Am E-Tail führt kein Weg vorbei
Doch welche Rolle spielen im Zubehörgeschäft die unterschiedlichen Absatzkanäle? "Der E-Tail wird immer wichtiger, da das Hauptprodukt gegebenenfalls noch über den Fachhandel geht, das Zubehör dann aber vom Anwender online gekauft wird", meint Tech-Data-Spezialist Janhsen. Bei Eminent erzeugt der Online-Kanal "das größte Umsatzwachstum", wie Deutschland-Chef Bart Wekx bestätigt. Also-Actebis-Manager Fernholz spricht von einer stark wachsenden, signifikanten Rolle: "Je geringer die Erklärungsbedürftigkeit der Produkte, desto größer ist die Bedeutung des Preises und der Verfügbarkeit", stellt er die Vorteile der Onliner heraus.
Auch Hans-Jürgen Schneider von DexxIT sieht hier einen gewissen Vorsprung: "E-Tailer spielen eine wichtige Rolle beim Vertrieb. E-Commerce bietet dem Kunden eine umfassende Produktübersicht und eine bequeme Produktauswahl mit wenigen Klicks. Anders als der stationäre Handel, der in der Regel nur begrenzte Lager- und Ausstellungsflächen zur Verfügung hat, können E-Tailer auch längerfristig ausgefallene Zubehörprodukte für kleinere Kundengruppen bevorraten und anbieten", stellt Schneider klar. "Das Vollsortiment wandert mehr und mehr in den E-Tail", hat Sven Weiss von KYE festgestellt. Diese Tendenz sieht er aber überwiegend im "Nice-to-have"-Bereich. "Im Replacement-Geschäft spielt der E-Tail keine Rolle", glaubt er. Hier seien Flächenmärkte und der Fachhandel aufgrund besserer Verfügbarkeit klar im Vorteil.
Ingram-Manager Edel ist überzeugt, dass Kunden neben einer großen Auswahl an Produkten auch verlangen, sie live zu sehen, speziell bei Taschen. "Daher verkaufen sich diese Produkte über den Fachhandel besser als über den E-Tail", betont er. "Kein Hersteller kann sich heute den Online-Channels verschließen", wirft Cherry-Manager Schöttner ein. Ihm ist dabei aber wichtig, dass den E-Tailern kein Sonderstatus in Sachen Konditionen zuteil wird. "Wir setzen in allen Vertriebswegen auf eine homogene Preisstruktur", verspricht er. Allerdings könne man nie ganz vermeiden, dass sich unterschiedliche Kostenstrukturen der Channels letztendlich in unterschiedlichen Preisen für die Konsumenten niederschlagen.