth sinnvoller geworden, bieten gegenüber anderen Smartphones in Summe aber nur einen geringen Mehrwert.
Die Neuerungen sind nett. Wer aber bereits ein Galaxy Note 8 besitzt, muss nicht wechseln, dafür sind sie keinen Mehrpreis von über 300 Euro wert! Bei Amazon kostet das Note 8 nämlich rund 675 Euro. Wer den Stift S Pen sowieso nur als nettes Gimmick sieht und ihn in der Praxis nur wenig nutzen würde, der ist bei der Note-Reihe falsch aufgehoben. An dieser Stelle werden Sie mit einem Galaxy S9 glücklicher, das knapp 400 Euro günstiger ist.
Das Note 9 reiht sich nur ganz knapp hinter dem aktuell besten Smartphone Huawei P20 Pro ein und liegt auf einem Niveau mit den S9-Modellen.
Preis und Marktstart
Das Galaxy Note 9 erscheint am 24. August im Handel. Ab sofort können Sie das Note 9 bis zum 23. August vorbestellen. Die Standard-Version mit 128 GB Speicher kostet 999 Euro. Für das 512-GB-Modell werden 1249 Euro fällig! Das ist viel Geld!
Pro
+ Sehr lange Akkulaufzeit
+ Hohe Verarbeitungsqualität
+ S Pen mit Bluetooth
Contra
- Fingerabdruck-Sensor schwer zu erreichen
- Kamera zeigt kaum Verbesserung gegenüber S9+
TESTERGEBNISSE (NOTEN) | Samsung Galaxy Note 9 |
Testnote | sehr gut (1,27) |
Preis-Leistung | teuer |
Ausstattung und Software (24 %) | 1,00 |
Handhabung und Bildschirm (24 %) | 1,38 |
Internet und Geschwindigkeit (20 %) | 1,11 |
Mobilität (19 %) | 1,17 |
Multimedia (10 %) | 1,88 |
Service (3 %) | 2,19 |
Design und Display: Optisch nahezu identisch zum Vorgänger
Die Optik übernimmt das neue Note 9 weitestgehend von seinem Vorgänger. Der untere Rahmen ist jetzt etwas schmaler als zuvor und die Kamera-Einheit auf der Rückseite ist minimal verändert. Größter Unterschied ist die Position des Fingerabdruck-Sensors, der nicht mehr neben, sondern unter der Dual-Kamera verbaut ist. So sollte es leichter sein, das Handy zu entsperren, ohne versehentlich auf die Kamera zu tatschen. Allerdings ist er für unseren Geschmack etwas zu hoch angeordnet, weshalb es schwierig ist, ihn mit dem Finger zu erreichen. Alternativ gibt es weiterhin die Gesichtserkennung sowie den Iris-Scan.
Das AMOLED-Display wächst von 6,3 auf 6,4 Zoll an, wobei die Gehäusemaße überwiegend gleich bleiben. Der Bildschirm zeigt Inhalte in QHD+ an - also ziemlich scharf! Er ist außerdem sehr kontrastreich, zeigt ein sattes Schwarz und die Farben sind knackig. Nur die Bedienung mit einer Hand ist bei dieser Größe nicht mehr möglich. Immerhin gibt es einen Einhandmodus, der den Screen virtuell verkleinert.
Wie beim Note 8 ist das Glasgehäuse im Metallrahmen kantiger als bei den S-Modellen wie dem S9. Die Seiten sind wie gewohnt abgerundet und symmetrisch zueinander. Dadurch liegt das Handy angenehm in der Hand. Und es lässt sich aufgrund der schmalen Bauweise auch gut halten. Die Verarbeitungsqualität ist sehr gut! Der Übergang von Glas zum Metallrahmen ist nicht spürbar und die Hardware-Tasten am Rand des Handys bieten einen ordentlichen Druckpunkt. Das Note 9 ist übrigens nach IP68 zertifiziert und dadurch vor Staub und Wasser geschützt. In Deutschland kommt das Note 9 in den Farben Schwarz und Blau.
S Pen wird zur Fernbedienung
Der S Pen unterstützt jetzt auch Bluetooth und ist direkt mit dem Note 9 verbunden. Per Induktion wird der Stift im Smartphone geladen. Bis zur vollständigen Aufladung vergehen laut Samsung nur 40 Sekunden, dann ist der S Pen für 30 Minuten einsatzbereit. Im Test können wir diese Zeiten bestätigen. Sie können den S Pen zum Beispiel als Fernbedienung für Powerpoint-Präsentationen verwenden, um zur nächsten Seite zu wechseln. Sie können den S Pen aber auch als Fernauslöser für die Kamera nutzen. Halten Sie die S-Pen-Taste lange gedrückt, startet die Kamera. Bei geöffneter Kamera-App drücken Sie einmal, um ein Foto zu knipsen und zweimal, um zwischen Front- und Hauptkamera zu wechseln.
In den Einstellungen können Sie auswählen, welche App Sie mit Ihrem Stift starten und welche Aktionen Sie durch ein- und zweimaliges Drücken ausführen. Sie können den Stift auch weiterhin für Notizen verwenden, die Sie zum Beispiel direkt auf dem Always-On-Display machen. Die Schriftfarbe entspricht in diesem Fall der Stiftfarbe. Beim blauen Note 9 ist der S Pen gelb und so auch die Schrift, beim schwarzen Modell ist der Stift schwarz, die Schrift aber eher grau, um sie noch lesen zu können. Samsung wird als Zubehör weitere Stiftfarben für rund 40 Euro anbieten.
Mit Bluetooth wird der S Pen neben den Business-Kunden auch für "Normal"-Kunden deutlich relevanter. Sonst könnte man sich fragen, ob der Stift wirklich einen Mehrwert bietet. Denn die Stift-Funktionen könnte man auch mit dem Finger nutzen - und das würde den S Pen überflüssig machen.
Viel Leistung
Im Note 9 arbeitet die eigene Octa-Core-CPU Exynos 9810, die erstmals im S9/S9+ zum Einsatz kam. Die CPU taktet mit bis zu 2,7 GHz. Hinzu kommen 6 GB Arbeitsspeicher bei der "Standard"-Version des Note 9 mit 128 GB Speicher. Die 512-GB-Version besitzt 8 GB RAM.
Unser Testgerät mit 6 GB RAM schafft im Antutu-Benchmark maximal 242.637 Punkte. Das ist gut, allerdings sind Smartphones mit dem Snapdragon 845 wie das One Plus 6 (Test) oder das HTC U12+ (Test) noch einen Tick stärker und erreichen sogar bis zu 267.000 Punkte!
In der Praxis werden Sie jedoch kaum einen Unterschied merken, denn das System läuft genauso flüssig. Auch Multitasking-Aufgaben sind kein Problem: Mehrere gleichzeitig laufende Apps und schnelle Wechsel zwischen den Anwendungen führen zu keinem Ruckeln.
Gleiche Kamera wie im S9+
Samsung verbaut im Note 9 die gleiche Dual-Kamera wie im S9+. Sie ist nur vertikal statt horizontal verbaut. Die Kamera war und ist im S9+ schon richtig gut, aber nicht perfekt. So ist die Triple-Kamera im Huawei P20 Pro (Test) in vielen Situationen besser. Also hat Samsung zumindest bei der Software nachgelegt und integriert eine gewisse Intelligenz. Samsung spricht aber bewusst nicht von einer künstlichen Intelligenz. Die Kamera erkennt automatisch Szenarien wie Pflanzen, Landschaften oder Portrait und passt die Einstellungen wie Weißabgleich entsprechend an.
Die Fotoqualität überzeugt vor allem bei Tageslichtaufnahmen, die hohe Schärfe und intensive Farben bieten. Nur der Dynamikumfang könnte etwas höher sein, und bei schlechten Lichtbedingungen rauschen Bilder minimal.
Bei der Selfie-Kamera analysiert die Software die gerade aufgenommenen Fotos und sagt Ihnen sofort, ob Sie geblinzelt haben oder das Bild durch Verwacklung unscharf geworden ist. Weil das quasi in Echtzeit passiert, ist diese Funktion eine sinnvolle Ergänzung.
Mobilität: Lange Laufzeit
Sowohl das Note 8 als auch das S9+ konnten im Akkutest nicht richtig überzeugen. Die Laufzeit ist in Ordnung, aber das können einige Konkurrenten besser - etwa das Huawei P20 Pro. Beim Note 9 setzt Samsung jetzt wie Huawei auf einen 4000-mAh-Akku, der tatsächlich eine deutlich höhere Ausdauer gegenüber den anderen Samsung-Modellen bietet. Im Akkutest, in dem der Browser alle paar Sekunden eine neue Webseite aufruft bei etwa 75-prozentiger Display-Helligkeit, schafft der Akku des Note 9 eine Laufzeit von 14:17 Stunden. Damit hält der Akku sogar minimal länger als der des P20 Pro, der mit knapp 14 Stunden schon ein echter Dauerläufer ist. In der Praxis müssen Sie also kaum auf Ihren Stromverbrauch achten, weil das Handy effizient arbeitet und der Akku genügend Strom zur Verfügung stellt.
Ausstattung und Software: Satte 512 GB Speicher!
Wie unter "Leistung" bereits erwähnt, gibt es das Galaxy Note 9 in den Speichergrößen 128 GB / 6 GB RAM und 512 GB / 8 GB RAM. Zusätzlich können Sie eine Speicherkarte mit bis zu 512 GB einsetzen. Die aktuell größte, frei verfügbare Micro-SD besitzt 400 GB und kostet bei Amazon rund 125 Euro.
Samsung setzt beim Note 9 noch auf Android 8.1, obwohl Android 9 kurz zuvor erschien. Wann genau Samsung die neueste Android-Version ausrollen wird, konnte man uns nicht sagen. Es solle aber zeitnah passieren, so Samsung. Über Android liegt die eigene Nutzeroberfläche mit eigenen Funktionen wie die S-Pen-Funktionen und Samsung Knox.
Darüber hinaus besitzt das Note 9 LTE Cat 18 mit bis zu 1,2 GHz im Download, wobei dies ein theoretischer Wer ist, der in Deutschland noch nicht erreicht wird. Hinzu kommen Bluetooth 5.0, NFC, ein 3,5-Millimeter-Kopfhöreranschluss und die extra Bixby-Taste. Leider spricht Bixby noch immer kein Deutsch. Samsung verbaut zusätzlich Stereo-Lautsprecher wie im S9, der Klang ist dadurch deutlich besser gegenüber dem Note 8.
Galaxy Note 9 in allen Produkvarianten zum tagesaktuellen Bestpreis im PC-WELT Preisvergleich:
ALLGEMEINE DATEN | Samsung Galaxy Note 9 |
Testkategorie | Smartphones |
Smartphone-Hersteller | Samsung |
Internetadresse von Samsung | |
Preis (unverbindliche Preisempfehlung) | 999 Euro |
Technische Hotline | 01805 / 67267864 |
Garantie | 24 Monate |
DIE TECHNISCHEN DATEN | Samsung Galaxy Note 9 |
Größe (L x B x H in Millimeter) | 162 x 76 x 9 Millimeter |
Formfaktor | Barren |
Betriebssystem | Android 8.1.0 |
Prozessor (Takt) | Samsung Exynos 9810 (Octa-Core. 4 x 2.7 GHz + 4 x 1.7 GHz) |
3G/4G-Tempo / LTE | 1,2 GBit/s / ja |
Bluetooth / WLAN / NFC / GPS | 5.0 / ac / ja / ja |
USB / HDMI / Klinkenstecker | USB-C / ja (per MHL-Adapter) / ja |
interner Speicher / davon frei / Speichererweiterung | 128 GB / 109 GB / Micro-SD |
Lieferumfang | Lade-Adapter, USB-Kabel, Stereo-Headset, USB-Adapter |
Handbuch: ausführlich / deutsch / gedruckt / als PDF | ja / ja / ja / ja |
installierte Software / verfügbare Apps | sehr viel / sehr viele |
Handhabung und Bildschirmqualität | Samsung Galaxy Note 9 (Note: 1,38) |
Verarbeitungsqualität | sehr hoch |
Akku wechselbar | nein |
Bedienung Touchscreen / Touchscreen-Technik | 1 / kapazitiv |
Bildschirm: Technik / Diagonale / Größe / Auflösung / Punktedichte | Super AMOLED / 16,3 Zentimeter (6,4 Zoll) / 1440 x 2960 Pixel / 514 ppi |
Bildschirm-Qualität: Kontrast / Helligkeit | 6800:1 / 317 cd/m² |
Internet und Geschwindigkeit | Samsung Galaxy Note 9 (Note: 1,11) |
Browser: Geschwindigkeit / Flash unterstützt | 575 Millisekunden / nein |
Geschwindigkeit: Startzeit / Datenübertragung / Tempo-Messung (Antutu) | 00:18 Minuten / 00:30 Minuten / 242.637 Punkte |
Mobilität | Samsung Galaxy Note 9 (Note: 1,17) |
Akkulaufzeit | 14:17 Stunden |
Gewicht | 201 Gramm |
Multimedia | Samsung Galaxy Note 9 (Note: 1,88) |
Kamera: Auflösung / Bildqualität / Autofokus / Touch-Fokus / Makro / Motivprogramme / Bildstabilisator / optischer Zoom / digitaler Zoom / mechanischer Auslöser / LED-Licht | 4032 x 3024 Bildpunkte / 1 / ja / ja / ja / ja / ja / / ja / nein / ja |
Video: Auflösung / Bild- und Tonqualität / Bildstabilisator / Aufnahme Stereoton | 3840 x 2160 Bildpunkte / gut / ja / ja |
DLNA | ja |
(PC-WELT)