Laptop für anspruchsvolle KI-Aufgaben

Lenovo Yoga Slim 7 15ILL9 im Test

24.02.2025
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 
Das Lenovo Yoga Slim 7 15ILL9 ist mit dem Core Ultra 7 258V für anspruchsvolle KI-Aufgaben gut gewappnet und überzeugt auch sonst auf fast ganzer Linie - auch beim Preis.
Foto: Lenovo

Pro

Smart Modes als Extra-Funktionen

Ordentliche Rechenleistung

Sehr gute Displayqualität

Kontra

Mäßige Akkulaufzeit

Wenig KI-Programme

Fazit

Das Yoga Slim 7 überzeugt mit einem ausgewogenen Preis-Leistungs-Verhältnis: Insbesondere bei Rechenleistung und Displayqualität kann es sich von ähnlich teurer Konkurrenz absetzen.

Dafür schwächelt es bei der Akkulaufzeit.

Die Qualität der Smart Modes reicht von pfiffig bis ungenügend. Sie können aber ein Kaufargument sein, wenn Sie gern Multimedia-Dateien zwischen

Handy und Notebook austauschen.

Preis beim Test: 1.250,- Euro

Das Lenovo-Notebook Lenovo Yoga Slim 7 15ILL9 darf sich Copilot-Plus-PC nennen, da es mit dem Prozessor Core Ultra 7 258V aus Intels neuer Generation Lunar Lake arbeitet.

Denn dessen NPU schafft eine KI-Leistung von 48 TOPS und erfüllt damit Microsofts Vorgabe für Copilot-Plus-PCs von 40 TOPS.

Deshalb ist Windows 11 24H2 installiert, das jedoch auf dem x86-Rechner zum Testzeitpunkt weniger KI-Funktionen als auf einem Laptop mit ARM-Prozessor bietet: So fehlen beispielsweise der Cocreator in Paint und die Echtzeitübersetzung von Videos.

Lenovo steuert keine eigenen KI-Programme bei – die angekündigte App Lenovo AI Now, auf die das Handbuch hinweist, lässt sich für deutsche Geräte nicht herunterladen.

Aura Edition mit Spezial-Funktionen

Um sich von der Konkurrenz abzuheben, versieht Lenovo das Yoga Slim 7 mit Extra-Funktionen und nennt es deshalb Aura Edition.

Der interessanteste dieser sogenannten Smart Modes ist Smart Share: Wenn Sie mit einem Smartphone den linken oder rechten Rand des Notebook-Displays berühren, erscheint darauf ein Auswahlfenster mit den Fotos und Videos, die auf dem Phone gespeichert sind.

So lassen sich die Multimedia-Dateien schnell und einfach auf den Laptop übertragen. Hinter Smart Share steckt die Intel-App Unison, die Sie auch auf dem

Handy installieren müssen. Dann verbinden Sie die Geräte per Bluetooth.

Ein weiterer Smart Mode soll verhindern, dass Personen hinter oder neben dem Anwender auf den Bildschirm schauen und auf diese Weise vertrauliche Daten sehen.

Erkennt die Notebook-Kamera einen unerwünschten Zuseher, dann erscheint eine Warnung und der Bildschirminhalt wird unscharf.

Im Test funktioniert das jedoch nicht zuverlässig: Die Warnung taucht meistens erst auf, wenn die andere Person so nahe an den Notebook-Nutzer heranrückt, dass es auch ohne smarte Funktion auffällt.

Andere Smart Modes erinnern daran, ein

VPN zu nutzen, wenn Sie es mit einem öffentlichen WLAN verbinden.

Oder das

Handy sperrt während einer gewünschten Zeitdauer bestimmte Webseiten und unterdrückt Windows-Meldungen, damit Sie sich auf Ihre Arbeit fokussieren können.

Hohes Tempo statt langer Akkulaufzeit

In Tempotests ist der Rechner etwas schneller als andere Lunar-Lake-Laptops mit dem gleichen Prozessor, weil der Core Ultra 7 mehr Leistung aufnehmen kann.

Beim CPU-Test Cinebench R24 beispielsweise schneidet das Notebook etwa 15 Prozent besser ab, da der Prozessor sich rund 24 Watt holen darf, während andere Mobilrechner ihm nur 18 bis 20 Watt zugestehen.

Der Vorteil: Trotz der höheren Leistungsaufnahme und Abwärme arbeiten die Lüfter im Lenovo-Notebook nicht lauter als in anderen Lunar-Lake-Laptops und sind deshalb lediglich in einer sehr ruhigen Umgebung wahrnehmbar.

Der Nachteil: Die höhere Leistungsaufnahme reduziert die Akkulaufzeit. Das Yoga Slim 7 schafft im WLAN-Test nur rund 11,5 Stunden und verbraucht im Akkubetrieb sechs Watt – wesentlich mehr als andere Notebooks mit Lunar Lake sowie die meisten Copilot-Plus-PCs mit Windows-ARM.

Die mäßige Akkulaufzeit bleibt aber die einzige Schwäche: Die Ausstattung überzeugt mit 32 GB RAM und einer 1-TB-SSD ebenso wie das Schnittstellenangebot, das unter anderem zweimal Typ-C mit Thunderbolt 4, einen Typ-A-Anschluss mit USB 3.2 Gen1, einen HDMI-Ausgang und eine Full-HD-Kamera umfasst, die sich per Schalter rechts am Gehäuse deaktivieren lässt.

Das hochauflösende IPS-Display mit Touchscreen und Umgebungslichtsensor eignet sich dank hoher Helligkeit, gleichmäßiger Ausleuchtung und guter Farbdarstellung auch für ambitionierte Foto- und Videobearbeitung. Lediglich beim Kontrast fällt es gegenüber einem Oled-Display ab. (PC-Welt/kk)

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