Shared Revenue Modell mit ISVs

Fujitsu startet Cloud-Store für Business Applications

Wolfgang Herrmann ist IT-Fachjournalist und Editorial Lead des Wettbewerbs "CIO des Jahres". Der langjährige Editorial Manager des CIO-Magazins war unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO sowie Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.
Mit dem "Business Solutions Store" positioniert sich Fujitsu als Mittler zwischen unabhängigen Softwarehäusern und Kunden, die Anwendungen aus der Cloud nutzen wollen.

Mit dem "Business Solutions Store" positioniert sich Fujitsu als Mittler zwischen unabhängigen Softwarehäusern und Kunden, die Anwendungen aus der Cloud nutzen wollen.
von Wolfgang Herrmann (Computerwoche-Redakteur)
"Wir bringen Anbieter von Business Solutions und Käufer über die Fujitsu-Cloud zusammen", warb Marcel Schneider, Vorsitzender der Geschäftsführung von Fujitsu Technology Solutions, für die neue Plattform. Einen Tag vor dem offiziellen CeBIT-Start präsentierte Fujitsu den Business Solutions Store, auf dem bislang rund 50 Independent Software Vendors (ISVs) ihre Anwendungen offerieren. Die Palette reiche von der kleinen Reisekostenabrechnung bis zum kompletten ERP-System, erläuterte Schneider. Bis zum Jahresende sollen 150 Anbieter auf der Plattform vertreten sein.

Profitieren würden davon Anbieter wie Unternehmenskunden, so der Manager. Erstere könnten ihre Anwendungen ohne finanzielles Risiko über den Cloud-Store feilbieten. Nur wenn Umsatz fließe, werde Fujitsu über ein Shared-Revenue-Modell beteiligt. Doch damit nicht genug: Fujitsu helfe den Softwareherstellern, ihre Anwendungen "cloud ready" zu machen und beispielsweise die Skalierbarkeit sicherzustellen. Zudem übernehme man das komplette Billing, also die Abrechnung der Cloud-Services. Anbieter hätten dabei die freie Wahl, ihre Software beispielsweise monatlich oder täglich nach dem tatsächlichen Verbrauch abzurechnen. Unternehmenskunden eröffne der Store die Möglichkeit, Business Anwendungen mit wenigen Klicks auszuwählen, in Betrieb zu nehmen und zu bezahlen.

Die Oberfläche der Fujitsu-Plattform ähnelt Apples iTunes Store und erlaubt es unter anderem, Applikationen zu bewerten und Kommentare abzugeben. Wie Schneider gegenüber der COMPUTERWOCHE erklärte, können Kunden oder Anbieter dabei frei wählen, an welchem Ort die Anwendungen jeweils vorgehalten werden. Angesichts der intensiven Diskussion um Datenschutz und -Sicherheit in der Cloud dürfte dieser Aspekt für etliche Kunden von Bedeutung sein.

Schneider räumte ein, dass Fujitsu nicht der erste Anbieter ist, der mit einem App Store in der Cloud sein Glück versucht. Erst kurz zuvor hatte die Telekom auf der CeBIT ihren "Business Marketplace" für mittelständische Unternehmen vorgestellt, der ebenfalls auf Partnerschaften mit Softwareanbietern setzt. Im Gegensatz zum Bonner-Konzern biete Fujitsu kleinen und mittelständischen Anbietern umfangreiche Unterstützung an, um Business-Anwendungen in die Cloud zu bringen. Zudem habe die Telekom zum Start erst drei Softwarepartner im Boot.
(Computerwoche / rb)

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