Die Durststrecke des früher so erfolgsverwöhnten IT-Konzerns IBM dauert an. Im dritten Quartal ging vor allem das Geschäft mit leistungsstarken Firmenrechnern weiter zurück, aber auch die Einnahmen aus Dienstleistungen wie dem Betrieb von Rechenzentren lagen unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Der einstige Wachstumstreiber Software stagnierte nahezu.
Besonders schlecht lief es in den sogenannten BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China. Hier schrumpfte der Umsatz um 15 Prozent. Insgesamt verlor der Konzern 4 Prozent an Umsatz auf 23,7 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.
IBM ist einem harten Konkurrenzkampf ausgesetzt. Konzernchefin Ginni Rometty erklärte daraufhin zum wiederholten Male, sich um die Problemfelder zu kümmern. Erst vor drei Monaten hatte das Unternehmen Personalmaßnahmen angekündigt, dabei allerdings keine Einzelheiten genannt. Zuvor waren Spekulationen aufgekommen, IBM könne sich von Teilen seines Server-Geschäfts trennen.
Mit den Zahlen enttäuschte IBM die Anleger, die mit einem besseren Abschneiden gerechnet hatten. Am Donnerstag lag die Aktie vorbörslich mehr als 6 Prozent im Minus. Seit Jahresbeginn hat das Papier damit mehr als 10 Prozent an Wert verloren.
Dabei konnte IBM dank gesunkener Verwaltungs- und Vertriebskosten sowie und einer niedrigeren Steuerlast den Gewinn um 6 Prozent auf gut 4,0 Milliarden Dollar steigern.
IBM - Spitzname "Big Blue" - befindet sich im dauernden Wandel. Früher waren es Büromaschinen, dann PC und heute vor allem Software und Services, mit denen das Unternehmen aus Armonk im US-Bundesstaat New York sein Geld verdient. Zu den Wachstumsfeldern gehören derzeit das Cloud Computing, die Sicherheit, das mobile Geschäft sowie die Datenanalyse. (dpa/rb)